Liebe
Leser/innen,
die neue Ausgabe des LICHTFOKUS enthält Adamu’s Artikel über die Absicht, der
auf dieser Seite schon einmal veröffentlicht wurde. Die ganze Aufmachung hat
mich so gefreut und passt so gut in diesen Monat, dass es wohl die einzigen
„Weihnachtsgrüße“ sein werden, die ich allen zukommen lasse. Sie drücken das
aus, was ich uns allen wünsche.
Karla Engemann
Zingdad
(Arn Allingham), Die Aufstiegs-Schriften, Bd. 1
Kapitel 11: Was ist Liebe? (1)
Zingdad: Hi, 8.
8: Hallo, mein lieber Freund. Es ist gut, wieder mit dir zu
sprechen.
Z: Das ist es! Und obwohl wir die ganze Zeit miteinander
reden, ist es schon einige Monate her, seit wir das vorherige Kapitel zusammen
geschrieben haben.
8: Du warst doch in dieser Zeit ziemlich beschäftigt, oder
nicht?
Z: Oh ja, bestimmt. Nachdem unser Grundstückskauf geregelt
war, wurden die Dinge für Lisa und mich ziemlich hektisch. Wir mussten eine
Baustelle vorbereiten und dann ließen wir ein Bauunternehmen für den Rohbau
unseres neuen Hauses kommen, während wir weite Flächen unseres Grundstücks von
der wuchernden Vegetation rodeten. Diese Arbeiten nahmen vier Monate in
Anspruch, und dann ließ uns das Bauunternehmen mit einem Kerngerüst von einem
Fachwerk auf Stelzen zurück. Seitdem arbeiten Lisa und ich mit einem Handwerker
an der Fertigstellung unseres Hauses. Wir alle drei haben vor Ort jede Stunde
gearbeitet, die Gott schenkte. Und jetzt, nach vier Monaten anstrengendster
Arbeit, sind wir wenigstens eingezogen. Das Haus ist noch lange nicht
fertig und in gewisser Hinsicht werden wir für ein paar Monate auf einer
Baustelle leben. Aber wir haben alles Notwendige und sind jetzt hier in unserem
eigenen Haus.
8: Und ihr habt es selbst gebaut.
Z: Das ist eines der lohnendsten Dinge, die ich je gemacht
habe.
8: Und nun bist du bereit, dass wir gemeinsam ein weiteres
Kapitel aufnehmen?
Z: Ja klar. Während meine Hände mit dem Bau des Hauses
beschäftigt waren, hatte ich das Gefühl, als ob sich meine Seele verpuppt. Ich
bin also sehr daran interessiert, die Aufstiegs-Schriften mit dir
fortzuführen. Und ich glaube, wir werden jetzt ein Gespräch über die Liebe
führen, ist es nicht so?
8: Was dabei ist sich zu entfalten, ist so viel mehr als
nur ein Gespräch.
Erinnerst
du dich, dass du bei deinen Diskussionen mit Joy-Divine über dein Bergerlebnis
zu dem Verständnis kamst, dass du diese Erfahrung zu dir geholt hast, indem du
wähltest, deinem Herzen zu folgen? Und dass dein Bergerlebnis der Augenblick
des Übergangs deiner Seele von einer Ebene des Bewusstseins zu einer anderen
war?
Z: Ich erinnere mich, ja.
8: Nun, dem, was Joy-Divine sagte, möchte ich hinzufügen
dass dieser Augenblick, in dem du aus dem dritten Dichtebewusstsein in das
vierte Dichtebewusstsein gingst, erfolgte, weil du dein Ego in dein Herz
hineinbrachtest. Siehst du, mit deiner Entscheidung, „deinem Herzen zu folgen“
richtest du den separaten Teil des Selbst, der sich in der Dualität befindet
(der dein Ego ist) mit dem Teil von dir aus, der an das Einssein angeschlossen
ist und sich außerhalb der Dualität befindet (der deine Seele ist). Das heißt
es, deinem Herzen zu folgen.
Und
wenn du ein auf dein Herz zentriertes Wesen wirst, dann hast du ein Bewusstsein
der vierten Dichte.
Und
natürlich hast du seit deinem Bergerlebnis eine Menge weiterer Arbeit erledigt.
Seitdem wurden die vorangegangenen Kapitel der Aufstiegs-Schriften
geschrieben und du hast auch noch zusätzlich viele andere Arbeiten getan, die
nicht unbedingt in diesen Gesprächen aufgezeichnet wurden. Und so bist du nun
bereit. Es ist Zeit für den nächsten Übergang in deinem Bewusstsein.
Z: Meine zweite Einzigartige Begebenheit?
8: Ja.
Z: Wirklich 8? Aber wie? Wie wird das passieren? Ich habe
seit meiner ersten unzählige Wanderungen unternommen, und, na ja, keine von
ihnen hat…
8: Sei nicht einfältig. Nicht das „Wandern“ brachte dich zu
deiner ersten Einzigartigen Begebenheit. Es waren deine konsequenten und
wiederholten Wahlentscheidungen, deinem Herzen zu folgen. Als sie eintrat, war
diese Wanderung einfach der rechte Ort zum rechten Zeitpunkt für dich und Lisa,
um in einen Augenblick der vollkommenen Stille zu kommen. Es kam alles in
göttlich gelenkter Weise für dich zusammen, um das Herz des Einsseins zu
berühren und deine ewige Verbindung mit Allem-Was-Ist zu fühlen. Doch es geht
nicht um die Einzelheiten, was sich alles außerhalb von dir in deinem Umfeld
abspielte! Es geht um das, was in dir geschieht…
Und in
dir hast du dich seit deiner Einzigartigen Begebenheit, die in den
vorhergehenden Kapiteln beschrieben wurde, bereitwillig der Idee des Einsseins
geöffnet. Du hast das Geheimnis ergriffen und deinen Platz als Mystiker
akzeptiert: dass du nämlich eine direkte Erfahrung von und eine Beziehung mit
dem Göttlichen hast. Du bist auch gewillt gewesen deinen Ängsten entgegengetreten
und dich mit dem Konzept der Angst an sich zu befassen. Und du hast
bereitwillig Verantwortung für dich selbst und für die Schöpfung deiner
Wirklichkeit übernommen. So bist du bereit für den nächsten Übergang.
Was
jetzt nötig ist, ist ein weiterer Augenblick wahrer Stille. Du überhäufst
deinen Geist mit so viel Lärm und dein Leben mit so viel Aktivität, dass es für
deine Seele sehr schwierig wird, diese großen Übergänge zu ermöglichen.
Vielleicht erscheint es dir widersinnig, doch es ist in der Tat so, dass deine
größten Transformationen immer geschehen, wenn du am stillsten bist.
Z: Kannst du mir helfen, das zu verstehen?
8: Ich möchte dir ein sehr einfaches Beispiel geben. Wirf
einen Stein in die Luft, so kräftig und so hoch wie du kannst. Er beschleunigt
sich aus deiner Hand Richtung Himmel. Dies ist der nach außen gerichtete Flug.
Sobald dann die Schwerkraft auf ihn einzuwirken beginnt, beginnt der Stein sich
zu verlangsamen. Auf dem Höhepunkt kommt der Stein schließlich zum Stillstand.
Und nur dann, in diesem Augenblick der vollkommenen Bewegungslosigkeit,
kann er seine Richtung ändern und seinen Rückflug zu dir beginnen. Der Flug
nach Hause weist eine immer größer werdende Beschleunigung auf, das ist wahr.
Doch der Moment des Richtungswechsels ist genau in der Mitte des Augenblicks,
in dem der Stein seine größte Bewegungslosigkeit hat. Und du bist gerade jetzt
wieder an einem Punkt, wo du in deiner Seele einen großen Richtungswechsel
haben kannst. Du solltest schon zu diesem Übergang gekommen sein, gäbe
es nicht die Tatsache, dass du nicht zur Ruhe kommst. Ganz einfach, du weißt
nicht, wie. Lärm und Aktivität sind für dich so zur Gewohnheit geworden, dass
du es tatsächlich nicht anders kennst. Doch du musst jetzt wirklich in
die Stille kommen. Ohne diese Stille wirst du deine Richtung nicht ändern.
Wenn
du nicht in die Stille kommst, dann können wir ein langes und interessantes
Gespräch über die Liebe führen. Ich kann dir viele interessante Dinge über sie
berichten, und wir werden losgehen und uns mit all den eigentümlichen
Berührungspunkten beschäftigen, was uns beiden viel Spaß macht, und das wird
nett und faszinierend sein, doch es wird dich nicht dahin bringen, wohin du
kommen musst. Du wirst einiges an intellektuellem Verständnis über die Liebe
erwerben. Doch du wirst kein Wissen in deinem Herzen erwerben. Und die
Diskussion, um die es hier geht, muss auf diesem sicheren Wissen
gründen. Ohne es wird das Gespräch, so wie wir es uns beide wirklich wünschen,
nicht stattfinden. Wir werden um den Kern der Sache herumreden und nie wirklich
zum Wesentlichen kommen.
Und
du wirst nicht die Umwandlung der Seele erfahren, die so ein tiefes Wissen mit
sich bringt.
Z: Also muss ich… was… meditieren? Und dann?
8: Es wird von dir etwas mehr verlangt als nur normal zu
meditieren. Du meditierst ziemlich regelmäßig, und das ist gut. Doch deine
Meditationen sind tatsächlich nicht die Stille des Seins, wofür du sie hältst.
Jede Meditation jagt hinter dem einen oder anderen Zweck her. Das ist kein
Fehler, doch jetzt ist etwas anderes erforderlich. Siehst du, jetzt ist es an
der Zeit, dass du deine Seinsweise vollständig veränderst. Wie der Stein, der
aus der Heimat der Hand fortgeeilt ist, musst auch du in eine vollkommene
Stille kommen, bevor du die Richtung verändern kannst. Und aus dieser Stille
heraus, musst du nur auf dein Herz hören. Es mag für dich einige Zeit dauern,
bevor du das richtig hinbekommst. Du bist so daran gewöhnt, jeden Winkel deines
Bewusstseins mit Lärm und Bewegung zu füllen, dass du wahrscheinlich erst etwas
üben musst, bevor du das Ziel erreichst und in der Lage bist, wirklich dein
Herz zu hören.
Doch
ich verstehe, dass das einfach nur viel Theorie für dich ist. Worum du mich
bittest, ist, dir etwas Praktisches zu tun zu geben.
Z: Ja, bitte.
8: Das ist eine schöne Ironie: Bis du weißt, wie du
wahrhaft bist, wirst du immer noch etwas tun müssen, um dir zu
ermöglichen zu sein. (Er lacht.) Das ist so ähnlich wie zu sagen, dass
du, bis du das Schweigen kennst, etwas sagen musst, was dir das Schweigen
erlaubt. Was für ein fabelhafter kosmischer Scherz.
Doch
ich kann dir dabei helfen. Hier ist, was du tun solltest:
Nimm
dir einen Tag an dem du keine Termine hast. Reserviere dir diesen Tag. Es wird
dein Tag der Stille und des Hinhörens sein. Sag allen, dass du an diesem Tag
nicht erreichbar sein wirst. Sage denen, mit denen du zusammenlebst, dass du an
diesem Tag nicht mit ihnen sprechen wirst, und sie auch nicht mit dir sprechen
sollen. Es ist dein Schweigetag.
Am
Abend vor deinem Schweigetag musst du dein Handy und alle Geräte, die dich
stören könnten, ausschalten. Du musst deinen Computer, deinen Fernseher und
dein Radio ausschalten. Alle Geräte, die du verwendest, um Informationen in
dein Bewusstsein zu geben, müssen für deinen Schweigetag schweigen.
Am
Morgen des Schweigetages musst du dir gestatten, von alleine wach zu werden.
Das heißt, kein Wecker oder ähnliches Gerät. Werde ganz natürlich wach. Bleibe
im Bett und sei still. Höre auf dein Herz.
Z: Was bedeutet das, 8? Was heißt es, auf mein Herz zu
hören?
8: Dies wird dir zu gegebener Zeit zur zweiten Natur werden
– viel normaler und natürlicher sogar, als einen Ton mit deinen Ohren zu hören.
Doch für jetzt verstehe ich, dass du ein wenig Anleitung brauchst.
Du
solltest wissen, dass dein Herz ein Portal ist. Es ist deine Verbindung mit dem
Göttlichen. Dein Inneres Selbst wohnt sozusagen in deinem Herzen. Es kann sogar
gesagt werden, dass das Einssein in deinem Herzen ist. Alle Weisheit, Wahrheit
und Schöpferkraft sind für dich sofort durch dein Herz verfügbar und
erreichbar. Doch du musst lernen hinzuhören, lausche wahrlich deinem
Herzen. Denn es spricht zu dir ruhig und sanft in der Sprache der Liebe. Doch
glaube mir bitte, wenn ich sage, dass es sehr beredt spricht, wenn es nötig
ist.
Z: Gut. Doch wie höre ich darauf?
8: Fange damit an, sicherzustellen, dass sich nichts
anderes in deinem Bewusstsein einnistet, das Lärm macht. Dein Herz wetteifert
nicht um deine Aufmerksamkeit! Deshalb musst du deine Familie bitten, dass sie
nicht mit dir spricht. Deshalb darfst du dich nicht mit Lesestoff abgeben,
darfst keine E-Mails abrufen und mit keinem sprechen. Überhaupt nichts, was von
außen hereinkommt. Doch du darfst dich auch nicht mit Arbeiten, häuslichen
Pflichten oder anderem befassen. Alle diese Dinge erzeugen Gedanken und Lärm
in deinem Kopf. Du musst in deinem Gemüt in eine völlige Stille kommen. Und
die möglichst große Ruhe deiner Hände, deines Körpers und deiner Ohren wird das
erheblich unterstützen.
Das
ist der Anfang.
Wenn
du dann in der Stille bist, musst du auf dein Herz lauschen. Du kannst, falls
du etwas tun musst, einfach hören, wie dein physisches Herz schlägt. Das wird
dir helfen, denn es ist ein wortwörtliches Hören auf dein Herz. Doch dann
solltest du versuchen, dein Bewusstsein in die Stille zu bringen und sehen, was
du empfängst.
Und
so solltest du deinen Tag verbringen. Sei still! Lausche. Warte auf dein Herz.
Dein
Herz spricht zu dir möglicherweise mehr in „Gefühlen“ als in Worten. Doch wenn
du aufmerksam bist, dann weiß du genau, was diese Gefühle bedeuten.
Z: Und dann?
8: Dann wirst du sehen, was es zu sagen hat!
Z: Was ist, wenn es nichts zu sagen hat?
8: Sei kein begriffsstutziges Kind, das gesamte Einssein
befindet sich dort! Alles Leben befindet sich dort! Und das Leben wird sich
ausdrücken, sofern du nur aufmerksam bist! Schau dich im Universum um, das vor
kraftstrotzender Aktivität nur so wimmelt. Schau auf die Welt vor deinem
Fenster. Schau dir einen Tropfen Wasser unter einem Mikroskop an. Schau dir den
Kern eines Atoms an. Wo, egal, was du nimmst, hat das Einssein nichts zu sagen?
Das Einssein spricht ununterbrochen mit einer leidenschaftlichen Beredsamkeit.
Das einzige Problem ist, dass du sitzt, deine Finger in die Ohren hältst,
unsinniges Zeug herausbrüllst und die Wahrheit und Schönheit, die dich ständig
aus allen Richtungen überfluten, ertränkst. Überleg einmal, könntest du nur für
einen einzigen Augenblick deinen Mund halten und hinhören?
Oder
etwas milder gesagt, könntest du deine Ängste und deine Ausreden loslassen und
einfach hingehen und schauen, was es dort gibt?
Z: Die Schelte steht mir zu (ich lächle betreten). Ja. Ich
werde das tun. Morgen ist Sonntag. Ich mache ihn zu meinem Schweigetag und
werde schauen, was ich bekomme.
8: Gut.
Es
könnte sein, dass morgen einfach nur ein Probelauf ist und dass du es
tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt noch einmal wiederholen musst. Es
könnte sogar sein, dass du mehrere Tage im Schweigen verbringen musst. Sei
darauf vorbereitet.
Z: Okay, 8.
8: Doch wenn es dir auch nur für einen einzigen Moment
gelingt, aus dem Weg zu gehen, wirklich still zu sein und dann wahrhaft deinem
Herzen zu lauschen, dann versichere ich dir, wirst du wunderbare
Einsichten erhalten. Und sie werden auf eine Weise in dein Herz kommen, dass du
weißt, dass es wahr ist. Das ist ganz etwas anderes als die Ideen, die
du im Kopf haben und über die du nachdenken kannst. Wissen und Denken
sind etwas völlig Verschiedenes. Und wenn es kommt, dann hast du keinen
Zweifel, dass es kam. Es wird eine beeindruckende Erfahrung sein. Und was
kommt, wird die Grundlage sein, auf der wir dieses Kapitel aufbauen.
Wirst
du es tun?
Z: Ich fühle mich ein wenig eingeschüchtert. Ich habe das
Gefühl, dass so viel davon abhängt und habe keine Ahnung, ob ich überhaupt
etwas davon mitbekomme. Doch ich will es auf jeden Fall versuchen!
8: Gut, dann werde ich nach Sonntag wieder mit dir
sprechen…
(Der
Sonntag ging vorbei und ich hatte, wie geplant, einen Schweigetag. Es ist jetzt
eine Woche später.)
Z: Okay, 8, ich hatte meinen Schweigetag. Und es war
ziemlich beeindruckend!
8: Sehr gut! Und ich bin so froh, dass es für dich so gut
geklappt hat. Erzähle uns, wie der Tag verlief.
Z: Sicher. Dies ist passiert…
Mein
Schweigetag
Am
Sonntagmorgen wurde ich von den Vögeln draußen geweckt. Als ich erwachte,
erinnerte ich mich, dass dies mein Schweigetag war, und so blieb ich im Bett
und lauschte ruhig. Nun, ehrlich gesagt dachte ich mehr ans Lauschen.
Eigentlich füllte ich meine Gedanken mit allen Arten von Vorstellungen, wie das
Hören auf mein Herz sein würde, wie es sich anfühlen würde, sollte ich auf mein
Herz gehört haben, was mein Herz mir sagen würde und… nun ja… relativ schnell
stellte ich fest, dass ich wirklich nicht sehr still war. Also fing ich an zu
meditieren, was ein bisschen besser ging. Ich entspannte meinen Körper völlig
und entleerte meinen Geist von allen Gedanken. Das war toll, bis ich mit
auffiel, dass ich alle Gedanken losgelassen hatte und darüber
nachzudenken begann. Und dann fragte ich mich, wie es sein würde, mein Herz zu
hören ohne irgendwelche Gedanken zu denken. Und dann fiel mir auf, dass ich
meinen Geist schon wieder mit Geschwätz füllte!
In
dem Moment wurde mir klar, dass dies viel schwieriger werden würde als ich
anfangs gedacht hatte.
Ich
will dich nicht mit den Einzelheiten meines Tages langweilen, doch ich kann dir
sagen, dass ich ziemlich oft über mich selbst frustriert war. „Still zu sein“
klingt so leicht. Du hörst einfach auf zu denken, und dann lauschst du, nicht
wahr? Ich kann dir sagen, es ist eine ziemliche Herausforderung, die Lärmsucht
zu durchbrechen. Zumindest war es für mich so.
Am
späten Nachmittag hatte ich genug vom Ringen mit mir selbst. Ich hatte genug
davon zu versuchen, ruhig zu sein. Mir reichte es, mich zu bemühen, den
richtigen Weg in Richtung Stille zu finden. Ich hatte die Nase voll zu versuchen
zu lauschen. Also beschloss ich, dass der Tag vergeudet war, und dass ich,
anstatt zu versuchen, auf mein Herz zu hören einfach den Rest des Tages
genießen wollte. Ich suchte nach Lisa, um ihr zu sagen, dass ich das Handtuch
warf, und ich es ein anderes Mal erneut versuchen würde. Doch sie war mit den
Hunden spazieren. So machte ich mir stattdessen einen Snack und ging und setzte
mich auf die Veranda, um einen wirklich atemberaubenden Sonnenuntergang zu
beobachten. Er war einfach großartig. Als ich so dasaß und mit Staunen über die
Schönheit des Schauspiels nachsann, überkam mich ein tiefer Frieden. Und in
jenem Stillschweigen kam etwas zu mir. Ein Gedanke schlich sich durch die
Hintertür meines Geistes herein. Ein Gedanke über die Liebe. Ein schöner Gedanke.
Und wie er in meinen Kopf kam, berührte er mich sehr tief und füllte meine
Augen mit Tränen. Ich dachte diesen Gedanken weniger als ihn zu fühlen. Und ich
fühlte, dass er wahr ist.
Und
dann wusste ich; dies war es, worauf ich gewartet hatte! Hier war es.
Schließlich, als ich aufgehört hatte zu versuchen und zu ringen… war es einfach
in meinem Kopf da, als ob es schon immer dort gewesen sei!
Ich
ging hinein und setzte mich an meinen Laptop, und bevor ich überlegen konnte,
wie ich dies gliedern oder welchen Ansatz ich nehmen würde, tippte ich bereits.
Es floss aus mir heraus in einem Rutsch, ohne Pause aus meinem Herzen durch
meine Hände in die Tastatur. Es nahm kaum noch Kenntnis von meinem Geist,
während es durchlief. Und, hier ist, was ich aufgeschrieben habe…
Ich
hörte mein Herz, und es sagte Folgendes:
Am
Anfang eines jeden Bewusstseinsteilchens, direkt ausgehend von dem EINEN bis
hinunter zum kleinsten und neuesten Teilchen des Lebens, gibt es einen
Augenblick, in dem das Wesen Selbstgewahrsein erlangt. In den Aufstiegs-Schriften
haben wir das als jenen Augenblick umschrieben, in dem das Wesen sagt: „Hier
bin ich.“ Doch das Selbstgewahrsein ist immer neugierig. Und deshalb kann
die nächste Äußerung als „Was bin ich?“ umschrieben werden.
Es
scheint, dass die Reise immer mit „Ich bin hier, aber was bin ich?“
beginnt. Danach besteht die Reise selbst aus „Ich könnte dies sein.
Nein, warte, vielleicht bin ich das. Oder was wäre, wenn ich dies
bin.“ Und so weiter und so weiter. Immer auf der Suche nach der Antwort.
Jedes Mal, wenn etwas Neues ausprobiert wird, gibt es eine Aufsplitterung des
Bewusstseins. Neue Wesen werden aus dem inneren Bewusstsein der Elternwesen auf
einen Streifzug der Selbst-Entdeckung geschickt. Variationen werden ausprobiert.
Vielfache Möglichkeiten werden erforscht. Ganze Bewusstseinswolken kommen zum
Ausdruck. Sie vervielfältigen sich, werden kompliziert, spezialisieren sich und
versuchen es erneut. Immer auf der Suche, ohne jemals diesen Augenblick der
Glückseligkeit und des Frieden zu finden, der sich einstellt, wenn die Antwort
auf die Frage „Was bin ich?“ gefunden wurde.
Und
in jedem einzelnen Fall, mit jeder Antwort, die wir ausprobiert haben, haben
wir uns von einander und von dem EINEN weggestoßen. Weiter und weiter haben wir
uns nach außen gedrückt. Wie eine Flutwelle, die von nicht mehr als einer
Teetasse hervorgebrochen ist, sind wir angeschwollen. Wir werden zu einem
Tsunami des Bewusstseins, wir haben uns voneinander weggestoßen – nach außen,
nach außen, immer auf der Suche nach der Wahrheit. Immer auf der Suche nach der
Antwort…
Was
bin
ich
?
Und
hier befinden wir uns nun, leben unser Leben auf dem Planeten Erde, weit unten
am dichtesten Ort des Bewusstseins. Man könnte sagen, dass dies so weit ist,
wie die Welle jemals vorstoßen würde, denn hier geht es um das tiefste
Vergessen des Ursprungspunktes, das jemals erreicht werden könnte. Dank des
Schleiers des Nichtwissens und der Wahlmöglichkeiten, die wir alle kollektiv
ergriffen haben; dies ist es. Vielleicht ist es möglich, noch weiter
vorzustoßen? Vielleicht will das jemand versuchen? Ich nicht. Ich bin bereit,
mich an der Rückkehr zu beteiligen. Wie alle Wellen, die aus den größten Tiefen
des Ozeans nach oben gedrückt wurden und krachend ans Ufer stürzten, wird diese
Welle zurückkehren. Sie wird mit immer größerer Geschwindigkeit und Überschwänglichkeit
zurück zu ihrer Quelle branden. Zum EINEN. Wir kehren zurück!
Und wie
sollen wir zurückkehren?
Es
beginnt mit der richtigen Antwort auf die Frage: „Was bin ich?“
Und
die richtige Antwort für mich, aus den Tiefen meines Herzens, ist… Liebe.
Jede
andere Antwort, die ich gefunden habe, bringt mir nur weitere Komplexität. Jede
andere Antwort schiebt mich nach außen und weg. Denn jede andere Antwort
unterstellt etwas anderes, das ich nicht bin.
Zum
Beispiel. Wenn ich (das zu sein habe ich für mich selbst herausgefunden) ein
Wesen namens Entzücken bin, der Ausdruck von göttlicher Freude, dann bin ich nicht
alles Mögliche andere. Ich bin nicht Angst, Schmerz, Trauer, Verlust,
Wut, Hass oder Elend.
Ganz
offensichtlich nicht.
Doch
ich bin auch nicht Stille, Frieden, Harmonie, Ordnung oder Geduld. Ich bin noch
nicht einmal Liebenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Würde,
Standhaftigkeit, Verlässlichkeit, Rechtschaffenheit oder sonst irgendetwas
solcher würdiger Sachen.
Siehst
du? Wenn ich überhaupt irgendetwas wähle und sage: „Ich bin das.“, dann
sage ich, im gleichen Moment: „Ich bin nicht das.“ zu einer
ganzen Reihe anderer Dinge. Alles, was ich von mir behaupten würde zu sein,
verursacht also Trennung, Teilung und ein Wegdrücken vom Einssein.
Die
einzige Ausnahme von dieser Regel, die ich finden kann, ist die Aussage: „Ich
bin Liebe“. Keine Leidenschaft. Keine Lust. Kein Bedürfnis. Keins diese
blöden, vorübergehenden kleinen Gefühlen, auf die wir uns in der Regel
beziehen, wenn wir das Wort Liebe verwenden. Nein. Ich bin LIEBE mit
Großbuchstaben geschrieben. Das heißt, die Art von LIEBE, die ein anderes
Lebewesen anschaut und Gott in die Augen blickt. Die das Wunder und die
Vollkommenheit im Inneren des Herzens dieses Lebewesens sieht ungeachtet des
Äußeren, das es gerade trägt. LIEBE ist das, was allem und allen, überall,
bedingungslos, immer gegeben wird. Das ist die LIEBE, von der ich spreche.
Ich
spreche über die Art von LIEBE, aus der du vor Dankbarkeit, dass du lebst, auf
die Knie fällst. Die dein Herz von der Schönheit der Welt um dich herum bersten
zu lassen droht. Die dich danach verlangen lässt, das größten, beste und
prachtvollste Geschenk in dir selbst zu finden, einfach damit du etwas hast,
was du dem Leben in Dankbarkeit für all das zurückgeben kannst, das es dir
geschenkt hat.
Das ist meine Antwort auf die Frage. Und so stelle ich fest,
dass ich mit Sicherheit, Standhaftigkeit und Überzeugung erklären kann: „Ich
bin LIEBE!“
Also
bin ich ein Antwort-Träger für meine Seele. Ich bin ein Teilchen des Lebens,
das nach Hause zurückkehrt. Ich kann es fühlen! Jetzt im Augenblick dieser
Erklärung haben sich die Gezeiten gewendet. Ich bin in der Welle, die am Strand
ausläuft… und nun zurück in das Meer zieht.
Und
wie ich zurückgehe, werde ich andere Teilchen des Selbst einsammeln. Ich werde
alles sehen, was ich in dieser Lebenszeit jemals war und getan habe, und ich
werde sagen: „Ich bin Liebe und ich bin das.“ Und ja,
also, bin ich Liebe und ich bin Arn, der Zingdad ist.
Und
wenn ich dann auf meinem Weg nach Hause weiterschreite, dann sehe ich Teilchen
des Selbst aus meinen anderen Inkarnationen und werde sagen: „Ich bin Liebe,
und ich bin auch dies, und das, und das auch, und das ebenfalls.“
Und so also, ja, bin ich Liebe und ich bin Arn, und der Zauberer und der
autistische Junge, und der Weltraumsoldat und der Junge in Lyran… und alles,
was ich gedacht habe zu sein. Ich werde erklären: „Ich bin Liebe und ich bin
alle diese Wesen!“ Und alle diese Wesen werden in den Gezeiten
meiner Liebe von mir mit nach Hause genommen.
Und
dann werde ich mein Inneres Selbst treffen. Ich werde es als das erstaunliche
und schöne Selbst sehen. Ich werde mich in dieses Wesen verlieben. Und ich
werde auch seine Wunden und seinen Schmerz sehen. Ich werde das alles mit
meiner Fähigkeit zu lieben lindern. „Ich bin Liebe“, werde ich sagen, „und
ich bin das!“ Also ich bin Liebe und ich bin Entzücken und
Joy-Divine und alles, was ich mir selbst auf dem gesamten Weg aus dem Einssein
in die Trennung geschaffen habe zu sein.
Ich
bin Liebe und ich bin all das!
Wer
immer du also bist. Wo immer du bist. Wie auch immer du dahin gekommen bist, wo
du bist. Es wird eine Zeit in deiner Reise nach Hause und meiner Reise nach
Hause kommen, wo wir beide dasselbe große Wesen anschauen und beide sagen
werden: „Ich bin Liebe und ich bin das.“ Und dann werden du und
ich EINS sein. Und tatsächlich werden zu gegebener Zeit alle Wesen allüberall
zu dem EINEN schauen. Und wir werden alle erklären: „Ich bin Liebe
und ich bin das!“
Aber
im Moment kann ich nur zu jenem Augenblick ausschauen, in dem ich weiß, dass
ich du bin und du ich bist. Doch weil ich weiß, dass Zeit ist eine Illusion
ist, dass alle Zeit wirklich jetzt ist, kann ich dich schon über die Kluft
dieses Textstückens hinweg anschauen. Ich kann sehen wie du dies liest. Ich
kann dich anschauen und sagen: „Ich bin Liebe und ich bin das!“
* *
* * *
…
Das habe ich bekommen, 8.
8: Bravo, mein Freund.
Ich
bin sehr zufrieden, und so sehr stolz auf dich. Dies ist mehr als schön.
Und
wenn man bedenkt, dass du besorgt warst, dass dein Herz nichts zu sagen haben
könnte…
Z: Albern, nicht wahr?
8: Vielleicht. Doch zum Glück weißt du es jetzt besser. Das
einzige Mal, dass dein Herz je still wäre, ist, wenn du dich selbst in einem
vollkommenen Zustand seligen Einssein und vollkommener Ausgeglichenheit
befinden würdest, dem nichts mehr hinzufügen wäre.
Siehst
du, alles, was du tust, was zu einem Ungleichgewicht führt, wird veranlassen,
dass dein Herz zu dir spricht. Und das Lied der Rückkehr zum Gleichgewicht ist
das Lied des Herzens.
Doch
damit du mich nicht missverstehst: „Ungleichgewicht“ ist keine schlechte Sache!
Überhaupt nicht. Gäbe es kein Ungleichgewicht, dann gäbe es kein Universum,
kein Leben, kein „du“ und kein „ich“. Ohne Ungleichgewicht würde nichts
existieren. Die Liebe selbst ist die Rückkehr zum Gleichgewicht. Wo also alles
andere existiert, bringt die Liebe dieses Existierende wieder zum Einssein
zurück. Liebe ist daher die mächtigste Kraft im Universum. Es ist die Zugkraft
des Einsseins an sich.
Z: Ich habe so viele Fragen zu dem allen, 8. Ich weiß gar
nicht, wo ich anfangen soll…
8: Du hast deine Arbeit erledigt, ins Schweigen zu gehen
und auf dein Herz zu hören und hast dadurch das Grundverständnis erlangt, das
du brauchst, um dieses Kapitel mitteilen zu können. Ich werde dir also helfen.
Ich möchte dir eine Geschichte erzählen, die einen langen Weg in die Richtung
geht, dir zu helfen, dein Verständnis der Art und Weise, wie das Leben
funktioniert und was Liebe ist, zu klären. Und wenn du dann ein besseres
Verständnis hast, wirst du mit größerer Klarheit wissen, welche Fragen du mir stellen
möchtest.
Z: Das hört sich großartig an. Vielen Dank, 8. Ich möchte
die Geschichte gerne hören.
8: Hier also ist sie…
(wird
fortgesetzt)
Weitergabe
nur in Schriftform und nur unverändert mit folgenden Angaben:
Copyright: © Zingdad
Den Originaltext und weitere Angebote dieses Autors finden Leser/innen auf http://zingdad.com
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