Zingdad: Einzigartige
Begebenheiten
Zingdad (Arn Allingham),
Die Aufstiegs-Schriften, Bd.1
Kapitel 7: Einzigartige Begebenheiten
Zingdad: Also, J-D, hier ist
die große Frage: Was sind einzigartige Begebenheiten?
Joy-Divine: (wörtl.: Göttliche Freude)
Ich freue mich wirklich darauf, dir darüber etwas zu erzählen. Doch obwohl jede
einzigartige Begebenheit an sich eigentlich eine sehr einfache Sache ist, gibt
ihre Schilderung für dich nicht viel her, solange du nicht den Kontext
verstehst. Und der Kontext ist riesig. So groß, dass es für dich so gut wie
unmöglich sein wird, ihn aus deiner Sicht zu verstehen. Kannst du dir
vorstellen, einem kleinen Goldfisch, der sein ganzes Leben in einer
Glasschüssel auf jemandes Küchentisch gelebt hat, den gesamten Wasserkreislauf
des Planeten zu erklären? Und genauso ist es für dich: Der Kontext der
Geschichte deiner ersten einzigartigen Begebenheit ist eine Geschichte, die
Milliarden von Jahren in Bearbeitung war und die in ihrem Ausmaß so groß ist,
dass sie über euer gesamtes Universum und darüber hinaus reicht. Und so ist das
Problem, genauso wie bei dem kleinen Fisch eine Frage der Sichtweise. Du bist
in deinen einzigen Blickwinkel eingebettet, der nicht mehr als ein paar
Jahrzehnte umfasst, die an einem kleinen Ort auf einem der Milliarden Planeten
in einer von Milliarden von Galaxien in diesem Universum verbracht wurden. Zu
sagen, dass deine menschliche Sicht begrenzt ist, ist mehr als eine
Untertreibung.
Nicht, dass das in
irgendeiner Weise schlecht wäre. Es ist genau diese sehr eng
gefasste Sichtweise, die Gott erlaubt, sich selbst als viele, viele getrennte Wesen
zu erfahren. Alles ist also genau so, wie es sein soll. Doch aus all diesen
Gründen, benötigst du, um die Geschichte der einzigartigen Begebenheit zu
verstehen, eine erheblich erweiterte Sichtweise. Eine Sichtweise wie die, die
ich jetzt mit dir teilen will.
Sie ist folgendermaßen:
Zunächst dehnen wir unsere
Sichtweise weit genug aus, um zu bemerken, dass deine Zivilisation nicht die
erste ist, die den Planeten Erde bewohnt. Wenn du meinen Platz einnehmen und
sehen könntest, was ich sehe, dann würdest du feststellen, dass es tatsächlich
viele aufeinanderfolgende Zivilisationen gab, die dieser jetzigen vorausgingen.
Ihr bewahrt die Mythen von Atlantis und Lemurien, doch dies sind nur zwei aus
einer langen Reihe von ganz unterschiedlichen Zivilisationen, die auf dem
Antlitz der Erde in vergangenen Zeitaltern, die Milliarden von Jahren
zurückliegen, aufgeblüht sind.
Es ist für dich vielleicht
schwer zu begreifen, dass sogar Zivilisationen auf der Erde gelebt haben, als
sie sich zuerst bildete; Wesen von ganz anderer Form als deiner eigenen, die
auf diesem heißen Urplaneten lebten. Es könnte für dich ziemlich verwirrend
sein zu entdecken, dass die frühesten Zivilisationen in vielerlei Hinsicht die
am weitesten fortgeschrittenen waren – jede darauffolgende Zivilisation hatte
ein immer niedrigeres Bewusstsein. Jede entfernte sich weiter von dem
Bewusstsein, dass alles eins ist und dass alle Schöpfer/innen ihrer
Wirklichkeit sind.
So war also nach und nach
das Bewusstsein auf dem Planeten Erde seit seiner vorzeitlichen Gründung vor
vielen Milliarden von Jahren gesunken.
Jetzt lass uns noch mehr
„auszoomen“ und unsere Sicht noch weiter ausdehnen. Wie du dir sehr gewahr
bist, kommt diese ganze Wirklichkeit und alles, was in ihr ist, aus dem
Einssein. Und zwar im wirklichsten und praktischsten Sinn. Zu Zeiten dessen,
was jetzt als „der Urknall“ verstanden wird, war alles Einssein. Alle Materie
und alles Bewusstsein dieses gesamten Universums traten aus dem Einssein in
diese Wirklichkeit ein und begannen, sich in die Dichte und die Trennung zu
erweitern.
Wenn du die Dinge so siehst,
dann wirst du verstehen, dass der Absturz mit dem Urknall begann und seitdem
weitergegangen ist. Das Leben ist immer tiefer in die Dichte und die Trennung
gefallen. Viele, viele kleine Schritte hat es nach unten genommen.
Und das war kein Versehen! Dies
ist die Erwiderung auf die Suche des EINEN nach der Antwort auf die Frage: „Was
wäre, wenn ich nicht eins wäre,… was wäre, wenn ich viele wäre?“
Doch der Punkt, auf den es
ankommt, ist, dass in diesem Universum das Bewusstsein an einem hohen Punkt begann,
einem Punkt des Einsseins, einem Punkt des Schöpfertums, und von dort sackte es
herunter, herunter, herunter, in die äußerste Trennung und die totale
Opferrolle. Dieses Absinken erreichte es in aufeinander folgenden Schritten,
und der letzte Schritt ist dieser: Eure planetare Zivilisation hier auf der
Erde hat das Äußerste an Trennung und einem Bewusstsein der Opfermentalität
erreicht. Das Ausmaß des Glaubens an die Trennung des göttlichen Schöpfenden
von seiner/ihrer Schöpfung, das für diese derzeit auf dem Planeten Erde lebende
menschliche Zivilisation möglich war, ist in der Tat tiefreichend. Euch, ihr
geliebten menschlichen Wesen auf dem Planeten Erde, ist diese fast unmögliche,
unglaublich schmerzhafte und schwierigste aller Aufgaben gelungen. Ihr seid die
letzten, Träger/innen der Antwort auf diese große Frage: „Was wäre, wenn
wir viele wären?“
Z: Dies ist also der
absolute Tiefpunkt des Bewusstseins? Diese Welt, in der ich jetzt lebe? Ich
vermute, ich kann das glauben angesichts all der Dinge die in der Welt
geschehen.
J-D: Nein, tatsächlich
muss zu dieser Geschichte noch mehr erzählt werden.
Ich sage, dass im Ganzen
gesehen die menschliche Zivilisation der Erde den tiefsten Bewusstseinszustand
erreicht hat. Doch dieser Augenblick jetzt, dieser Augenblick, in dem du dich
auf der großen Reise durch Zeit und Raum befindest, ist nicht der tiefste Punkt.
Dieser eigentliche Tiefstand liegt hinter dir in eurer kollektiven
Vergangenheit.
Ich kann verstehen, dass es
in deinen Augen, so scheinen könnte, als ob dies möglicherweise der tiefste
Punkt sein könnte, doch wenn du zurücktreten und mit den Augen der Ewigkeit
hinschauen könntest, dann würdest du sehen, dass dies nicht so ist. Ich möchte
dir einen Hinweis geben.
Nimm diese Gedanken: „Alles
ist eins.“ und „Du bist der Schöpfer deiner Wirklichkeit“. Diese
Ideen sind eurem planetaren Bewusstseins an diesem Punkt in Raum und Zeit
leicht zugänglich, und viele haben diese Dinge als wahr angenommen.
Jetzt blinzle nur einmal
ganz kurz zurück. Hättest du solche Gedanken in den 1950er Jahren gehabt, dann
hätte man dich in der Tat für seltsam gehalten. Hättest du solche Dinge gesagt,
wärst du in vornehmen Kreisen nicht willkommen gewesen. Du wärst ausgegrenzt
worden. Du hättest in keinem angesehenen Unternehmen eine einkömmliche
Anstellung gefunden. Hättest du solche Ideen zum Ausdruck bringen wollen, dann
hättest du am Rande der Gesellschaft leben müssen. Und du hättest dich selbst
mit deinen Glaubenssätzen/ Überzeugungen völlig allein gefühlt.
Wenn wir in der Geschichte
noch ein Stück weiter zurückgehen, dann hätten diese Ideen noch viel
aggressivere Sanktionen zur Folge gehabt. Du musst gar nicht sehr weit
zurückgehen, um zu sehen, dass du für diese Ideen tatsächlich getötet worden
wärst.
Was ich hier anmerken
möchte, ist, dass die tiefste Dunkelheit hinter dir liegt. Es ist nicht
möglich, genau zu sagen, wann der wahre Tiefstand war, denn das hängt vom
Betrachtungswinkel ab, welche Messlatte du anlegen willst, um zu entscheiden,
welches den allerdunkelsten Moment darstellt. Doch wenn du verfolgst, was sich
im Geist der Menschheit während solcher Ereignisse abspielte wie den
Weltkriegen, den Kreuzzügen, den Inquisitionen, den Hexenprozessen, dann
beginnst du in der Tat einige sehr dunkle Zeiten zu sehen. Und auch diese waren
wahrscheinlich nicht die tiefsten Tiefen.
Wusstest du, dass es eine
Zeit gab, als es als normal angesehen wurde, dass eine Invasionsarmee alles aus
den Häusern der Menschen, die sie überfallen hatten, plünderten, jeden kleinen
Jungen auf die Straße zerrten und niedermetzelten und jedes Mädchen und jede
Frau vergewaltigten? Wenn in jenen Zeiten eine Invasionsarmee mit einer Stadt
fertig war, dann blieben nichts als schwelende Trümmer zurück. Jeder war
entweder tot oder versklavt. Alles, was mitgenommen werden konnte, wurde
mitgenommen, und alles andere wurde zerstört.
Falls du jemandem aus
solchen Zeiten begegnen könntest, würdest du dich schwer tun, auch nur einen
Schimmer von dem, was du „Menschlichkeit“ nennst, in seinen Augen zu sehen.
Alle waren durch ihre rauen Umstände dermaßen brutalisiert, dass es keinen
Platz für Güte und Mitgefühl gab.
Doch die Geschichte der
Menschheit lässt sich nicht so einfach darstellen. Die Dinge sind viel zu
komplex und verwickelt, um zu konkreten Aussagen darüber zu kommen, wann genau
die wahre, tiefste Dunkelheit war. Du kannst sicher sein, dass in den Zeiten
eurer frühesten historischen Aufzeichnungen vor mehreren tausend Jahren und
noch früher die Dinge in der Tat sehr dunkel waren. Doch sogar damals war es
so, dass jemand, wenn er wusste, wie er hinschauen musste, die ersten
Hoffnungsschimmer bekam. Selbst damals gab es Wanderer, die auf der Erde
inkarnierten und helle Botschaften der Liebe, der Heilung, des Mitgefühls und
der Vergebung mitbrachten. Sobald auch nur jemand willens war, danach zu
suchen, konnte er/sie sogar damals anfangen, einige Lichtfunken selbst in den
Tiefen der Dunkelheit zu finden. Und diese Lichtfunken begannen sich sehr, sehr
langsam zu vermehren und heller anzuwachsen. Auf diese Weise wurden die Herzen
der Menschheit im Schneckentempo umgewandelt. Grausame, zerstörerische
Verhaltensweisen, die einmal als normal angesehen und hingenommen wurden,
wurden nicht mehr hinnehmbar und als abnorm betrachtet. Fremde, unmögliche
Gedanken, wie den anderen so zu behandeln, wie du selbst behandelst werden
möchtest, wurden angeregt und bekamen sehr langsam immer mehr Akzeptanz.
Und so ist die Geschichte
fortgeschritten.
Wo befindet sich die
Menschheit jetzt? Ich glaube, ich sollte dich bitten, dir vorzustellen in einen
bodenlosen Ozean hinunterzutauchen. Tief, tief, tief nach unten zu tauchen, bis
es nur noch völlige Schwärze um dich herum gibt. Bis der Druck des Wassers
dabei ist, deinen Körper zu erdrücken. Und wenn es für dich dann nicht mehr
tiefer geht, veränderst du langsam die Richtung deines Tauchgangs in einen
Parabelbogen. Langsam beginnst du umzukehren. Und so kommt es, dass du das
allererste Licht weit, weit in der Ferne über dir erblickst. DA ungefähr
befindest du dich jetzt. Nur sehr wenige von euch haben diesen ersten Schimmer
aufgefangen. Viel, viel mehr unter euch stehen kurz davor. Und das Licht ist
das Licht des Gewahrseins, dass alles eins ist und dass jeder/jede Schöpfer/in
der eigenen Wirklichkeit ist.
Z: Das ist allerhand,
was du mir da erzählst. Danke, dass du das mit mir teilst. Als du mir das alles
in meine Vorstellung schicktest, fühlte ich, wie mir alles Mögliche durch den
Kopf wirbelte… manches staute sich und manches wurde freigesetzt… es war
seltsam und unangenehm, um es gelinde auszudrücken.
J-D: Wenn eine Geschichte
so irrsinnig komplex ist wie diese, dann ist es nicht einfach, geschickt auf
dem Grat zu tanzen zwischen dem wahrheitsgemäßen Erzählen der Geschichte und
dem sich in Details zu Verlieren. Denn es gibt natürlich viele Ausnahmen von
der angestrebten Ausrichtung meines Erzählstrangs. Es gibt bei der Handlung
Wendungen und Komplikationen. Nur ein Beispiel, eure Zivilisation war in alten
Zeiten auf Gedeih und Verderb massiv von anderen nicht-irdischen Zivilisationen
gestört worden. Und obwohl er immer schwerer zu durchschauen wurde, hat dieser
Eingriff so gut wie nie wirklich aufgehört.
Z: Nun sprichst du etwas
an, was mich fasziniert. Kann ich dich danach fragen? Sind das Außerirdische,
von denen du sprichst? Und was genau haben sie auf dieser Erde getan?
J-D: Nein. Dies ist ein
eigenes großes Thema und jemand anderes ist besser geeignet, dazu etwas zu
sagen. Zu gegebener Zeit, etliche Kapitel weiter, wirst du als einem Teil
dieses Werkes anfangen, wieder mit Adamu zu sprechen.
(Hinweis von Zingdad: Dies
wird in Band 3 der Aufstiegs-Schriften erfolgen.)
Das wird dann die Zeit
sein, um solche Fragen zu behandeln. Der einzige Grund, warum ich das hier
anspreche, ist, offenkundig zu machen, dass meine Geschichte in vielerlei
Hinsicht vereinfacht wurde. Doch du hast jetzt zumindest einen Zusammenhang zu
dem, was ich jetzt ansprechen möchte.
Z: Einzigartige
Begebenheiten?
J-D: Richtig.
Bis hierher wurde die
Geschichte aus einer breiten Perspektive erzählt. Es ging um die Evolution des
Bewusstseins in diesem Universum allgemein und auf dem Planeten Erde im
Besonderen. Jetzt möchte ich unseren Fokus auf das Persönliche verlagern. Ich
spreche jetzt zu dir, mein lieber Leser/meine liebe Leserin. Ich
spreche jetzt über deinepersönliche Lebenserfahrung.
Es gibt einige Dinge, die
ich von dir weiß. Ich weiß, dass du dich selbst schrecklich verletzt hast. Du
trägst Narben und Wunden in deiner Psyche. Mit denen gehst du so gut es eben
geht um und hast nun seit geraumer Zeit gewissenhaft und ernsthaft an deiner
Heilung gearbeitet. In dieser Lebenszeit hast du dir deine eigene
Seelengeschichte neu erzählt. Du hast dich in dieser Lebenszeit auch nach
deiner eigenen magischen Gabe ausgestreckt. Du hast auch schreckliche Schmerzen
und Not gefühlt und hast daran gearbeitet, deine Schmerzen zu heilen und mit
deiner Notlage umzugehen. Durch all das hast du Weisheit und Mitgefühl erlangt.
Und seit kurzem beginnst du nun, einiges wirklich Gutes im Hinblick auf die
Heilung zu tun. Es ist noch ein weiter Weg. Doch du bist zumindest auf dem
richtigen Weg.
Dies wird für fast jede/n
wahr sein, die/der dies liest. Einige von denen, die dies lesen, werden ein
wenig tiefer in der Dunkelheit und einige werden mehr im Licht sein. Und in der
Tat werden einige wirklich schon ihr eigenes Licht gesehen haben.
Und dies – dieser
Augenblick, in dem das Licht gesehen wird – dies ist vielleicht der wichtigste
aller Gründe, weshalb wir an erster Stelle in die Trennung gekommen sind.
Das Licht sehen
Z: Oh? Das ist interessant
für mich. Ich habe mich oft gefragt, warum genau wir hier eigentlich sind. Ich
meine, ehrlich gesagt ist in die Trennung zu kommen ja kein Zuckerschlecken.
Ein Leben in der Dualität ist schwer, schmerzhaft und verwirrend. Deshalb habe
ich mich oft gefragt, warum wir uns das freiwillig antun. Es kann bestimmt
nicht sein, dass wir hier aus Versehen sind,… dass wir irrtümlich in diese
Wirklichkeit eingetreten sind? Es kann bestimmt nicht sein, dass unser Inneres
Selbst dies alles durchführte, ohne zu wissen, dass es schwer sein würde?
J-D: Nein, in der Tat nicht!
Es war kein Irrtum. Wir sind alle hier mit Absicht und wir alle wussten, dass
es äußerst herausfordernd sein würde.
Z: Das
habe ich vermutet. Also muss es logischerweise für uns einen sehr guten logischen Grund
geben, dies durchzumachen.
J-D: Es gibt viele Gründe,
die von der jeweiligen Sichtweise abhängen, aus der du die Frage stellst: „Warum
bin ich hier?“ Viele, viele gute Gründe, die diese unglaublich schwierige
Reise immer und immer wieder lohnenswert machen. Doch der einzige Grund, den
ich jetzt ansprechen möchte, ist, die Entdeckung des Selbst.
Um diese Geschichte zu
erzählen, möchte ich dich bitten, noch einmal deinen Blickwinkel zu
verschieben. Doch anstatt diesmal deine Sichtweise so zu erweitern, dass sie
große Zeitalter der Menschheit umfasst, werden wir uns völlig aus dieser ganzen
Wirklichkeit herauszoomen.
Kannst du dir für einen
Augenblick vorstellen, wie es ist, dein innerstes Gott-Selbst zu sein?
Z: Ich…. äh… nein, ich
vermute, das kann ich nicht.
J-D: Natürlich
nicht. Das heißt es, da zu sein wo du bist. So tief in der Trennung zu
sein, dass du völlig deine eigene wahre Natur vergessen hast. Aber ich kann dir
ein wenig darüber berichten und du kannst versuchen, es dir vorzustellen.
Es gibt ein Wesen. Es ist
grenzenlos und ewig. Für dieses Wesen gibt es keinen Unterschied zwischen
„schöpferischer Vorstellung“ und „Wirklichkeit“. Was ich meine ist, dass dieses
Wesen bekommt, was es in der mächtigsten und wortwörtlichsten Weise erschafft.
Es hält dies alles für selbstverständlich, denn für dieses Wesen ist es einfach
„so wie es ist“.
Dieses Wesen ist sich auch
auf eine Weise, die weder angezweifelt noch geleugnet werden kann, gewahr, dass
es ein Teil von etwas ist, das weitaus größer ist als selbst. Es ist als ob
dieses Wesen in seinem Kern weiß, dass es eine besondere und
spezielle Lichttönung ist, die ein Teil des vollkommenen weißen Lichts ist, das
alles Licht ist. Es weiß, es gibt für es keinen Anfang und kein Ende, doch
gleichzeitig weiß es, dass es andere Selbste gibt, die dafür verantwortlich
sind, all die vielen anderen Lichttönungen zu tragen.
Und so kann dieses Wesen
als Träger des Lichts Gottes bezeichnet werden.
Nun heißt es wie oben, so
unten und wie unten, so oben, und das ist wahr. Indem sich dieses Wesen seines
„Selbstseins“ gewahr wird, beginnt es neugierig zu werden. „Wer und was
bin ich?“, fragt es sich. Und es verwendet alles, wozu es Zugang hat, um die
Antwort zu suchen.
Eine Möglichkeit, Antworten
zu suchen, ist, die anderen Lichter zu fragen, was sie sehen, wenn sie dich
anschauen. Und zum Zweck dieses Zusammenspiels wurden viele wunderbare
Wirklichkeiten erschaffen. In diesen Wirklichkeiten tanzen und spielen die
Lichtvollen zusammen und suchen nach Wegen, sich jeweils zu zeigen, was sie
gegenseitig in sich sehen. Diese Wirklichkeiten sind hell und fröhlich. In
ihnen erschaffen die Lichtvollen so kraftvoll wie es ihnen aus einem Ort reiner
Liebe möglich ist. Die Interaktionen sind tief und machtvoll. Es ist eine
wunderbare Sache, sie zu beobachten und sich an ihnen zu beteiligen.
Doch bei alldem gibt es
etwas Unbefriedigendes. Siehst du, wenn die Lichtvollen diese Spiele zusammen
spielen, sind sie nie in der Lage, sich selbst wahrhaft zu sehen. Stattdessen
können sie nur das sehen, was sie von dem sehen können, was andere von ihnen
sehen. Es ist eine ziemlich indirekte Angelegenheit.
Wie also kann man sich
selbst wirklich selbst sehen?
Z: Mit einem Spiegel?
J-D: Das ist eine gute
Entscheidung. Du brauchst in der Tat einen Spiegel. Und auf der Erde könnt ihr
einen Spiegel aus mit Silber beschichtetem Glas verwenden, um die äußere
Schicht eurer irdischen Form zu sehen. Doch was für ein Spiegel wäre nötig, um
den Lichtvollen ihr eigenes wahres Licht zeigen?
Z: Wenn das ein Rätsel
ist, dann weiß ich die Antwort nicht.
J-D: Nein, kein Rätsel…
aber sicherlich etwas zum Grübeln!
Und hier ist die Lösung.
Stell dir vor, die Lichtvollen könnten einen Teil von sich selbst nehmen und
diesen Teil dazu bringen, dass er vollkommen vergisst, dass er zu allererst
dieses Lichtwesen war, und dann, wenn er völlig vergessen hat, wer er war,
wieder in die Gegenwart dieses Lichtwesens gebracht werden könnte. Wenn der
Teil, der vergessen hatte, sich zum ersten Mal sieht,… was wird er sehen? Und
was wird er von dem Lichtvollen denken, das er sieht? Und wenn er anfängt sich
zu erinnern, dass er das Lichtvolle ist, wie wird er sich dann
selbst erfahren? Und was wird er dann bei jedem Schritt des Weges, auf dem dem
er sich mehr und mehr erinnert, auf dem er immer mehr mit seinem eigenen wahren
Selbst verschmilzt, dann entdecken und wissen? Wie wird er sich selbst fühlen?
Und welche Weisheit, welches Wissen und welche Einsicht über sich selbst wird
er zu sich selbst nach Hause bringen?
Z: Das also ist es, was
wir tun!
J-D: Ja, geliebtes Selbst.
Das ist, was wir beide, du und ich, tun. Das ist, was jede/r auf der Erde tut
und das ist, was jedes einzelne Bewusstseinsstäubchen im ganzen Universum
schließlich tut. Wir beantworten die Frage: „Wer bin ich?“
Z: Also jetzt… die
einzigartigen Begebenheiten?
J-D: Das sind die
Augenblicke, in denen du wirklich und wahrlich dein eigenes Licht siehst. Dies
sind die wenigen ersten klaren und unmissverständlichen Sichtungen deines
eigenen Selbst. Einzigartige Begebenheiten sind, wenn du deine Aufgabe
erfüllst, der Spiegel deiner eigenen Seele zu sein.
Mit deiner ersten
einzigartigen Begebenheit wird eine Verbindung hergestellt, und von diesem
Augenblick an kannst du nie wieder in der Trennung verloren gehen. Dies ist
jedoch nicht das Ende deiner Reise! Dieser Punkt markiert die Mitte deiner
Reise. Er liegt genau auf halbem Weg zwischen deiner nach draußen gehenden
Reise in die Trennung und deiner Rückreise ins Einssein. Aber er heißt
einzigartige Begebenheit, weil es in diesem Augenblick eine Vereinigung gibt.
Einen Augenblick des Einsseins. Das Verlorene wurde gefunden. Der gesamte
Wiederherstellungsprozess ist zwar noch nicht angelaufen, doch er kann nie
wieder angehalten oder rückgängig gemacht werden.
Wenn du das Licht siehst,
wirst du für alle Zeit verändert. Wenn du das Licht siehst, dann siehst du deine
Richtung nach Hause. Und wie ein Leuchtturm von einem Heimathafen scheint,
wirst du auf diesen Weg gezogen. Jetzt kennst du deinen Weg, und wenn du ihn
kennst, dann kannst du ihn niemals mehr nicht kennen.
Z: Das klingt
ungeheuerlich!
J-D: Wirklich? Ich dachte,
es klänge eigentlich ein wenig trocken und langweilig. Was ich meine ist, dass
oben eine theoretische Beschreibung der Begebenheit gegeben wurde. Und die
Beschreibung ist nichts im Vergleich zu der vollen, reichen,
wunderbaren Erfahrung der Begebenheit.
Eine Beschreibung von
etwas, egal, wie wahrheitsgemäß und präzise sie ist, kann nie mit der
tatsächlichen Erfahrung verglichen werden. Hier ist ein Beispiel: Hättest du
Appetit auf eine Mahlzeit aus zerkleinerten bittere Bohnen, modifiziertem Schweiß,
Vogeleizellen, kristallisiertem Grassaft und zerkleinerten Grassamen?
Z: Igitt!
J-D: Du würdest das also nicht
essen wollen? Bis du tatsächlich einen feuchten, warmen, dunklen
Schokoladenkuchen probierst. Dann würdest du plötzlich deine Meinung ändern!
Denn, ja, Kakao besteht eigentlich nur aus zerkleinerten bitteren Bohnen, Milch
entsteht durch modifizierte Schweißdrüsen von Horntieren, Eier sind
Vogel-Eizellen, Zucker ist kristallisierter Grassaft und Mehl wird aus den
Samen bestimmter Grassorten gewonnen.
Z: Ich verstehe, was du
sagst – die Beschreibung ist nichts im Vergleich zur Erfahrung.
Also gut. Wie also wird die
Erfahrung der einzigartigen Begebenheit sein?
J-D: So wie jede einzelne
Seele einzigartig ist, so wird ihre Erfahrung einzigartig sein. Wenn sie bereit
dafür ist. Wenn sie zu ihr kommt. Sie wird für sie von ihrem Gott-Selbst
maßgeschneidert sein als der vollkommene Ruf nach Hause.
Z: Doch diese
einzigartige Begebenheit werden alle erfahren?
J-D: Wenn sie bereit sind.
Erinnerst du dich an das
Licht, das im letzten Kapitel für die Dunkelberger leuchtete? Nun, in diesem
Kapitel finden wir eine andere Möglichkeit, die Geschichte noch einmal zu
erzählen. Die einzigartige Begebenheit ist das Licht. Es ist
für alle zugänglich und ist immer intensiver geworden. Es wurde immer leichter,
es im Inneren zu finden. Der Grund dafür ist, dass es immer mehr gewählt haben.
Also wählen es zunehmend mehr, weil es immer leichter wird. Es wird niemandem aufgezwungen,
doch diejenigen, die bereit sind, können es suchen und finden. Und wenn sie das
tun, werden ihre Erfahrungen damit einfach perfekt für sie sein. Ihre Erfahrung
wird den Verlauf ihres Lebens verändern und sie auf ihren Weg nach Hause
bringen.
Und nun möchte ich dich
gern bitten, mit unseren Leser/innen zu teilen, wie du zum
ersten Mal einen flüchtigen Blick auf das Licht erhalten konntest. Der
Augenblick, als du das Steuer herumgerissen und angefangen hast, deinen Weg
direkt nach Hause zu finden.
Z: Nun, in den letzten
Jahren hatte ich viele, sehr machtvolle und lebensverändernde Erfahrungen, doch
wenn du mich einlädst darüber zu erzählen, wie ich zum ersten Mal das Licht
sah, dann weiß ich genau was du meinst. Lasst mich eine Erfahrung mit euch
teilen, über die ich im Jahr 2010 schrieb:
Mein Bergerlebnis
Zur genauen Wiedergabe des
Bildes muss ich euch von zwei Yuppie-Großstadtmenschen erzählen. Das waren
nämlich meine Seelengefährtin, Lisa, und ich. Ich war Geschäftsmann und besaß
mehrere Radiosender, die jeweils Programme für verschiedene Einzelhandelsketten
in unserem Land produzierten. Lisa war eine Kriegerin auf der Vorstandsetage
eines großen multinationalen Biotechnologie-Unternehmens. Wir lebten das
Yuppie-Leben und kamen damit sehr gut klar. Ich möchte unser Leben nicht
übertreiben, und so muss ich sagen, dass wir beide auch sehr engagiert in
unseren eigenen spirituellen Bestrebungen waren und uns deshalb irgendwie auch
unbehaglich angesichts der überwiegend materialistischen und nicht authentischen
Teile des Lebens fühlten, das wir lebten. Dies alles ist jedoch nur zur
Erhellung des Hintergrundes. Der wichtige Teil geschah an einem Urlaubstag im
April 2008. So sehr wir Stadtgewächse waren, so zog es uns doch immer wieder in
die Natur, und wir verbrachten nach Möglichkeit jeden Urlaub in der
„Gartenroute“, einer Region meines Landes. Es waren vor allem die
naturbelassenen Wälder an den Hängen der Outeniqua Berge, zu denen es uns zog.
Für uns hatte die ganze Gegend immer etwas ganz Besonderes, Unerklärliches, so
als ob wir in unseren Seelen gewusst hätten, dass dies schon immer unsere wahre
Heimat hier auf dem Planeten Erde war.
An diesem besonderen
Urlaubstag hatten wir eine Erfahrung, die uns beide für immer veränderte. Sie
kam während wir eine Wanderung unternahmen, um einen unberührte Wald mit
uralten Bäumen zu sehen. Irgendwann führte uns der Weg talauswärts und auf
einen langen, ermüdenden, anstrengenden Weg bergauf. Wir plagten uns den Hügel
hinauf, heraus aus den Wäldern und auf eine kleine Hochebene mit Blick auf ein
atemberaubend schönes Tal, das vor uns lag und durch das sich ein kleiner Fluss
auf seinem Weg zum Meer in der Ferne schlängelte. An jedem anderen Tag wäre
dies die Art von Aussicht gewesen, bei der ich stehengeblieben wäre und
gestaunt hätte. Es war bestimmt schön. Doch als ich an diesem Tag dort stand
und über das Tal auf die bewaldeten Berge in der Ferne blickte, veränderte sich
etwas. Die Welt um mich herum war plötzlich unvorstellbar schön. Nun, ich
könnte versuchen, das zu beschreiben – ich könnte ins Schwärmen geraten, wie
die Sonne ihr Licht wie goldenen Sirup nach unten über die Erde ausgoss. Ich
könnte beschreiben, wie jedes Blatt von jedem einzelnen Baum aussah wie ein
perfekter Smaragdstein und wie der Wind im Gras eine Schwingung erzeugte, die
in meiner Seele sang und summte. Ich könnte versichern, dass ich glaubte, ich
könnte mit absoluter und vollkommener Klarheit jedes einzelne Blatt und jeden
Grashalm von hier aus bis zum fernen Horizont sehen. Ich könnte etwas über die
Qualität der Luft sagen –, dass sie mit der Dichte der reinen
Lebensessenz, die mich und alles, was um mich herum war, umgab und durchdrang,
eiskalt geworden war. Ich könnte berichten, wie ich das Gefühl hatte, wirklich
mit dieser herrlichen Landschaft verbunden zu sein und dass die Erde meine Haut
und das Gras und die Bäume mein Haar waren. Ich könnte Seiten und Seiten mit
solchen Worten füllen in dem vergeblichen Versuch, mit Ihnen die reine,
transzendente Glückseligkeit dieses Augenblicks zu teilen, und doch würde ich
nicht einmal an der Oberfläche kratzen von dem was sich mir in diesem
Augenblick bot. Vielleicht könnte ich einfach sagen, dass ich glaube, dass ich
an jenem Tag tatsächlich Gott in dem gesamten Leben der Flur sah. Mein Herz wurde
geöffnet und dort wurde ein Portal eingerichtet, durch das ich die Welt neu
sah. Und so hatte ich das Gefühl, dass ich zum allerersten Mal in meinem Leben
eigentlich wirklich richtig sah. Ich sah mit meinem Herzen und meiner Seele,
anstatt nur mit meinen Augen zu schauen. Und es war schön. Es war schöner als
alles, was ich mir jemals vorstellen konnte. Diese erstaunliche, mystische
Erfahrung überstieg meine Fähigkeit, auch nur ansatzweise darin einen Sinn zu
sehen.
Ich stand. Ich starrte. Ich
war beeindruckt.
Ich fühlte.
Ich wusste.
Ich gehörte dazu.
Bei dem Ringen um ein
Verstehen hatte mein Verstand schließlich eine Idee, was mit dieser Erfahrung
zu tun sei. Er schickte den Gedanken mit den Worten hinaus in den Wald: „Ich
sehe dich! Ich liebe dich! Willst du uns als deine Hüter annehmen?“
Und dann gewann ich meine
Geistesgegenwart zurück und fragte mich, was mit Lisa war. Ich hatte keine
Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, seit ich zuletzt mit ihr gesprochen hatte,
als wir keuchend und schnaufend den steilen Hang hinaufstiegen. Ich drehte mich
um, um nach ihr zu sehen. Sie war einige Meter entfernt, auf ihren Knien mit
dem Rücken zu mir. Ich bemerkte, dass sie zitterte. Als ich auf sie zuging,
erkannte ich, dass sie weinte und in ihren Augen Tränen glänzten. Ich kam näher
und ich hörte sie immer und immer wieder sagen: „… ja… ja… ja…“
In diesem Augenblick fühlte
es sich für mich an, als ob Lisa meine Anfrage im Namen des Waldes
beantwortete. Oder vielleicht hatte der Wald ihr dieselbe Frage gestellt, und sie
antwortete. Es fühlte sich an, als ob Lisa, der gesamte Wald und ich alle ein
Wesen waren und wir alle uns selbst dieselbe Frage und Antwort gaben: “
Willst du uns als deine Hüter annehmen? Ja… ja… ja.“
Oder vielleicht ist dies
einfach die beste Art und Weise, wie mein Verstand einer Erfahrung Sinn geben
konnte, die über den Verstand und jedes Beschreiben hinausgeht.
Nach einiger Zeit – ich
habe keine Ahnung wie lange es war – stellten wir fest, dass es spät wurde und
wir noch ein gutes Stück bis zum Auto zu laufen hatten. Widerstrebend, doch mit
vollem Herzen gingen wir in einer Art euphorischer, glückseliger Halbtrance zum
Auto zurück. Wir wussten beide, dass etwas Lebensveränderndes geschehen war,
konnten uns aber keinerlei Reim darauf machen.
Ich bin zutiefst dankbar,
dass Lisa das mit mir erlebte. Zum Teil, weil es insgesamt weniger
aussagekräftig gewesen wäre, wenn ich es allein erlebt hätte, vor allem aber,
weil ich in dem Fall, dass ich es allein erlebt hätte, gewusst hätte, dass ich
ab nun auf einer Reise ohne sie wäre. Eine Erfahrung wie diese verändert. Sie
sind nicht mehr dieselbe Person, die Sie vor solch einem Erlebnis waren. Alles
verändert sich. Ihr Lebensweg und alles, was Ihnen vorher wichtig war, wird von
Grund auf neu ausgerichtet.
Für mich war es sehr klar,
dass meine Seele einen Plan für mich hatte und dass die Wälder der Outeniqua
Berge ein wichtiger Teil dieses Plans waren. Ich bin dem EINEN zutiefst
dankbar, dass Lisa genauso empfand.
Und hier bin ich jetzt:
während ich dies schreibe, sind wir mitten in 2010 und ich schaue aus einem
riesigen Panoramafenster auf eine endlose Aussicht über neblige, bewaldete
Schluchten. Ja, wir haben es getan, wir sind umgezogen. Wir brauchten über zwei
Jahre seit dem Moment, als unsere Herzen auf dieser Bergwanderung aufgebrochen
worden waren, doch jetzt leben wir hier! Derzeit haben wir ein schönes
Blockhaus in den Outeniqua-Wäldern gemietet, doch wir warten noch darauf unser
eigenes Stück Land zu kaufen, um uns dort niederzulassen. Sobald dies
geschieht, werden wir mit dem Bau unseres Hauses beginnen. Wir haben die Pläne
ausgearbeitet und wir sind dabei, uns schnell alles anzueignen, was wir über
die Errichtung eines nachhaltigen nicht ans Versorgungsnetz angeschlossenen
Gehöftes lernen müssen. Die Sonne liefert uns Strom und warmes Wasser, der
Regen und unsere Hof-Dämme liefern uns Wasser. Wir werden unser eigenes Obst
und Gemüse anbauen und können die meisten Lebensmitteln, die wir brauchen, vor
Ort erwerben. Fast alles, was wir wollen und brauchen könnten, bekommen wir
direkt aus unserem eigenen Land. Und was den Rest betrifft, werde ich meine
schöpferischen Leistungen der Welt anbieten und das Nötige verdienen. SO sind
wir fast angekommen und wir werden einfach weiterhin unserem Herzen dorthin
folgen.
Soweit zu kommen bedurfte
einiger Anstrengungen. Ich hatte ein Unternehmen und ich konnte den Laden nicht
einfach zumachen und weggehen. Das hätte sich für mich überhaupt nicht richtig
angefühlt. Also übergab ich den Betrieb zwei Mitarbeitern von mir, die viel
Leidenschaft und Engagement hineingesteckt hatten. Lisa war gerade ein
Riesensprung in die höheren Unternehmensebenen mit einem entsprechenden Gehalt
angeboten worden. Sie lehnte ab und kündigte stattdessen! Wir beide verbrachten
sechs Monate mit einer sorgfältigen Übergabe an unsere Nachfolger. In dieser
Zeit inserierten wir unser Yuppie-Haus in einem der grünen Vororte von
Kapstadt. Wir verkauften unsere sportlichen Stadtautos. Wir lösten unsere
Anlagen auf und kündigten alle auf Angst basierenden finanziellen Instrumente,
die für uns nicht länger sinnvoll schienen – alle diese Versicherungspläne und
dergleichen, die von der Voraussetzung ausgehen, dass mir schlimme Dinge
zustoßen, ohne dass ich sie zuerst geschaffen hätte. Wir spendeten einen ganzen
Berg an Besitztümern verschiedenen Secondhandläden (Wieso glaubten wir nur,
dass wir all das Zeug benötigten?!?) und wir erleichterten die
Last unseres Lebens, unserer Herzen und unserer Seelen. Wir kamen in das
Outeniqua-Gebiet und suchten nach dem perfekten Ort unserer Träume, bewaffnet
mit einem sicheren Wissen in unserem Herzen, wie es sein würde, wenn wir ihn
finden. Und dann haben wir ihn gefunden.
So sind wir jetzt hier.
Doch die geografische
Ortsveränderung ist eigentlich nur ein oberflächliches Symptom der
tatsächlichen Veränderung. Der wirkliche Umzug geschah in unseren Seelen.
Sobald wir einmal mit unserem Herzen gesehen hatten, konnten
wir nie wieder zurückgehen und jemals wieder mit unseren Augen schauen. Wir
waren transformiert.
Um Ihnen eine Vorstellung
zu geben: Vor der Bergerlebnis schrieb ich intuitive Gespräche für verschiedene
Internet-Foren, doch das Material damals hatte eine ganz andere Qualität. Meine
eigene Seins-Brille filterte die Dinge in Form von gut gegen böse. Mein eigenes
Denken war sehr stark von der Dualität geprägt, und das spiegelte sich
natürlich in dem Material. Ich glaubte, dass ich auf der Seite des Guten daran
arbeitete, die Welt zu verändern, damit sie besser würde. Ich glaubte, dass es
außerhalb von mir böse Mächte gab, denen ich Widerstand leisten und gegen die
ich kämpfen müsste. Das Bergerlebnis befreite mich davon. Mir wurde auf äußerst
direkte und persönliche Weise gezeigt, dass ich mit allem um mich herum eins bin.
Ich bin das Leben und Leben ist ich und es gibt nirgendwo eine Trennung außer
der sehr vergänglichen Illusion, die wir darüber haben. Der weitere Unterschied
zwischen meinen intuitiven Gesprächen damals und heute war die
Opfer-Mentalität, die diese Niederschriften verfolgten. Ich hielt Ausschau nach
einem Retter, der kommen und die Welt retten sollte. Ich konnte nicht sehen,
dass ich – oder irgendjemand sonst hier auf der Erde – uns aus dem
Durcheinander retten könnte, das wir überall angerichtet haben.
Und dann geschah oder
geschah nicht, je nach Sichtweise, gegen Ende des Jahres 2008 das ganze
Lichtschiff-Phänomen Ich bin sicher, Sie erinnern sich daran? Anscheinend
erhielt fast jedes Channelmedium in der Welt die eine oder andere Variationen
einer Botschaft, dass ein riesiges Lichtschiff an unserem Himmel auftauchen und
uns alle retten würde. Ich gehörte dazu, da ich einige Informationen von einem
geistigen Freund namens Adamu (mehr zu Adamu in Kapitel 1, „Mein Leben in
Lyra“) erhalten hatte, die unglaublich spannend und erstaunlich waren. Und es
geschah dann auch nicht. Oder vielleicht geschah es, nur nicht so, wie wir es
erwartet hatten. Oder… nun ja… was genau dort geschah und was das alles für
mich bedeutet, ist das Thema ein anderes Gespräches. Ich werde das
ausführlicher aufgreifen, wenn ich mit den Adamu-Kapiteln beginne (in Band 3
der Aufstiegs-Schriften). Doch wie dem auch sei, war die Wirkung
für mich persönlich, und das auf sehr dramatische Weise, meine Opfer-Mentalität
abzuschütteln. Ich beschloss, der Schöpfer meiner eigenen Wirklichkeit zu sein,
auch wenn ich nicht wusste, was das wirklich bedeutete.
Wenn ich zurückschaue, kann
ich sehen, dass ich das Bergerlebnis eingeladen hatte. Lisa und ich waren aktiv
auf der geistigen Suche. Wir hatten eine feste, klare und bewusste Entscheidung
getroffen, unserem Herzen zu folgen. Wir öffneten uns die ganze Zeit über
bewusst und mit Absicht unserem Wachstum und der Liebe. Wenn uns also auch das
Erlebnis überraschend traf, so war es doch das, was wir wollten und für uns
gewählt hatten. Es war ein herrliches Gnadengeschenk, das uns mit absoluter
Klarheit zeigte was wirklich für uns wichtig ist. Und das zu
sehen, veränderte absolut alles für uns. Es brauchte Zeit, bis wir mit der
riesigen Veränderung klar kamen, und es brauchte noch mehr Zeit, bis unsere
Außenwelt so weit war, uns unsere innere Veränderung zu spiegeln, und
tatsächlich ist sie immer noch dabei.
Doch der deutlichste
Unterschied, soweit es mich betrifft, lässt sich vielleicht in meinen Schriften
sehen. Ich war erst nach diesem Erlebnis in der Lage, mich für die „Alles ist
eins“-Lehren zu öffnen, die mir seither durch den Kopf gehen. Ich kann mit
voller Überzeugung sagen, dass das Bergerlebnis grundlegend zu der Umwandlung
meines Bewusstseins beigetragen hat, die dieses Werk möglich gemacht hat.
… Und das ist die
Geschichte…
J-D: Sehr schön erzählt.
Danke.
Nun, der Punkt ist, dass
dein Bergerlebnis, wie du es nennst, dein erstes Aufleuchten
war oder, wie ich es lieber nenne, deine erste einzigartige Begebenheit. Und
das war die allererste Sichtung des Lichts des Einsseins, das du überhaupt
sahst, seit deine Seele zum ersten Mal begann in die Trennung abzusinken.
Während diese Erfahrung für dich völlig einzigartig war, gibt es ein paar
Dinge, die alle anderen, die ihre erste Sichtung bekommen, mit ihr gemeinsam
haben werden. Einige davon kann ich folgendermaßen zusammenfassen:
(1) Die erste einzigartige
Begebenheit geschieht nicht zufällig. Es kommt, nachdem du den festen
Entschluss gefasst hast (und damit begonnen hast, diesen Entschluss zu leben),
dich mit dem Göttlichen in dir in Verbindung zu setzen. Du und Lisa nanntet
dies „eurem Herzen folgen“, andere mögen dies anders bezeichnen, doch im Grunde
kommt es, egal wie du es nennst, auf das Gleiche hinaus: eine tiefe innere
Verpflichtung, Gott im Kern deines eigenen Seins zu finden.
(2) Wenn du dich positiv
und mit der Bereitschaft, die Anhaftungen deines Egos an die Illusionen der
Welt zugunsten deiner Verbindung mit dem Göttlichen in dir aufzugeben, auf die
Suche begibst, dann bist du auf dem Weg, deine erste einzigartige Begebenheit
zu erfahren.
(3) Was ich wirklich in den
beiden vorherigen Absätzen sage, ist, dass die erste einzigartige Begebenheit
für diejenigen kommt, die bereit und willens sind, – diejenigen, die sie fest
gewählt und konkrete Schritte in ihre Richtung unternommen haben. Und das ist
auch gut, denn die einzigartige Begebenheit wird, wenn sie geschieht, dein
ganzes Leben komplett verändern. Deine gesamte Sichtweise wird sich auf eine
vorher unvorstellbare Art und Weise verschoben haben. In diesem machtvollen
Augenblick des Lichts und der Gnade wirst du feststellen, dass sich dein
Lebensverlauf neu orientiert. Viele der Dinge, die dir zuvor wichtig
erschienen, werden sich sofort als völlig belanglos zeigen. Aus unterentwickelten
Talenten ergeben sich Gaben und Fähigkeiten, die du zuvor nicht gewichtet hast.
Du wirst dich kraftvoll zu neuen Wahlen und Entscheidungen hingezogen fühlen,
die sich für dich unglaublich anfühlen.
Kurz gesagt, deine erste
einzigartige Begebenheit wird völlig anders sein als alles andere, was du
jemals auf deinen Reisen durch Raum und Zeit erfahren hast. Ihre Schönheit und
das Wunderbare werden dich völlig verändern. Danach wird nichts mehr dasselbe
sein.
Z: Trotzdem ist es
seltsam, weil sich nichts „außerhalb“ von mir veränderte. Nur ich bin verändert
worden.
J-D: Richtig. Diese Welt
der Illusionen lehrt dich, dass „das, was wahr ist“ außerhalb von dir ist und
dass „das, was wichtig ist“, „die Dinge in der Welt verändert“. Doch deine erste einzigartige Begebenheit zeigt dir
etwas ganz anderes. Sie zeigt dir, dass die wirkliche Wahrheit in dir und das einzig
wirklich Wichtige die Verbindung in deinem Herzen mit dem Göttlichen ist. Es
ist eine radikale Umstrukturierung deiner ganzen Weltsicht und sie geschieht in
einem Augenblick. Und es ist unbeschreiblich beseligend.
Es gibt noch einen letzten
Punkt:
(4) Nach dieser ersten
einzigartigen Begebenheit wirst du dein Leben darauf ausrichten, deine
Verbindung mit dem Göttlichen zu vertiefen. Du wirst für deine nächste
einzigartige Begebenheit leben.
Z: Meine nächste einzigartige
Begebenheit? Es gibt noch mehr einzigartige Begebenheiten?
J-D: Ja. Deine Seele wird
dich aufrufen, einiges zwischen der ersten und der zweiten einer derartigen
Begebenheit zu erledigen. Dir mag es also vorkommen, als läge eine große
Zeitspanne zwischen diesen Erfahrungen. Doch jede einzigartige Begebenheit
markiert einen Sprung, den du in die Richtung der Ganzheit und des Einsseins
machst. Jede einzigartige Begebenheit ist genau genommen die Feier der
Entwicklung deiner Seele. Jede Begebenheit ist ein Schritt von dir in eine
höhere Bewusstseinsdichte.
Vor deinem Bergerlebnis
warst du tief in die Illusionen dieser Welt verwickelt. Es ist wahr, dass du
offen warst für mehr und suchtest, doch die Dinge, die du als wahr und wichtig
ansahst, waren alles Dinge der Welt. Deine Anhaftungen und Prioritäten
entsprachen genau einem Bewusstsein der dritten Dichte. Dann kamst du an eine
grundlegende, neue Wahl. Du wähltest, damit aufzuhören, dich an der
illusionären Welt außerhalb von dir auszurichten und stattdessen deine
Verbindung und deine Wahrheit in dir zu finden. Sowie du diese Entscheidung
fälltest und sie umsetztest, begannst du dich zu entwickeln. Kurz darauf, als
du stofflich ein Bewusstsein der vierten Dichte wurdest, hattest du deine erste
einzigartige Begebenheit. Seither bist du weiterhin gewachsen und hast dich
entwickelt. Es ist unvermeidlich, dass du zu gegebener Zeit zusätzliche Grenzen
der Bewusstseinsdichten erreichst und überschreitest.
Z: Das
ist sehr interessant! Kannst du mir jetzt sagen, was genau diese
Bewusstseinsdichten sind? Ich möchte wirklich wissen, wie viele Dichten es gibt
und welche Merkmale jede Dichte hat und auch, was der Unterschied zwischen
Dichten und Dimensionen ist.
J-D: Dies sind in der Tat
wichtige Informationen. Und wie ich es dir schon einmal versprochen habe,
verspreche ich es dir jetzt wieder; du wirst diese
Informationen bald erhalten. Doch jetzt noch nicht. Es gibt zu diesem Thema der
einzigartigen Begebenheiten noch viel mehr zu sagen.
Z: Okay, und das ist
alles sehr gut, denn ich möchte das hören. Doch etwas belastet mich, was ich
jetzt wirklich loswerden muss.
J-D: Lass es uns hören…
Z: Nun… während ich dies
schreibe, bin ich bei der Überarbeitung der Aufstiegs-Schriften für ihre 3.
Auflage. Obwohl das ganze Buch für diese 3. Auflage überarbeitet wurde,
erfolgten die meisten Bearbeitungen relativ oberflächlich. Dieses Kapitel
(Kapitel 7) war die Ausnahme. Für dieses Kapitel wurde ich von dir angeregt,
die gesamte vorherige Version einfach zu schreddern und neu anzufangen. Es aus
dem Ausgemusterten in der vorliegenden Form neu zu schreiben. Der Grund ist,
dass wir die vorherige Version ganz und gar falsch gestaltet haben. Das hat mir
allen möglichen Schmerzen bereitet. Ich war auf dich wütend, weil du mich so
irregeleitet hast, und dann fühlte ich mich schuldig und schämte mich, dass ich
meine Leser/innen so irregeleitet habe. Während ich jetzt in der Lage bin zu
sehen, dass diese neue Version der Ereignisse richtig und gut ist, muss ich
fragen, was letztes Mal passiert ist.
J-D: Gut. Ich freue mich,
dass du jetzt danach gefragt hast, da es die perfekte Zeit ist, um dieses Thema
anzusprechen. Könntest du vielleicht bitte so kurz wie möglich zusammenfassen,
was du damals unter der einzigartigen Begebenheit verstanden hast,… wie wir es
damals „falsch hinbekommen“ hatten?
Z: Gut. Es war so:
Du begannst mir zu
erzählen, dass die einzigartige Begebenheit mit dem Kalenderdatum 2012
verknüpft sei. Zu der Zeit, als das
geschrieben wurde, gab es in unserem planetaren Bewusstsein jede Menge
Aufregung über dieses Datum. Sehr viele Leute glaubten, aus vielen Gründen, das
dieses Datum, vor allem der 21. Dezember 2012, bedeutsam sei. Einige glaubten,
es wäre das katastrophale Ende der Welt, andere glaubten, es wäre ein
euphorischer Augenblick des spirituellen Aufstiegs für uns alle. Ich war mir nicht sicher,
was ich glauben sollte, doch ich hatte mit Gewissheit das Gefühl, dass es
wichtig war.
In unserem Gespräch
erzähltest du mir, dass die einzigartige Begebenheit mit diesem Datum verknüpft
sei. Es bestehe ein Zeitfenster um dieses Datum, in dem wir jede/r für sich
unsere eigene einzigartige Begebenheit erfahren würden. Doch so wie du es
damals erzähltest, würde es etwas sein, was hereinkommt und uns alle mit sich
wegfegt. Es würde uns alle tief in das Herz des Einsseins tragen und das wäre
eine so super glückliche, erstaunliche Erfahrung, dass wir für immer verändert
werden würden. Danach würde wir jede/r für sich in eine Welt zurückkommen, die
verändert worden sei und mit unserer eigenen Schwingungsebene besser
übereinstimme.
Angesichts all dessen
vermute ich, dass ich irgendwie erwartet hatte, dass mich etwas überkommen
würde… wie zum Beispiel in die tiefste und schönste Meditation zu fallen. Und
dann tiefer und tiefer hineinzufallen, doch es wäre ein Fallen in das Herz
Gottes. Ich erwartete, die wunderbarsten Dinge zu fühlen, zu sehen und zu
wissen. Und wenn ich dann bereit wäre, wenn ich wieder anfing, mir Gedanken
über das inkarnierte Leben zu machen, erwartete ich, wieder zu mir
zurückrückzukehren, aber dann hätte sich die ganze Welt auf magische Weise zum
Besseren verändert.
J-D: Und stattdessen?
Z: Stattdessen nichts.
Der Tag des 21. Dezember 2012 war vielleicht der stinknormalste Tag in meinem
ganzen Leben. Den ganzen Tag lang geschah nichts, was eine bemerkenswerte
Ausnahme gewesen wäre. Ich konnte noch nicht einmal meditieren, wie ich es
normalerweise tu. Der Tag verging einfach auf die lächerlich ereignisloseste
Weise.
J-D: Alles klar. Und was
ist nun, wenn ich dir sage, dass einfach nur ein Missverständnis vorlag? Was
wäre, wenn ich dir sage, dass alles, was du vorher erwartet hast, immer noch
dabei ist zu geschehen? Alles. Es gibt ein energetisches
Ausströmen, das aus dem Herzen des Einsseins kommt, und es wird über euren
Planeten fegen, und es wird euch alle erheben, und es wird euch nach Hause ins
Einssein bringen, und du wirst das Herz Gottes berühren, und dann wirst du zu
einem neuen Planeten zurückkehren, und du wirst dich von anderen umgeben
finden, die alle voller Liebe und Güte sind. Was wäre, wenn ich dir sagte, dass
das noch immer kommt, aber aus komplizierten Gründen, die mit
einem Missverständnis über die Art und Weise zusammenhängen, wie Termine auf
der Erde verwendet werden und mit dem Gesetz des freien Willens und womit auch
immer zu tun hatten, haben wir uns einfach im Datum vertan? Was wäre, wenn ich
dir sagte, dass es immer noch kommt… aber in 5 Jahren?
Z: Ahh, J-D. Weißt du…
es gibt einen Teil von mir, der ein leichtes Kribbeln vor Aufregung verspürt,
wenn du mir das sagst… ein Teil von mir, der dir wirklich glauben möchte,… doch
ich kann es einfach nicht. Ich gehe in mein Herz und mein Herz sagt „Nein“.
Würdest du mir das alles sagen und auch so meinen, dann würde ich einfach meine
Hände von der Tastatur nehmen und aufhören weiterzuschreiben. Weil es falsch
ist. Die Dinge werden einfach nicht so geschehen.
J-D: Okay. Und woher weißt
du, dass es falsch ist?
Z: Ich habe dir gesagt:
Mein Herz sagt „Nein“.
J-D: Und warum hat dein
Herz beim letzten Mal nicht „Nein“ gesagt?
Z: (Ich nehme mir eine
lange, lange Pause zum Nachdenken. Ich stehe von meinem Schreibtisch auf und
gehe umher. Ich komme mehrmals zurück an meinen Schreibtisch und stehe dann auf
und gehe noch weiter umher. Ich stelle fest, dass ich wirklich mit mir kämpfe,
um dies zu beantworten.)
Ich fürchte, ich kann dir
einfach keine klare Antwort geben, J-D.
J-D: Alles klar, dann kommen
wir darauf gleich zurück. Wie wäre es stattdessen mit dieser Frage: Was wäre,
wenn dein Herz nicht nein sagen würde… oder wenn du nicht auf dein Herz hören
würdest? Was wäre, wenn du dieses überarbeitete Kapitel so schreiben würdest,
wie ich es soeben beschrieben habe – wenn du sagen würdest, dass der ganz
glückliche, glückselige Gott-regelt-das-schon-alles-für-uns-Augenblick doch
noch kommt und dass ihr alle nur fünf Jahre warten müsst? Was würde geschehen?
Z: Nicht viel. Ich kann
mir nicht denken, dass das irgendjemand meiner Leser/innen glauben würde.
J-D: Also hat sich etwas verändert.
Etwas Undefinierbares und doch zur gleichen Zeit ziemlich Großes. Eure gesamte
planetare Kultur hat sich von der Bereitschaft, euren Glauben auf so ein
gewaltiges äußeres Ereignis zu übertragen, das kommen und euch und eure Welt
für immer verändern würde,… so verändert, dass ihr nicht bereit
seid, jemals wieder an so etwas zu glauben.
Z: Ja.
Das ist wahr.
J-D: Und in diesem
Augenblick, wenn jede/r von euch die Struktur eures Glaubensmusters verändert
hat, habt ihr etwas anderes beschlossen. Als ihr zu der Einsicht kamt, dass
dieses gewaltige, die Welt verändernde Ereignis vom Tisch war, entschiedet ihr
euch für etwas Neues. Etwas Wichtiges. Einige beschlossen, dass „dieser
ganze versponnene Aufstiegskram einfach Blödsinn für die Schwachsinnigen“ sei,
andere entschieden, dass sie sich „nie wieder in die Irre führen lassen in
der Hoffnung auf eine magische Veränderung“, und du entschiedest…
Z: Hmm. interessant. Ich
entschied erneut, das Wachstum und die Veränderung zu sein, die ich
in der Welt sehen wollte. Ich entschied mich, die einzigartige Begebenheit zu
finden, auf die ich hoffte und von der ich im Inneren träumte. Ich entschloss
mich, einen Weg zu finden, wie ich die himmlische Welt erschaffe, in der ich
leben will.
J-D: So, wurde dein
Schmerz also verwandelte in eine erneute Verpflichtung, deinem eigenen Herzen
zu folgen – deine Verbindung mit dem Göttlichen in deinem eigenen Sein zu
suchen?
Z: Nun, ja und nein. Es
ist wie du sagst, doch gleichzeitig fühlte ich auch eine gewaltige
Verantwortung, fühlte mich enorm schuldig und schämte mich für die Art und
Weise, wie ich diejenigen, die die vorherige Version dieses Kapitels gelesen
und ihren Glauben und ihre Hoffnung da hineingesetzt haben, in die Irre führte.
J-D: Mit dieser Aussage
sprichst du zwei sehr interessante Themen an. Das erste ist, dass du dich
schuldig fühlst für etwas, was du zuvor als meinen Fehler bezeichnet
hast. Das zweite ist, dass du relativ schnell mit deinem eigenen Schmerz fertig
geworden bist, doch einen weiterhin anhaltenden Schmerz fühltest aufgrund
deiner wahrgenommenen Verantwortung für etwas, was andere denken oder glauben
könnten. Also schauen wir uns diese beiden Punkte an. Erstens… bist du schuldig
oder bin ich es?
Z: Wenn du so fragst,
fühle ich alle Arten von Energien in meinem Kopf herumwirbeln. Ein sehr
merkwürdiges Gefühl. Und damit weiß ich einfach die Antwort. Sie lautet wie folgt:
Ich bin verantwortlich für
alles, was ich sage. Und ich habe dies gesagt. Mit einem Kunstgriff tun wir so,
als gäbe es ein „Du“, das getrennt von „mir“ ist. Doch du bist mein Inneres
Selbst. Du und ich, wir sind wirklich eins. Wir sind dasselbe Wesen, vielleicht
nehmen wir nur zwei unterschiedliche Sichtweisen ein. Aber ich muss die
Verantwortung für dieses Buch und alles, was darin geschrieben ist, übernehmen.
Wenn es also eine Schuld gibt, dann gehört sie zu mir. Und da wir von Schuld
sprechen – ich habe das starke Gefühl, dass ich die Dinge in die Richtung zog,
in die sie sich entwickelten, weil ich unbedingt diese erstaunliche göttliche
Rettung haben wollte. Ich habe das Gefühl, dass ich die Dinge beeinflusste und
veranlasste, dass sie so geschrieben wurden.
J-D: Du bist jetzt noch
nicht in der Lage das zu verstehen, doch du hattest damals Aspekte von mir… von
uns… hervorgerufen, die ein für alle Mal die Sehnsucht nach einem Retter von
außen abschütteln mussten. Du hattest einen Anteil am Ko-Kreieren einer Geschichte,
in der wir – unsere gesamte monadische Seelenstruktur – schließlich dieses
wenig hilfreiche Verlangen aufgeben würden.
Und es war perfekt, denn
das war genau der Augenblick dafür, es in einem großen Rahmen für das planetare
Bewusstsein der Erde aufzugreifen. Du wirst noch dahin kommen, das später zu
verstehen, doch das Ende von Dezember 2012 war ein Wendepunkt
für die Menschheit. Und dieser Wendepunkt wurde gemeinsam von allen geschaffen,
die daran beteiligt waren. Alle ko-kreierten ihn, jede/r die/der darüber
schrieb, darüber sprach, darüber nachdachte, ihm Energie gab und daran glaubte…
jede/r einschließlich du und alle, die die früheren Ausgaben der Aufstiegs-Schriften lasen…
Nun, du dachtest, du
würdest eine wunderbare, göttliche Rettung miterschaffen. Doch was du tatsächlich ko-kreiertest,
war letztlich dein Verzicht auf deinen Wunsch, gerettet zu werden. Und damit
begannst du, die letzten Überreste des Opfer-Täter-Retter-Dreiecks loszulassen.
Ich will damit sagen, dass du dann begannst, wahres Schöpfer-Bewusstsein zu
ko-kreieren.
Es gibt natürlich viele
andere auf dem Planeten Erde, die sich zu diesem Zeitpunkt noch an ihr
Opfer-Bewusstsein klammern, und sie können das weiterhin noch eine geraume Zeit
tun, wenn es ihnen dient. Aber auf einer grundlegenden Ebene hat sich zu jenem
Zeitpunkt etwas Großes im Potenzial für das menschlichen Bewusstseins
verschoben. Für diejenigen unter euch, die die Ladung auf das vollständige Erwachen
zum Einheitsbewusstsein und zum Schöpfer-Bewusstsein lenken, haben sich die
Dinge zu jener Zeit in den Schnellgang verschoben. Und ein wichtiger Teil
dieses Wandels war, von der Vorstellung abzulassen, dass ihr passiv eine
Rettung von oben oder darüber hinaus oder in sonstiger Weise von außerhalb
eurer selbst erwartet.
Z: Das ist ein
interessanter Gesichtspunkt und er fühlt sich richtig an. Doch ich habe
trotzdem das Gefühl, dass ich mich wegen der Irreführung der anderen nicht so
einfach „aus der Verantwortung schleichen“ möchte.
J-D: Nun, dann kann ich
dir als letzten Gedanken mitgeben, dass du das leben musst, was du predigst. Du
hast immer gesagt, dass du für dich selbst 100 % Verantwortung übernehmen
möchtest. Ist das wahr?
Z: Ja, natürlich!
J-D: Was ist aber dann mit
den anderen? Sollten sie auch Verantwortung für sich selbst nehmen, oder
übernimmst du die Verantwortung für sie?
Z: Äh… Nein, natürlich
nicht. Jede/r sollte Verantwortung für sich selbst übernehmen.
J-D: Die anderen sollten
also Verantwortung für ihre eigenen Gedanken, Glaubenssätze/ Überzeugungen und
Wahlentscheidungen übernehmen?
Z: Ja. Offensichtlich.
Aber was ist mit der Tatsache, dass ich für meine Worte verantwortlich bin.
J-D: Das
bist du! Du hast die Verantwortung, deine Wahrheit aus deinem Herzen mit der
größten Klarheit zu sprechen, die du nach Möglichkeit in jedem einzelnen
Augenblick finden kannst. Und wenn du dann wachsen und dich verändern und
feststellen solltest, dass sich deine Wahrheit weiterentwickelt hat, dann musst
du noch einmal mit deinem Herzen prüfen, und sehen, ob es für dich richtig ist,
noch einmal zurückzugehen und alles, was du gesagt hast, noch einmal in der
Weise zu korrigieren, die es wieder in die Ausrichtung mit deinem Herzen
zurückbringt.
Z: Du sagst, dass wir
alle Fehler machen und dass dies in Ordnung ist, solange wir sie korrigieren,
wenn sie uns bewusst werden.
J-D: So könnte man es
sagen. Ich sage lieber, solange du nach besten Kräften auf dein Herz hörst,
gibt es keine Fehler. Denn dann gibt es nur die jeweiligen Ausdrücke deines
Herzens. Und diese Ausdrücke werden jederzeit vollkommen sein. Und jeder dieser
Ausdrücke wird dich dahin führen zu wachsen und dich zu entwickeln. Und wenn es
als Folge dieses Wachstums und dieser Entwicklung vorkommen sollte, dass du auf
einen vorherigen Ausdruck zurückschaust und du ihn auf den aktuellen Zustand
der Wahrheit deines Herzens updaten möchtest, dann ist das auch perfekt.
Z: In Ordnung. Das
akzeptiere ich. Darin liegen Gnade und Schönheit, und es fühlt sich wahr an.
Trotzdem möchte ich noch
jeder/jedem, die die vorherige Ausgabe dieses Kapitels gelesen haben, sagen,
dass es mir wahrhaft und aufrichtig leid tut, wenn ich Sie in irgendeiner Art
verwirrt habe. Das Leben in dieser Welt kann ziemlich schwer sein, und es war
nie meine Absicht Ihnen noch mehr aufzubürden. Tatsächlich ist es mein Wunsch,
wo immer ich kann, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen und die Last
derer, die hier leben, zu erleichtern. Deshalb bitte ich hierfür aufrichtig um
Verzeihung.
Ich habe durch diesen
Prozess viel gelernt und ich habe mir fest vorgenommen, in Zukunft noch
wachsamer auf mein Herz zu hören und die wahrsten Ausdrücke meines Herzens von
meinen Ego-Wünschen zu reinigen. Ich verpflichte mich, die Wahrheit zu
sprechen, die aus meinem Herzen kommt.
J-D: Das ist eine gute
Entschuldigung und eine feine Absichtserklärung.
Können wir dann
weitermachen?
Z: Ja. Jetzt können wir
weitermachen.
J-D: Gut. Dann möchte ich
noch drei kleine Punkte ergänzen, bevor wir zu Fragen kommen, die du vielleicht
noch im Hinblick auf die einzigartige Begebenheit hast.
Erstens: Diesen Fehler
konnten alle deutlich sehen. Wenn ihr euch nicht so unbedingt hättet täuschen wollen,
wenn ihr nicht so unbedingt an diese kosmische Rettungs-Drama-Fiktion hättet
glauben wollen, dann wäre es sonnenklar gewesen, dass das, was in
jener vorherigen Version dieses Kapitels gesagt wurde, in direktem Widerspruch
zu allem anderen in dem ganzen Buch stand. Die Kernaussage des gesamten Buches
ist, dass ihr, jeder/jede von euch, die Schöpfer/innen eurer eigenen
Wirklichkeit seid. Im gesamten Buch haben wir es immer und immer wieder in
Myriaden verschiedenen Weisen gesagt: Du bist der Schöpfer/die
Schöpferin deiner Wirklichkeit.
Z: „Du bekommst immer genau das,
was du erschaffst.“
J-D: Ganz genau. Immer
wieder wiederholten wir diesen Satz und jene Version des vorherigen Kapitels
zeigte in direktem Widerspruch zur Quintessenz, worum es in diesem Buch geht,
in allen Einzelheiten auf, wie ihr und die ganze Welt von euren Wahlentscheidungen
gerettet werden würdet. Wie diese Energie aus dem Zentrum des Universums
hindurch fegen würde und dass das alles für euch beheben würde. Erinnerst du
dich, wie das Licht im sechsten Kapitel „nichts tat“ – wie es nicht das
Geringste veränderte? Und nun hatten wir in der vorherigen Version dieses
Kapitels plötzlich das Licht, das alles auf die radikalste Weise verändert; das
euch hinwegfegt zu ganz neuen Erfahrungen und dann den gesamten Planeten Erde
insgesamt aus der 3. Dichte entfernt! Ganz klar gab es hier einen großen
Widerspruch. Während
also die Wahrheit für dich und deine Leser/innen greifbar war, wählte jede/r,
was sie/er aus bestimmten Gründen glauben wollte. Und jede/r erhielt die
Konsequenzen der eigenen Entscheidungen. Und jetzt hast du dich endlich mit den
Konsequenzen deiner Wahlen in einer Weise auseinandergesetzt, die dir alle Ehre
macht und dem Allgemeinwohl diente.
Mein zweiter Punkt betrifft
die Balance. Verantwortung zu übernehmen, wie du das gerade getan hast, ist
zweischneidig. Wenn du bereit bist, Verantwortung für deine Ausdrücke zu
übernehmen, wenn du das Gefühl hast, dass sie auf einem Irrtum beruhen, dann
musst du bereit sein, Verantwortung für deine Ausdrücke zu übernehmen, wenn sie
wahr, richtig und schön sind.
Du warst bereit, die
Verantwortung für diesen wahrgenommenen Irrtum zu übernehmen, doch du warst
zurückhaltend, Verantwortung für all das Gute zu übernehmen, an dessen
Beschleunigung du beteiligt warst. Ich spreche diesen Punkt bei dir an, doch er
trifft mit Sicherheit auch für alle deine Leser/innen zu: Jede/r sollte die
absolute Verantwortung füralle Glaubenssätze/Überzeugungen, Wahlen,
Handlungen und Schöpfungen übernehmen. Bei manchen Dingen ist das schwer, doch
damit ist immer mehr verbunden, was einfach wunderbar ist. Es bedeutet nämlich,
dass ihr willens seid eure Leistungen zu verdienen und euch an dem Guten, das
ihr getan habt, erfreut.
Z: Ich danke dir, J-D.
An dem Bissen werde ich noch ein wenig zu kauen haben. So habe ich noch nie
daran gedacht, und ich kann sehen, dass ich in dieser Hinsicht noch einiges zu
verarbeiten habe.
J-D: Nimm
dir Zeit. Gestatte
dir hin und wieder den Luxus, dich selbst manchmal für deine Ausdrücke, die
Freude bereiten, zu lieben und wertzuschätzen.
Und nun zu meinem dritten
und letzten Punkt, bevor wir zu deinen Fragen kommen: Ich möchte, dass du
verstehst, dass an und in dieser Welt nichts falsch ist. Es gibt
keine Fehler und diese Welt ist nicht falsch. Die Welt braucht
keinen Retter und es nicht nötig, irgendetwas oder irgendjemanden zu verändern.
Ich weiß nicht, wie ich dies noch klarer ausdrücken soll; die Welt ist, in der
Tat, genau, 100 % haargenau so, wie sie sein soll. Und sie ist als eine „Wahl-Maschine“
gedacht. Die Rolle dieser Welt ist, dass sie, sobald du in sie hinein geboren
wirst, dir ständig eine riesige Auswahl von Möglichkeiten bietet. Du wirst
eingeladen zu glauben, dass dieses oder jenes Teil für dich wichtig ist, dass
diese Sache es wert ist, dafür zu kämpfen und dir jenes Ding Sicherheit
vermittelt, dass diese Person die Wahrheit kennt und jene Person für dich
vertrauenswürdig ist, dass diese Geschichte die Wahrheit des Evangeliums und
jene Geschichte eine erbärmliche Lüge ist, dass diese Gruppe meine Gruppe und
jene Gruppe der Feind ist… und so weiter und so fort. Diese Welt präsentiert
dir ununterbrochen Wahlentscheidungen, denen du glauben sollst. Und in dem
Moment, wo du das tust – noch in derselben Sekunde, in der du auch nur eine der
Wahlen triffst, die die Welt dir vorstellt und an die du glaubst, als wäre sie
wahr – heftest du dich an die Illusion. Dann beginnst du, deine Energie der
Welt zu geben. Du beginnst, dieser Arbeit nachzugehen, für jene politische
Partei zu stimmen, diesem Sportteam zu folgen, dich jener Gruppe anzuschließen,
für diese Sache zu kämpfen, dein Geld in jenem Finanzierungsplan anzulegen. Und
so weiter und so weiter. Nicht, dass davon irgendetwas falsch wäre.
Doch was passiert ist, ist, dass du etwas Wahres – deine
ewige, unsterbliche Schöpfernatur – genommen und an etwas Flüchtiges und
Fiktives – die Illusionen dieser Welt – geheftet hast. Noch einmal, das ist
nicht falsch, doch es führt zu großem Schmerz. Und dieser Schmerz
veranlasst dich zu kämpfen und dich abzumühen. Das wiederum bewirkt, dass du
dich noch mehr anheftest. Und so tauchst du immer und immer tiefer auf der
Spirale hinab in die illusorische Welt der Trennung.
Und dieses spiralförmige
Abtauchen in die Trennung setzt sich Lebenszeit für Lebenszeit fort, so wie es
gemeint ist. Es kann für eine Ewigkeit so weitergehen, wenn du es zulässt, denn
jede einzelne Wahl, die die Welt dir präsentiert führt dich wieder nach unten,
tiefer in die Illusion hinein.
Es gibt nur eine Wahl, die
dich aus der Illusion herausführt, und die ist, überhaupt nicht mehr zwischen
den Wahlen, die die Welt dir anbietet zu wählen und stattdessen das zu wählen,
was dir deine tiefste, innerste Wahrheit anbietet. Erst dann beginnst du die
Welt loszulassen und beginnst dich in die höheren Bewusstseinsebenen zu
bewegen. Dochtrotzdem ist die Welt nicht falsch. Sie
dient immer noch ihrem perfekten Zweck als eine bezaubernde Show, die all jene
anlockt, die sie bis tief in eine fiktive Welt der Trennung und Dualität hinein
erfahren wollen. Und sie tun nichts Falsches, sich diese Erfahrung zu wünschen.
So wie du gewaltig gewachsen bist und dich entwickelt hast, indem du hierher
kamst, so haben sie dasselbe Recht, das zu tun.
Es ist also für dich nicht
angesagt, die Welt zu verändern und zu versuchen, zu verhindern, dass sie die
perfekte „Wahl-Maschine“ ist, die sie ist. Noch weniger ist es für dich
angesagt zu versuchen, andere zu verändern und zu versuchen, zu verhindern,
dass sie dieselbe Art von beschleunigtem Wachstum erfahren, das du hier
gefunden hast.
Also, ein für alle Mal
bitte ich dich, meine geliebtes Selbst, dass wir den Wunsch loslassen zu retten
oder gerettet zu werden. So etwas wie eine wahre Rettung gibt es nicht. Das
kommt grundsätzlich nicht vor. Wenn es tatsächlich zu geschehen scheint, dann
läuft es immer schief, und es kommt zu einer Katastrophe und verursacht weit
mehr Schmerzen als gelindert werden. Das ist nicht zu empfehlen.
Z: Ja, abgemacht. Nicht
mehr gerettet werden wollen und nicht mehr andere retten. Das habe ich total
hinter mir.
Doch zwischen Retten und
Helfen gibt einen entscheidenden Unterschied!
J-D: Ja, den gibt es.
Eindeutig. Ich werde es kurz aufzeigen:
Eine Retterin begegnet
einem Opfer, und sie sieht jemanden der „zerbrochen“ ist. Das Opfer fühlt sich,
als könne er sich selbst nicht helfen und fleht: „Bring mich in Ordnung“,
und die Retterin sagt: „Ich werde dich in Ordnung bringen!“ Die
Retterin trifft dann Entscheidungen darüber, was sie oder wofür sie etwas für
das Opfer tun muss, und das Opfer ist der passive Empfänger ihrer Fürsorge.
Oder vielleicht sagt die Retterin dem Opfer, was es tun soll, und er kommt dem
gehorsam nach. Und weil das Opfer in einem Zustand der Bedürftigkeit bleibt und
die Retterin in einem Zustand bleibt, die Bedürftigkeit zu beheben, wächst
zwischen den beiden eine Abhängigkeit. Es wird nicht zugegeben, dass sich die
Retterin eigentlich auch aus der Bedürftigkeit des Opfers nährt. Ebenso wenig
will auch das Opfer wirklich heilen, da das die die Interaktion beenden würde.
Folglich heilt das Opfer nicht, sondern wird stattdessen noch machtloser und
ein noch größeres Opfer. Seine Bedürftigkeit bläht sich auf. Früher oder später
beginnt die Retterin zu fühlen, dass die Bedürftigkeit des Opfers zu groß ist,
um sie zu bewältigen. Die Arbeit, ihn ständig zu retten, wird für sie zu
mühsam. Kurz gesagt fühlt sich die Retterin durch die Bedürftigkeit des Opfers
zum Opfer gemacht. Sobald das geschieht, beginnt die Retterin ihre Energie von
dem Opfer abzuziehen, was dazu führt, dass sich das Opfer von der Retterin zum
Opfer gemacht fühlt. Alles endet in einem großen Durcheinander, in dem alle
immer tiefer in die Opferrolle sinken.
Eine Heilerin dagegen
beginnt mit dem Wissen, dass sie eigentlich hier ist, um sich zu allererst
selbst zu heilen. Sie weiß also, wenn sie einen anderen sieht, der Schmerzen
hat, dann sieht sie „ein anderes Selbst, dem etwas weh tut“. Sie kann abwägen,
ob es für sie richtig ist, zu versuchen, diesem anderen Selbst zu helfen oder
nicht. Und eines der wichtigsten Kriterien bei dieser Entscheidung ist, ob
dieses andere Selbst in der Verfassung ist, wirklich Heilung zu suchen, oder ob
es im Gegenteil ein Opfer ist auf der Suche nach einem Retter. Wenn die
Heilerin entscheidet, dass es für sie richtig ist, den Klienten anzunehmen,
dann beginnt die Heilerin mit der Überzeugung: „Es ist meine Aufgabe, dem
Klienten zu zeigen, wie er sich selbst heilen kann.“ Heiler/innen helfen
ihren Klient/innen, sich selbst zu heilen. Dem Klienten wird geholfen zu sehen,
dass er kein Opfer, sondern in der Tat, der Schöpfer seiner Schwierigkeiten und
auch der Schöpfer seiner eigenen Heilung ist. Es ist ein Teilen von
Informationen, Weisheit oder was auch immer, was die Heilerin bietet. Wahre
Heilung geschieht nur, wenn der Klient seinen eigenen Anteil an seiner
Not/Krankheit und auch seiner eigenen Heilung annimmt. Wenn die Heilung
abgeschlossen ist, dann wurde der Klient ermächtigt und wird zukünftig eher in
der Lage sein, selbst seine Heilung in die Wege zu leiten. Er ist in jeder
Hinsicht unabhängiger und stärker. Und die Heilerin wurde durch die Interaktion
auch erweitert und geheilt. Die Interaktion endet rundum in Wachstum und
Heilung.
Sowie die Heilerin heilt,
wird sich die Heilung, die sie anbietet verändern. Sie wird auf immer höheren energetischen
Ebenen arbeiten. Schließlich wird sie vollständig geheilt sein und aufhören,
Heilung anzubieten und wird vollständig aufhören, in der Trennung zu bleiben.
Z: Ich verstehe wirklich
den Unterschied, ich danke dir.
Ist jede/r eine
Heilerin/ein Heiler?
J-D: Ja, aber nicht in der
Weise, wie du es verstehst. Alle hier in der Trennung sind in viele Teile
zersplittert. Das ist die Natur der Trennung. Und so ist jede/r im Schmerz. Und
um die Trennung zu verlassen, muss jede/r jeweils die eigene Seele heilen und
Ganzheit und Einssein in sich selbst finden. Schließlich wird sich jedes
einzelne Wesen in der Trennung selbst heilen. Jede/r wird zur eigenen
Heilerin/zum eigenen Heiler. Und darüber sprechen wir hier in diesem Kapitel.
Jede Seele wird ihr Licht leuchten und für sich selbst Augenblicke des
Einsseins schaffen, um alle Teile von sich zur Fertigstellung und zur Ganzheit
nach Hause zu bringen.
Doch das meintest du nicht,
als du fragtest, ob jede/r eine Heilerin/ein Heiler ist. Du wolltest fragen, ob
jede/r ein Heiler für andere ist.
Wenn ich dir eine Metapher
für das Leben in der Trennung als Schlachtfeld anböte, dann könnten wir sofort
sehen, dass verschiedene Menschen für alle Arten von verschiedenen Teilen des
Kampfes spezialisiert sind. Die meisten sind Soldaten, die den eigentlichen
Kampf ausführen, während viele die Soldaten auf alle möglichen Arten
unterstützen: Signalgeber, Ingenieure, Köche, Fahrer, Logistiker… Dies sind nur
einige der Myriaden Aufgaben für die jemand spezialisiert sein könnte. Von
allen Spezialisten gehört nur ein kleiner Prozentsatz zu den Feldsanitätern,
die die Soldaten mitten in der Schlacht verarzten, sodass sie weiterkämpfen
können. Dies sind die Heiler/innen, die dir helfen, mit deinem Schmerz
umzugehen, während du unermüdlich weitermachst, immer tiefer in die Schlacht
hinein. Und dann gibt es eine sehr, sehr kleine Gruppe, die so spezialisiert
ist, wie du es bist – das sind die Räumungssanitäter. Die Bedeutung der Heilung
zur Seelen-Wieder-eingliederung, wie du sie anbietest, ist, dass sie
diejenigen, die endlich bereit sind das Schlachtfeld völlig zu verlassen, dabei
unterstützt, dies zu tun. Alle Soldaten zu finden, die zu ihrer Einheit gehören
und alle Teile dieser Einheit zu heilen, sodass sie alle bereit sind, ihr Licht
zu sehen, das sie nach Hause geleitet, und ihm zu folgen.
(Hinweis von Zingdad: Erfahren
Sie mehr über die Seelenwiedereingliederung (Soul Re-Integration) und wie ich Sie hier
unterstützen kann, „das Schlachtfeld zu verlassen“.)
Um es noch einmal
zusammenzufassen: Alle sind Heiler/innen für sich selbst, doch nur wenige
helfen, andere zu heilen und von diesen wenigen helfen nur ganz wenige, andere
so zu heilen, dass sie anfangen, die Trennung ganz zu verlassen. Doch gerade weil du
ein Heiler bist, siehst du deine ganze Welt im Zusammenhang mit Heilung. Du
denkst, dass dies alles sei, was hier geschieht. Es ist richtig und gut, dass
dies deine Sichtweise ist, doch es ist bei weitem nicht die einzig gültige
Sichtweise. Es gibt viele, viele andere Rollen zu spielen und Gaben zu
verschenken als Heilung.
Z: Perfekt. Danke.
J-D: Und jetzt kannst du
einige der Fragen stellen, die sich die ganze Zeit in deinem Kopf aufgebaut
haben…
Z: Du kennst mich zu
gut!
Ich frage mich: „Warum“?
Warum all dies? Warum die Schlacht? Warum Trennung? Wenn ich dich richtig
verstehe, dann sagtest du, dass alles wahrhaft eins ist. Dass der/die/das EINE
wählte, Teile von sich selbst zu erschaffen, um verschiedenen Fragen und
Gedanken über sich selbst zu erkunden. Und eine der Fragen war: „Was wäre,
wenn ich viele bin.“ Und daraus ist diese ganze Trennungswirklichkeit
entstanden. Und wir erforschen die Antwort auf diese Frage. Wir leben sie. Doch
letztlich ist das Ergebnis für uns alle, dass wir das Licht sehen und beginnen,
wieder zur Ganzheit und zum Einssein zurückzukehren. Doch wenn wir nur hierher
kamen, um das Licht des Einsseins zu sehen, sodass wir wieder nach Hause
zurückkehren können,… was soll dann das Ganze?
Warum unternehmen wir diese
gewaltigen Anstrengungen und setzen uns all dieser Tortur aus, wenn wir nur zu
dem zurückgehen, was wir ursprünglich einmal waren, bevor wir hierher kamen?
Ich vermute, ich könnte
diese Frage auch so stellen: Wenn der/die/das EINE alles weiß, warum muss sich
der/die/das EINE in die Mangel nehmen, herauszufinden, wie die Trennung ist,
nur um dann wieder zum Einssein zurückzukehren?
J-D: Einige Dinge können
nur in einem Zustand der Begrenzung, Teilung und Trennung gewusst und erfahren
werden. Und so ist es paradoxerweise für Wesen des Einsseins so, dass sie auch
das Nicht-Einssein erfahren müssen, um alles zu kennen. Der Kern dieses
Paradoxons ist, dass sie diese Trennung erleben können und tatsächlich erleben,
während sie immer noch in einem Zustand des Einsseins sind. Oder sie könnten
wählen, Abstufungen der Trennung innerhalb ihres Einsseins zu erschaffen.
Die Geschichte vom Geist
des Wassers
Um dir zu helfen, dies zu
verstehen, werde ich dir eine kleine Geschichte am Beispiel des Wassers
erzählen. Wasser ist eine Substanz, die sich aus Molekülen mit der chemischen
Formel H2O zusammensetzt. Lass uns so tun, also ob es für dich möglich wäre, ein
einziges Wassermolekül zu treffen und mit ihm zu reden, um seine Sicht auf das
Leben zu erfahren. Stellen wir uns vor, dass wir zufällig ein solches Molekül
auswählen und wir es in einer winterlichen Landschaft hoch auf einem Berg
finden. Wenn wir unsere neue Bekanntschaft fragten, was er tut, dann könnte er
sagen: „Ich sitze hier ganz still und halte mich fest an alle meine
anderen Wassermolekül-Freunde um mich herum. Gemeinsam haben wir einen
Gletscher geformt.“
Dies tun die
Wassermoleküle, wenn es kalt genug ist. Sie verlangsamen sich und werden ganz
still. Indem sie das tun, kuscheln sie sich mit den anderen Molekülen um sie
herum zusammen und verbinden sich in einem Kristallgitter. Das ist das Eis. Und
so bleiben sie, relativ still und miteinander verbunden, bis Wärme ins Spiel
kommt.
Das bringt mich auf das
nächste Mal, wenn wir unser kleines Wassermolekül treffen. Der Winter ist
vorbei und die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne erhitzen den Gletscher.
Alle Wassermoleküle sind energetisiert, und sie fangen an, sich zu bewegen.
Schließlich bewegen sich einige von ihnen zu heftig und können nicht mehr ihre
Verbindung halten, sie brechen los und rinnen weg in einen Strom. Als wir
endlich unseren neuen Freund finden und ihn fragen, was der neueste Stand ist,
sagt er: „Ich rausche in einem schnell fließenden Fluss einen Berghang
hinunter!“
Wieder lassen wir einige
Zeit vergehen. Der Sommer kommt. Der Strom wird in einem großen See aufgefangen
und die heiße Sommersonne brennt auf das Wasser hinunter. Die Wassermoleküle an
der Oberfläche des Sees werden ein wenig mehr erhitzt. Die zusätzliche Energie
lässt sie sogar noch heftiger tanzen und sie fliegen frei als Dunst von der
Wasseroberfläche weg. Jetzt könnte unser Freund berichten: „Ich treibe
frei dahin, und fliege mit der Brise weg!“
Zu gegebener Zeit wird
unser Freund wahrscheinlich eine Wolke finden, mit der er sich verbindet, er
wird schließlich abkühlen und wieder Wasserverbindungen eingehen und wieder auf
die Erde fallen. Und so wird er den Zyklus erneut durchlaufen.
Und da du jetzt das
Wassermolekül ein wenig kennengelernt hast, was meinst du, welcher seiner
Zustände kommt dem am nächsten, Teil des Einsseins zu sein? Still zu sein und
friedlich und mit anderen im Gletscher verbunden zu sein? Flüssig zu sein, doch
immer noch im Fluss verbunden zu sein? Oder frei und unbelastet und als Dunst
energetisiert zu sein?
Z: Ich denke, der
Gletscher. Ich denke, er fühlte sich mit anderen Wassermolekülen äußerst
verbunden. Und er war still und friedlich.
J-D: Gut geraten, aber
falsch. Doch ich muss auch zugeben, dass ich geschummelt habe – ich fürchte, es
war eine Fangfrage. Keiner dieser Zustände des Wassers ähnelt der Erfahrung des
Einsseins. Alle drei sind Zustände des Tuns und der Trennung.
In allen drei Zuständen ist das kleine Molekül nichts als ein
einperspektivisches Wesen. Dies ist vergleichbar mit deiner derzeitigen
Lebenserfahrung. Wie im Eis-Zustand magst du dich dabei wiederfinden, wie du
Dinge tust, die dich in engere Harmonie und Verbindung mit anderen bringen. Es
kann sein, dass du still und friedlich wirst. Es kann sein, dass du nach innen
gehst und meditierst. Doch du bist immer noch ein Individuum, das Trennung
erlebt. Und wenn du wählst, höchst energetische und individualistische Dinge zu
tun, wird dich das tatsächlich in keiner Weise zu einem mehr oder einem weniger
einperspektivischen Wesen machen.
Doch stellen wir uns jetzt
vor, wie unser Wassermolekül Teil einer Wolke wird. Aber dieses Mal stellen wir
uns vor, wir könnten, anstatt uns mit einem einzelnen Molekül zu unterhalten,
mit der ganzen Wolke reden. In ihrem Inneren sind sehr, sehr viele
Wassermoleküle. Viel mehr als die größte Zahl, die du kennst.
Z: Mehr als eine
Billion?
J-D: Nach meiner Schätzung
könnten es sehr gut eine Billion Wassermoleküle in etwa 5 oder 10 Regentropfen
sein, und die Wolke enthält einen ganzen Regenguss. Also, nein,viel mehr
als eine Billion.
Z: Wow!
J-D: Kein Scherz. Dieser
Wolke umfasst also eine große Anzahl von Molekülen, von denen jedes eine
einzigartige, individuelle Sichtweise hat. Wir wollen uns vorstellen, dass die
Wolke weiß, fühlt, denkt, sieht, sich erinnert und alles erfährt, was alle die
einzelnen Moleküle tun. Die Wolke ist wahrhaft das Kollektiv aller Moleküle
zusammen. Doch sie ist mehr als das. Sie weiß nicht nur, was alle
die Moleküle gemeinsam wissen,… sie weiß mehr als das. Sie weiß, auch, was es
heißt, eine Wolke zu sein. Sie weiß, was es heißt, zu wissen, was diese
irrsinnige Anzahl von kleinen Wesen alle zur gleichen Zeit wissen. Und hier ist
die Sache, mit der du dich vielleicht schwertun könntest, um sie zu verstehen:
die Wolke ist kein Wesen, das andere Wesen in sich hat. Sie ist all
diesen kleinen Wesen. Die Wolke ist die Wassermoleküle und sie sind die
Wolke. Es gibt keine Trennung. Es gibt keine Wolke ohne Wassermoleküle. Doch
die Wolke ist, einfach gesagt, viel mehr als die Summe ihrer Teile. Stelle dir
vor, wie es für dich momentan wäre, wenn du jetzt alle Gedanken denken
könntest, die jeder Mensch auf der Erde denkt. Das würde deine
Wahrnehmungsfähigkeit und dein Selbstgewahrsein auf eine unvorstellbare Weise
erweitern. Du wärst nicht einfach ein menschliches Wesen, das jetzt sieben
Milliarden Mal schlauer ist. Du wärst eine ganz andere Anordnung von Wesen mit
einer völlig anderen Sicht auf das, was das Leben ist und was das Selbst
bedeutet.
Kannst du mir folgen?
Z: Wow, ich denke schon!
J-D: Gut. Denkst du also
jetzt, dass die Wolke weiß, was wahres Einssein ist?
Z: Es klingt so, als
wäre das der Fall, ja.
J-D: Nein, die Wolke weiß
sicherlich, was es heißt, viele Sichtweisen zu haben, das ist wahr. Doch das
bedeutet nicht, dass sie wahres Einssein kennt. Sie weiß zum Beispiel nicht,
wie es ist, ein Ozean sein. Doch sie wird davon mehr als nur eine Ahnung haben,
weil alle Wassermoleküle, die ihr Wesen ausmachen, zu einem bestimmten
Zeitpunkt in ihren vielen Zyklen im Ozean gewesen sind. Die Wolke wird also
anfangen, die Essenz des Einsseins zu fühlen, doch sie wird auch
immer noch in großem Umfang ein separates, individualisiertes Bewusstsein sein,
auch wenn sie sich jetzt aus vielen zusammensetzt.
Nun kann ich dich auf eine
Reise mitnehmen, auf der du noch größeren Wasserkonstrukten begegnest. Wir
treffen ein Wesen, das der Geist der Wolke genannt wird und das aus allen
Wolken auf dem gesamten Planeten besteht. Dann könnten wir eine Stufe höher
gehen und dem Geist des Wassers der Erde begegnen, der ein Wesen ist, das aus
dem gesamten Wasser auf dem Planeten in all seinen Formen besteht. Jedes dieser
Wesen wäre durch seine höhere Bewusstseinsebene und seine immer größer werdende
Zahl von Sichtweisen immer näher daran zu wissen, was wahres Einssein ist. Je
umfangreicher das Bewusstsein wächst, von desto mehr „anderen“ weiß es.
Irgendwo entlang der Linie erhältst du jemanden wie das Wesen, das wir den
Geist des Wassers nennen wollen. Stellen wir uns vor, dass alles Wasser, das
jemals irgendwo existiert hat, alles ein Teil dieses großen Wesens ist. Jedes
einzelne Wassermolekül ist einfach einBewusstseinsstäubchen im
Geist dieses großen Wesens. Nun, was denkst du? Wenn wir den Geist des Wassers
fragen würden, was er gerade tut, was denkst du, würde er uns berichten? Würde er von eisigen
Gletschern reden? Von reißenden Flüssen? Oder riesigen trägen Ozeanen? Würde er
uns von hoch aufgetürmten Gewitterwolken berichten? Oder von Sturzregenfällen,
Schnee oder Hagel? Oder von dem Blut, das in all den Adern eines jeden Lebewesens fließt?
Oder was ist mit ganzen Planeten die vollständig aus Wasser in dem einen oder
anderen Zustand bestehen? Was denkst du?
Z: Ich kann es mir nicht
vorstellen…
J-D: Nun, ich denke,
dieses große Wesen würde sanft lächeln und sagen: „Kind, ich stehe über den
Überlegungen des ‚Tuns‚. Was ich bin ist sein. Und in diesem
Hier und Jetzt, bin ich Wasser.“
Und hier hätten wir endlich
ein Wesen gefunden, das weiß, was Einssein ist. Obwohl es noch immer eine
Identität und eine einzigartige Natur hat, identifiziert sich dieses Wesen
nicht falsch. Es glaubt nicht, dass es ist, was es tut. Er weiß, dass es
einfach ist. Es ist Bewusstsein. Es ist Leben. Und gerade jetzt ist
es Wasser. Doch es ist sich auch sehr bewusst, dass es eins ist mit jedem
anderen Wesen, überall, in Allem-Was-Ist. Und in seinem Bewusstsein ist das
absolute Wissen, was es heißt, alle Zustände des Tuns auf
allen Ebenen der Trennung zu erfahren, die für es in dieser Wirklichkeit
möglich sind. Der Geist des Wassers ist ganz und vollständig und ist,
gleichzeitig, völlig in dieser Wirklichkeit der Trennung ausgedrückt.
Z: Und ohne hier in die
Wirklichkeit der Trennung hineingekommen zu sein, würde der Geist des Wassers
nichts von dem ganzen Zeug wissen, wie es ist, ein Wassermolekül des Wassers
oder eine Dunstwolke oder ein reißender Strom oder… alles Mögliche zu sein.
J-D: Ohne in die Trennung
gekommen zu sein, wäre der Geist des Wassers nicht der Geist des Wassers. Es
gibt kein Wasser außerhalb der Trennung! Dies ist ein Teil des EINEN,
der/die/das nur sein einzigartiges und kostbares Geschenk, das Muster des
Wassers zu halten, nur entdeckte, indem er/sie/es herkam. Und was für
eine reiche, vielfältige und facettenreiche Erfahrung ist das gewesen! Was für
ein Wunder! Die Tiefe dieser Erfahrung ist einfach zu tief und zu
atemberaubend, um sie zu ergründen.
Z: Es lässt sich nicht
wirklich beschreiben, nicht wahr? Du kannst es eigentlich nur erleben, und die
einzige Möglichkeit, es zu erleben, ist, hierher in die Trennung zu kommen.
J-D: Damit hast du am Ende
deine eigene Frage beantwortet. Wozu Trennung? Weil sie erfahren werden muss.
Es ist genauso einfach… und doch auch so unmöglich zu verstehen.
Z: Wir sind also nicht
hierhergekommen, um zu heilen. Wir sind nicht hierhergekommen, um wieder von
hier wegzugehen. Wir sind nicht hierhergekommen, um das Einssein zu finden. Wir
sind dafür hierhergekommen! Wir kamen hierher, um die Trennung
zu erfahren!
J-D: Es erscheint fast zu
albern zu sagen, nicht wahr? Wir kamen in die Trennung, um die Trennung zu
erfahren.
Z: Ja, das klingt
schwach. Und so müssen wir stattdessen große Geschichten darüber erzählen, der
Geist des Wassers zu sein…
J-D:… oder darüber, Joy-Divine
zu sein, der auch als Beglückung, die sich einmischt (engl: ‚Delight the
Interventionist‘) ausgedrückt wird.
Z: Ja. Ich verstehe. Wir
sind nicht für unsere einzigartigen Begebenheiten hier,
sondern sie sind etwas, wie wir anfangen werden wegzugehen, wenn wir damit
abgeschlossen haben, hier zu sein.
J-D: Das ist fast richtig.
Grundsätzlich beginnst du deine Reise an einem Ort des Einsseins. Dann begibst
du dich in die Trennung und fragmentierst dich selbst. Du stürzt tiefer und
tiefer in die Trennung, bis du am Boden aufschlägst. Dies ist auch bekannt als
die dunkle Nacht der Seele. Das ist, wenn du entdeckst, dass du nicht weiter
Richtung Trennung reisen kannst. Diese tiefe Pein veranlasst dich, deine Wahl
der Trennung aufzugeben und dich nach anderen Wahlen umzuschauen. Alle Wahlen
außer einer werden dazu führen, dass du in diesem Zustand der Pein bleibst. Diese eine Wahl
ist die Wahl, wirklich anzufangen, deine Seele zu heilen; alle deine verlorenen
Fragmente wieder zu integrieren. Und der einzige Weg, das zu tun ist, deinem
Herzen zu folgen und Ganzheit und Einssein in dir selbst zu finden. Wenn du
dies wählst, dann wählst du die Liebe. Du änderst deine Richtung. Du hörst auf,
dich noch tiefer herunter in die Trennung zu begeben und fängst stattdessen an,
dich in die Richtung des Einsseins zu bewegen. Da das Licht, von dem wir
sprechen, das Licht des Einsseins ist, wirst du das Licht erblicken, wenn du
bei deiner Wahl bleibst. Dann wirst du deine erste einzigartige Begebenheit
haben.
Dann wirst du jenseits des
Wissens wissen, dass du auf den Weg nach Hause bist. Wenn du durchhältst, dann
wirst du dich entwickeln, wachsen und heilen und zu gegebener Zeit weitere
Augenblicke im Wissen um das Einssein erleben – weitere einzigartige
Begebenheiten. Dies wird dich schließlich direkt an den Rand der Trennung
führen, wo du in der Lage sein wirst, die Wahl zu treffen, insgesamt
wegzugehen.
Z: Ich denke, ich
verstehe es. Danke!
Eine andere Frage schwirrt
mir noch durch meinen Kopf: „Warum 2012?“ Ich bin über die
Vorstellung hinaus, dass wir am Ende des Jahres 2012 alle durch Einhörner
gerettet werden und Feen uns kostenlos Marshmallows schicken und Glitzer-Staub
über die ganzen Welt verteilen, weil… nun ja… ich hielt so angestrengt
Ausschau, und das ist nicht geschehen. Als wir also anfingen, dieses Kapitel
neu zu schreiben, hatte ich irgendwie erwartet, dass du dich von diesem Datum
vollständig lösen und sagen würdest, dass es eigentlich unbedeutend war. Doch
das hast du nicht getan. Du sagtest, es ist immer noch von Bedeutung. Kannst du
das erklären?
J-D: Die ganze und
vollständige Antwort auf diese Frage ist außerordentlich vielschichtig. Um dies
zu verstehen, müsstest du genau die Dimensionen dieser Wirklichkeit verstehen;
du müssest verstehen, was die Dichten des Bewusstseins sind. Du müsstest
verstehen, was Raum und Zeit wirklich sind. Nur dann könntest
du tatsächlich hoffen, den Kontext der Antwort auf die Frage zu verstehen: „Warum
2012?“
Z: Gut, doch… wirklich…
ich brauche diese Informationen jetzt! Alles, was du mir
gesagt hast, scheint immer wieder zu diesen entscheidenden Informationsteilen
zu kommen, und jetzt habe ich wirklich das Gefühl, ohne sie nicht
weiterzukommen.
J-D: Gut dann! Es scheint,
dass wir am Ende unseres Gesprächs angekommen sind. Es scheint, dass du ohne zu
einem tiefen Verständnis der Wahrheit über solche Dinge zu gelangen, nicht
weiterkommen kannst. Und so ist es endlich für dich Zeit, deine „offiziell
aufgenommenen Gespräche“ mit unserem hoch geschätzten und geliebten
Seelenpartner 8 zu beginnen.
Du kannst also dein
nächstes Kapitel beginnen und ihm die Überschrift geben: „Was ist Wahrheit?“ Und
damit kannst du beginnen, 8 am Gespräch zu beteiligen. Er hat eine Flut von
wirklich wichtigen Informationen mit dir zu teilen, um deine Fähigkeit weiter
auszubauen, deine Blockaden und Ängste loszulassen, und dann wird er zu
gegebener Zeit, wenn er bereit ist, all diese Dinge erklären, die du so
ungeduldig erhalten möchtest. Und wenn du schließlich, Raum, Zeit, Dimensionen
und Dichten(ebenen) verstehst,… dann solltest du noch einmal fragen: „Warum
2012?“
Z: Fantastisch! Ich
fragte mich schon, wann ich anfangen würde, mit 8 zu reden. Und hier nun
geschieht es in Kapitel 8! Das ist perfekt.
J-D: Nichts geschieht
durch Zufall, mein Lieber.
Z: Okay. Ich danke dir
so sehr, J-D. Es war einfach toll, mit dir zu reden. Diese letzten
sieben Kapitel waren einige der erstaunlichsten Gespräche in meinem Leben. Ich
liebe dich so sehr! Danke!
J-D: Perfekt. Gern
geschehen.
Z: Und jetzt gehe ich,
um mit 8 zu sprechen…
* * * * *
Übersetzung: Karla Engemann
Den
Originaltext und weitere Angebote dieses Autors finden Leser/innen aufhttp://zingdad.com
Das nächste Kapitel folgt
voraussichtlich am 29.10.
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