Veröffentlicht
am 21. Januar 2017
Zingdad
(Arn Allingham), Die Aufstiegs-Schriften, Bd. 1
Kapitel 10: Was ist das Böse (1)?
Kapitel 10: Was ist das Böse (1)?
Zingdad:
Hallo 8.
8:
Hallo mein lieber Freund. Worüber werden wir heute sprechen?
Z:
Ach, du meine Güte, 8, das wollte ich dich fragen.
8:
Nimm es als Offenen Mikro- Abend im Club 8 (er lächelt). Du wählst das Thema.
Z:
Nun, es gibt etwas, was mir schon lange durch den Kopf geht. Es geht um
das „Böse“.
Du
und J-D habt beide gesagt, dass jede und jeder ihre jeweils eigene Wirklichkeit
erschaffen. Ihr habt beide dafür plädiert, dass jede und jeder aufgrund ihrer
Wahlen alle die Dinge erschaffen, die sich in ihrem Leben zugetragen haben.
Auch die schlechten Dinge. Doch ich habe mich gefragt… bedeutet dies, dass es
so etwas wie das Böse nicht gibt? Und wenn es so etwas gibt… was ist es
dann genau?
8:
Ah, ja. Eine sehr interessante Frage. Möchtest du die kurze oder die lange
Antwort?
Z:
Ich vermute, die kürzere ist wahrscheinlich besser…
8:
Gut. Die kurze Antwort lautet:
„Wenn
es so etwas wie das Böse gibt, dann ist das eine Gelegenheit, etwas über die
Liebe zu lernen.“
Z:
Das ist alles?!?
8:
Ja. Das war’s.
Z:
Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Du verstehst mich nicht. Ich
spreche von dem Bösen hier. Ich spreche über etwas wie Menschen, die
bereit sind zum Völkermord – die ganze Bevölkerungsgruppen anderer Menschen aus
Gründen der Macht oder des Reichtums oder aus politischem Kalkül ermorden. Ich
spreche von Terroristen, die keine Rücksicht auf die Heiligkeit des Lebens
nehmen. Und von Menschen, die vergewaltigen. Menschen, die kleine Kinder und
Säuglinge missbrauchen. Weißt du? Danach frage ich. Nach dem wirklich Bösen.
Und was ist mit Dämonen? Gibt es wirklich solche Wesen? Und gibt es wirklich so
etwas wie eine dämonische Besessenheit? Ich möchte das alles wissen. Und wenn
wir schon dabei sind, möchte ich wissen, ob es solch ein Wesen wie Luzifer
gibt. Weißt du… Satan… den Teufel… ihn. Gibt es ihn wirklich? Das möchte
ich wissen. Ich möchte ein für alle Mal alles über jenes dunkle Zeug wissen,
damit ich herausfinden kann, wie ich damit umgehen soll. Und bitte, 8,… es kann
nicht dein Ernst sein, mir zu sagen, dass das alles nur eine Gelegenheit ist, „etwas
über die Liebe zu lernen“! Bist du sicher? Wenn du auf der Erde inkarniert
wärst, dann würdest du wissen, dass sich hier unten wirklich, wirklich einiges
Grauenhaftes abspielt!
8:
Ah. Ich verstehe. Anscheinend möchtest du dann doch die lange Antwort.
Z:
Die lange Antwort?
8:
Ich sagte dir soeben, dass die kurze Antwort ist: „Wenn es so etwas wie das
Böse gibt, dann ist das eine Gelegenheit, etwas über die Liebe zu lernen.“
Dies scheint dir nicht zu gefallen. Also nehmen wir uns stattdessen die lange
Antwort vor. Es wird jedoch unsere bei weitem längste Unterhaltung werden. Sie
wird ihren Weg vorbei an zahlreichen faszinierenden Aspekten nehmen und dann zu
demselben Ergebnis kommen wie die kurze Antwort: „Wenn es so etwas wie das
Böse gibt, dann ist das eine Gelegenheit, etwas über die Liebe zu lernen.“
Und wenn wir dann an diesem Punkt angekommen sind, dann möchtest du mehr wissen
über die Liebe selbst. Das also wird unser nächstes Kapitel sein: „Was ist
Liebe?“
Z:
Du scheinst dir ziemlich sicher zu sein.
8:
Ich habe diese Erörterung aus vielen Perspektiven gesehen. Ich weiß, was uns
erwartet.
Jetzt
also. Ich habe den Eindruck, dass du möchtest, dass wir über zwei grundlegende
Fragen sprechen. Erstens: „Was ist das Böse?“ Zweitens: „Wie
soll man reagieren angesichts des Bösen?“ Und schließlich möchtest du ein
wenig über diese kleine Horrorliste erfahren, die du eben erwähnt hast. Diese
werden wir unter der Überschrift „Manifestationen des Bösen“ behandeln.
Wie
hört sich das für dich an?
Z:
Danke, 8. Das klingt genau richtig.
8:
Okay. Dann lass uns anfangen. Frage 1:
Was
ist böse?
Wir
müssen uns auf eine Definition des Bösen einigen, bevor wir es angemessen
erörtern können. Ansonsten könnten wir von unterschiedlichen Vorstelllungen
ausgehen, und dann könnten sich alle möglichen Missverständnisse einschleichen.
Z:
Einverstanden.
8:
Gut. Wie fühlt sich für dich also diese Definition des Bösen an:
„Böse
ist jede Handlung, die einem Lebewesen sein Recht zu wählen wegzunehmen
scheint.“
Z:
Hmm. Nun… ich weiß nicht. Das scheint nicht ganz richtig zu sein. Das scheint…
etwas… dürftig.
8:
Dürftig? Du hast dies eindeutig noch nicht gebührend betrachtet! Ich möchte es
dir erklären, doch dazu benötige ich, dass du mir drei Handlungen benennst, die
deiner Meinung nach böse sind.
Z:
Drei böse Handlungen? Alles klar. Was ist mit Vergewaltigung, Mord und Diebstahl?
8:
Das wird für die Zwecke dieses Beispiels sehr gut geeignet sein. Beginnen wir
mit Vergewaltigung.
Sagen
wir, wir haben zwei Personen: Person A und Person B. Sie sind beide erwachsen,
klar im Kopf und im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten. Sie kennen sich nicht und
hatten bisher noch nie etwas miteinander zu tun gehabt.
Z:
Gut.
8:
Nun, wenn Person A sich Person B nähert und etwas sagt wie „Ich möchte
wirklich Sex mit dir haben; würdest du gerne Sex mit mir haben?“ wäre das
böse?
Z:
Ähm… nein.
Ein
wenig forsch.
Und
wahrscheinlich nicht die erfolgreichste Strategie, von der ich jemals gehört
hätte.
Aber
es ist nicht böse.
8:
Gut. Und wenn dann Person B sagen würde: „Nein, danke“, und die beiden
getrennte Wege gingen, wäre das böse?
Z:
Nein, natürlich nicht.
8:
Und was wäre, wenn Person A sagte: „Ja, gern.“ und sie hätten
dann wirklich Sex?
Z:
Dann wären sie beide eine sehr, sehr leichte Beute (lacht).
8:
Das gebe ich zu (lächelt). Aber das ist noch immer nicht wirklich böse?
Z:
Nicht, dass ich sehen könnte. Zwei mündige Erwachsene, die wissen was sie
wollen, vereinbaren, Sex zu haben? Das ist nicht böse. Es ist nicht mein
Stil, Sex mit Fremden zu haben und mir persönlich fallen allerlei Gründe ein,
warum es eine schlechte Idee ist. Doch das ist meine Meinung. Wenn es dort
draußen zwei Leute gibt, die sich darauf einigen, dann ist das ihre Sachen.
Aber es ist sicherlich nicht böse.
8:
Dann lass uns jetzt mal sehen, was passiert, wenn wir das Element der Wahl von
einem der Teilnehmer in der Gleichung entfernen. Jetzt nähert sich Person A der
Person B und lässt Person B überhaupt keine Wahl, sondern zwingt Person B
einfach mit Gewalt oder Drohung zu nicht einvernehmlichem Sex. Ist das böse?
Z:
Das ist Vergewaltigung. Und ja, ich bin sehr überzeugt, dass das böse ist.
8:
Na dann, das ist genau mein Punkt. Es ist nicht die Handlung, die böse
ist. Es ist die Tatsache, dass jemand das Gefühl hat, ihm oder ihr seien die
Wahlmöglichkeiten entzogen worden. Das ist das Böse daran.
Z:
Ah ja. Ich sehe, worauf du hinauswillst.
8:
Und genau dieselben Argumente können für jede einzelne andere Handlung
vorgebracht werden, die du als böse zu definieren versuchst. Um meinen Punkt
noch weiter zu veranschaulichen, lass uns eine andere Handlung betrachten, die
du nanntest: Mord.
Was
wäre, wenn sich Person A Person B näherte und fragte: „Möchten Sie, dass ich
Ihre Verbindung mit Ihrem Körper beende?“
Und
Person B würde antworten: „Ja, bitte.“
Was
wäre dann?
Z:
Hmm. Das wäre seltsam.
Ich
könnte mir im Notfall eine Situation vorstellen, wo dies geschehen könnte. Wenn
Person B z.B. unheilbar krank ist und unerträgliche Schmerzen erleidet und
Person A, aus einem Gefühl des Mitgefühls, Person B Sterbehilfe anbietet.
Manchmal kommt so etwas vor. Es heißt Beihilfe zur Selbsttötung.
8:
In der Kultur, in der du derzeit lebst, gibt es viele Tabus um Tod und Sterben,
die der machtvollen Illusion entspringen, dass der Tod endgültig sei. Dass er
dein Ende sei. Es gab andere Kulturen auf eurem Planeten, die gewusst haben,
dass der Tod nur ein Übergang ist. Wie das Schlafengehen vor dem Aufwachen. Wie
das Ausatmen vor dem erneuten Einatmen. Diese Ansicht ist auch in weiter
fortgeschrittenen Kulturen auf anderen Planeten vorherrschend. Es ist eine
zuträglichere Sichtweise, da sie dir erlaubt, weniger starr und ängstlich mit
der Vorstellung des Todes umzugehen. Und wenn es in solchen Kulturen geschehen
sollte, dass ein Wesen dahin kommt, das Gefühl zu haben, dass seinem Weg am
besten gedient ist, wenn es sich von der sterblichen Ebene verabschiedet, dann
könnte das Wesen entweder einen Weg finden, wie es von sich aus geht, es könnte
auch unterstützt werden. Sein Weggang könnte sogar in einer großen Feier
ritualisiert werden, in der irgendeine „Heilige Person“ für die Beendigung der
Verbindung mit dem Körper verantwortlich ist. So etwas würde den meisten in
deiner Kultur abscheulich erscheinen, doch nur, weil ihr euch meistens vor dem
Hintergrund einer verzweifelten Angst vor dem Tod befindet. Vor dem Hintergrund
jener anderen Zivilisationen kann er eine schöne und herrliche Sache sein.
Z:
Das ist höchst interessant, 8. Ich kann mir das vorstellen.
8:
Doch in deiner Kultur ist das nicht so. Es zu wählen, deine Verbindung mit
deinem Körper zu beenden, wird in deiner Kultur selten als eine akzeptable Wahl
betrachtet, nicht wahr?
Z:
Ja, das ist so. Tatsächlich gilt in vielen Ländern Selbstmord als ein
Verbrechen. Für mich war das immer seltsam. Ich meine, wie willst du den
„Verbrecher“, der sich soeben selbst getötet hat, bestrafen? Aber immerhin ist
die Beihilfe zur Selbsttötung als Folge dieses Tabus einer jener rechtlichen
und ethischen Moräste. In einigen Ländern ist es gesetzlich erlaubt und in
anderen nicht. Und sicherlich sind dabei ethische Überlegungen anzusprechen.
8:
Wirklich? Nun, du kannst hingehen und sie alle ansprechen, wenn du willst. Ich
für mein Teil bin ganz klar, was ich für richtig halte. In diesem Zusammenhang
wie in allen anderen ist mein Standpunkt:
Dein
Recht zu wählen
Wer
immer du bist, egal in welcher Situation, glaube ich an dein Recht, für dich
selbst zu wählen.
Ich
glaube, es ist deine Aufgabe, am besten zu wissen, was für dich richtig ist.
Und niemand sollte dir daher dieses Recht zu wählen nehmen.
Wenn
du das Gefühl hast, dass du einen Rat oder eine Orientierungshilfe brauchst, um
überhaupt eine Wahl treffen zu können, dann magst du diejenigen, die du für die
Klügsten und am besten Informierten hältst, bitten, dich bei deiner
Wahlentscheidung zu unterstützen. Und diese haben das Recht sich bereit zu
erklären, dich zu unterstützen, abzulehnen, dich zu unterstützen, oder eine
angemessene Entschädigung für ihre Unterstützung von dir zu fordern. Wenn sie
einverstanden sind, dich zu unterstützen, dann müssen sie für ihre
Unterstützung Verantwortung übernehmen.
Wenn
du irgendwie handlungsunfähig und deshalb nicht in einer Position bist, wählen
zu können, dann müssen diejenigen, die du am meisten liebst, für dich wählen
und ihre Verantwortung für ihre Wahl übernehmen.
Wenn
du irgendwie handlungsunfähig bist und feststellst, dass du außerstande bist,
deine für dich selbst getroffenen Wahlen umzusetzen, dann hast du das Recht,
jemanden, den du für befähigt hältst, zu bitten, dich dabei zu unterstützen.
Und diese Person hat das Recht, sich bereit zu erklären, dich zu unterstützen,
abzulehnen, dich zu unterstützen, oder eine angemessene Entschädigung für ihre
Unterstützung von dir zu fordern. Und sie muss für ihre geleistete
Unterstützung Verantwortung übernehmen.
Das
ist, was für mich richtig ist. Und ich bezweifle nicht, dass dies das Richtige
für mich ist, weil es ganz einfach das ist, was ich für mich jetzt möchte und
für mich auch haben wollte, sollte ich jemals in einem System wie dem deinigen
inkarniert sein. In jeder Situation möchte ich immer für mich selbst wählen
können. Ich würde nie wollen, einem System – ob auf legale oder auf andere
Weise – ausgeliefert zu sein, das entscheidet, was für mich am besten ist. Was
liegt einer Rechtsordnung an mir? Was weiß sie von meiner einzigartigen
Situation und meinen Erfahrungen? Nichts. Rechtsordnungen und dergleichen
sollten der letzte Notbehelf, wenn alle Stricke reißen, und nicht der erste
Orientierungspunkt sein.
Z:
Was du sagst, erscheint mir richtig und zutreffend. Ich stimme dem zu. Danke,
8.
8:
Ich bin froh, dass das für dich nützlich ist. Doch der ursprüngliche Punkt
dieser intellektuellen Begehung war eigentlich, die Frage des Todes
aufzuwerfen, wenn dabei eine Wahl einbezogen ist. Wenn dir eine Wahl geboten
wird, dass jemand dein Leben beendet und du das absolute Recht hast, das
Angebot anzunehmen oder abzulehnen… dann…
Z:
… Dann stimme ich dir zu, dass das nicht böse ist. In
diesem Fall bin ich auf deiner Seite. Und ich sage auch, dass ich immer das
Recht haben möchte, für mich selbst zu wählen. Deshalb würde ich anderen
dasselbe Recht zu wählen gewähren wollen. Das ist nichts Böses. Das ist
moralisch und richtig. Das ist auch meine Position.
8:
Und alle anderen können für sich selbst entscheiden?
Z:
Ja. Natürlich müssen sie ihre eigenen Wahlen treffen. Solange ihre Wahlen mir
nicht mein Recht nehmen, für mich selbst zu wählen.
8:
Hmm… ja… Wahlen. Siehst du das Schöne daran? Wenn wir sagen, dass es böse ist,
jemandem sein oder ihr Wahlrecht wegzunehmen, dann ist, jemandem mehr und mehr
Wahlen anzubieten,… was?
Z:
Nun, wenn es böse ist, jemandem das Recht zu wählen zu nehmen, dann würde
jemandem mehr Wahlentscheidungen anzubieten das Gegenteil von böse sein.
8:
Das ist eine gute Antwort.
Z:
Was ist aber das Gegenteil von böse? Liebe?
8:
Es ist schwer, diese Frage zu beantworten, denn aus meiner Sicht ist das Böse
eine vorübergehende, illusorische Erfahrung, und Liebe ist eine sehr
machtvolle, sehr wirkliche, ewig gültige Kraft. Ich würde sagen, Liebe ist
sicherlich die richtige Antwort auf das Böse. Liebe ist das, was das Böse
auslöscht. Aber ist sie das Gegenteil des Bösen? Nein.
Das,
was dem Gegenteil des Bösen am nächsten kommt, würde ich sagen, müsste die
„Wahl“ oder vielleicht die „Schöpfung“ sein.
Z:
Gut. Das war sowieso nur eine gewisse Neugierde.
8:
Lass uns dann weitermachen und diesen kleinen Abschnitt der Diskussion mit dem
letzten Punkt abschließen. Du hattest Diebstahl als die dritte böse Handlung
genannt. Schauen wir uns also das an.
Wie
wäre es, wenn Person A Person B fragt: „Kann ich bitte deinen Fernseher und
deine Stereoanlage haben?“
Daran
ist doch sicherlich nichts Böses?
Z:
Ich denke nicht. Wenn Person B Person A’s Bitte zustimmt, dann ist es ein
Geschenk, das gemacht wurde. Das ist nicht böse, das ist einfach nur
Großzügigkeit. Und wenn Person B „Nein“ sagte und Person A das
akzeptierte, und ihrer Wege ging, dann wurde auch kein Schaden angerichtet.
8:
Das ist richtig. Und wir können dies mit beliebig vielen anderen Beispielen für
böses Verhalten weiterspielen. Unterm Strich wird immer herauskommen, dass das
Böse nur als Tat wahrgenommen wird, wenn die Wahl weggenommen worden zu sein
scheint. Bringe die Wahl zurück und es gibt nichts Böses.
Z:
Danke, 8, das sehe ich. Und danke auch für deine Geduld, das zu erklären. Ich
kann gewiss deine Sichtweise sehen, dass das Böse die Wegnahme des Rechts zu
wählen ist. Doch ich bin mir nicht sicher, ob das die ganze Geschichte
ist. Ich meine… was ist mit einer anderen Definition, wie: „Das Böse ist der
Wunsch, einer oder einem anderen großen Schaden zuzufügen“ oder „Das Böse ist
Schädigen um seiner selbst willen“ oder so ähnlich?
8:
Ich verstehe deinen Wunsch, das Böse in Begriffe zu fassen von etwas, was
„falsch“ ist und „Schaden verursacht“ doch das Problem ist, dass solch eine
Begrifflichkeit einer genauen Überprüfung nicht standhält. Wenn ich das
Verlangen verspüre, dir Schaden zuzufügen, doch anstatt es dir einfach anzutun,
dich zuerst frage und du zustimmst, dann…
Z:
Gut, ich vermute, dann ist es genau wie alle deine Beispiele oben. Wenn ich dem
zustimme, dann ist es nicht böse. Wenn ich das Recht habe, „Nein“ zu sagen, und
du das dann respektierst, dann ist es offensichtlich…
Okay.
Wenn es in deiner Argumentation eine Lücke gibt, dann kann ich sie wirklich
nicht sehen. Ich akzeptiere deine Definition, „Das Böse ist, anderen das Recht
zu wählen wegzunehmen.“
8:
Nun, gut. Allerdings hast du etwas ausgelassen. Ich sagte:
„Böse
ist jede Handlung, die einem Lebewesen das Recht zu wählen wegzunehmen scheint.“
Dieser
Teil bezüglich des „scheint“ ist sehr wichtig. Es bedeutet, dass ich dir
nicht wirklich dein Recht zu wählen nehmen kann. Das kann niemand. Nicht
wirklich. Doch du und ich können uns darauf einigen, für uns die Illusion davon
zu erschaffen.
Z:
Ah, ja. Jetzt bin ich oft genug mit diesen Konzepten konfrontiert worden, um zu
sehen, wohin das führt. Es ist wieder die ganze Opfer/Täter-Geschichte, nicht
wahr? Ich kann nicht wirklich dein Opfer sein. Ich kann nur die Illusion haben,
dass ich es bin.
8:
Jetzt kommst du dahinter.
Z:
Im vorherigen Kapitel sagtest du, dass uns Unsicherheit Wahlen zur Verfügung
stellt. Du sagtest, dass diese Wahlen Schöpfung, Wachstum und Leben sind. Du
sagtest, wenn es eine absolute Gewissheit gibt, dann gibt es keine Wahlen mehr
und daher auch kein Leben. Und da wir alle ein Teil des EINEN sind und niemand
von uns zerstört werden kann, ist das ist nicht möglich. Also lässt sich
folgern, wenn es wahr ist, dass ich niemals absolute Gewissheit haben kann,
dann muss es ebenfalls wahr sein, dass du mir tatsächlich niemals mein Recht zu
wählen nehmen kannst!
8:
Gut! Siehst du also, wie alle diese Konzepte zusammengehören – wie sie alle
miteinander verknüpft sind und ein durchgängiges, übereinstimmendes Ganzes
bilden?
Solcherart
ist die Natur der Wahrheit, nach der du mich in Kapitel 8 fragtest.
Z:
Jetzt beginne ich das zu fühlen.
8:
Ausgezeichnet. Und dieses Gefühl ist deine Wahrheit. Dieses Gefühl der Richtigkeit,
wenn alles aufgeht und in deinem inneren Sein im Gleichgewicht und in Harmonie
ist… das ist deine Wahrheit, „Ja“ zu sagen. Ein paar Mal bist du darüber
gestolpert. Vor kurzem hast du deine Ego-Wünsche und deine Aufregung mit deiner
Wahrheit verwechselt. Und das war notwendig. Du musstest diesen Fehler sehen
und daraus lernen. Dann trafst du eine neue Wahl, immer die Wahrheit deines
Herzens zu finden und sie zu ehren und zu respektieren. Und so sind wir jetzt
hier. Jetzt findest du wirklich deine eigene Wahrheit in dir selbst. Das ist jenes
Gefühl, dass alles in dir selbst richtig ist.
Z:
Ich habe es verstanden, 8. Danke. Doch wir sind ein wenig vom Thema abgekommen.
8:
Nicht wirklich. Wir werden gleich wieder zu dieser Erkenntnis über „deine
Wahrheit“ zurückkommen. Für jetzt haben wir gerade entdeckt, dass dir wahrlich
niemand dein Recht zu wählen nehmen kann. Doch wir können natürlich eine
Illusion teilen, in der es scheint, als würde ich dir dein Recht zu
wählen nehmen.
Z:
Ist das Böse dann etwas Illusorisches?
8:
Dies ist meine Sichtweise, ja. Es ist etwas, was du innerhalb dieser
Wirklichkeit, in der du derzeit lebst, scheinbar erfahren kannst. Es
kann dir sehr wirklich erscheinen. Doch es ist immer noch nichts als eine
Illusion. Ich möchte dir eine Wahrheit über Gut und Böse sagen. Sie lautet:
„Es
gibt nichts, was entweder gut oder böse ist, außer du empfindest es so.“
Z:
Du sagst, dass nichts an sich wirklich böse ist. Gar nichts. Doch einiges kann
sich für mich immer noch böse anfühlen?
8:
Das ist genau das, was ich sage. Oder anders ausgedrückt: Das Böse ist objektiv
nicht vorhanden, doch es könnte sicherlich subjektiv erfahren werden.
Z:
Ähh… ist das eine andere Art zu sagen, dass ich das Gefühl habe, etwas Böses zu
erleben, doch das bedeutet nicht, dass es wirklich, wahrhaft existiert?
8:
Korrekt.
Z:
Gut, wow. Ich weiß wirklich nicht, wie ich mit diesen Informationen umgehen
soll. Denn ich kann sie intellektuell total nachvollziehen. Ich habe das
Argument gesehen und sogar seine Wahrheit in meinem Herzen gefühlt, doch… ich
weiß nicht, ob ich trotzdem gewillt bin zu akzeptieren, dass alle
Schlechtigkeit und Widerwärtigkeit und alle die Abscheulichkeiten, die jemals
begangen wurden und weiterhin begangen werden… was sind? Eine vereinbarte
gemeinsam erschaffene Illusion?
8:
Ich verstehe. Deshalb müssen wir dieses Gespräch führen. Denn du musst dahin
kommen, es so zu sehen, bevor du zum Einheitsbewusstsein aufsteigen kannst. Ich
gebe dir also eine Wahl: Entweder fährst du fort, bestimmte Lebewesen und ihr
Verhalten als böse zu bezeichnen und dich auf diese Weise weiterhin distanziert
und geschieden von ihnen zu halten, sodass du in einem Zustand bleiben kannst,
sie zu verurteilen und dich ihnen überlegen zu fühlen. Oder du kannst wählen
gewillt zu sein, zu einem Verständnis zu gelangen, dass niemand wirklich
„anders“ ist als du, dass nichts ewig nicht liebenswert oder unverzeihlich ist.
Z:
Das ist die Wahl? Wenn ich nicht willens bin, dahin zu kommen, es auf diese
Weise zu sehen, dann kann nicht ich zum Einheitsbewusstsein aufsteigen?
8:
Das ist die Wahrheit. Wie bei allem hast du immer eine Wahl. Diesmal hast du
die Wahl zwischen dem Einheitsbewusstsein und dem Dualitäts- (oder
Trennungs-)bewusstsein. Verstehe, dass es bezüglich dessen, was du wählst, kein
Richtig oder Falsch gibt, und du wirst für deine Wahlentscheidungen nicht
verurteilt. Doch was du wählst, bestimmt, wer du bist, und erschafft die
Wirklichkeit, die du erfahren wirst. Ganz einfach, du kannst nicht ein
Lebewesen im Einheitsbewusstsein werden und du kannst dich nicht in einer
Einheitswirklichkeit aufhalten, ohne willens zu sein, alle als eins zu
sehen, ohne willens zu sein „andere“ als dich „selbst“ zu sehen und ohne
willens zu sein, die Mechanismen der Trennung, wie Urteil und Hass,
loszulassen.
Du
siehst, mein lieber Freund, dies ist die Wahl, die dir von der Dualität
angeboten wird. Du kannst das Angebot der Dualität annehmen und dich weiterhin
als getrennt von allen anderen sehen und mit Angst als deiner Triebfeder immer
noch weiter nach draußen auf dem Weg der Trennung reisen. Oder du kannst die
Liebe wählen. Wenn du an einer Wahl für die Liebe festhältst, dann beschreitest
du den Weg der Einheit. Du beginnst wieder nach Hause ins Einssein zu reisen.
Es ist wahr, dass du eine Zeitlang auf dem Weg der Liebe reisen kannst und dich
immer noch an die Illusion der Trennung klammerst. Dies geschieht mit denen,
die entweder den „Dienst an anderen“ oder „den Dienst am Selbst“ als Seinsmodi
wählen. Und das ist in Ordnung, wenn es das ist, was du wählst. Doch früher
oder später gleichen sich diese Wege an, und diese Lebewesen werden erkennen,
dass die Konzepte des Anderen und des Selbst nicht das sind, was sie zuerst
dachten. Dass es in der Tat nur Einssein gibt.
Wenn
du dem folgst, was ich sage, dann wirst du verstehen, dass es so scheint, als
gäbe es viele möglichen Optionen und Wahlen auf deinem Weg. Doch in
Wirklichkeit ist es nicht so. Es gibt wirklich nur eine einzige Wahl.
Entweder
du akzeptierst, dass alle eins sind, oder du erschaffst mehr Trennung.
Die
Wahl liegt bei dir. Und du kannst dich nicht dahin bewegen, mit Allem Was Ist
eins zu sein, während du gleichzeitig noch an der Auffassung festhältst, dass
einige Menschen so verabscheuungswürdig und nicht liebenswert sind, dass du
dich einfach weigern kannst, sie als Teil des Einsseins zu akzeptieren. Dass du
sie als „böse“ bezeichnen und damit in die ewige Finsternis verdammen kannst.
Alles
ist eins. Oder es ist es nicht. Deine Wahl.
Z:
Das hast du sehr gut erklärt, vielen Dank, 8. Ich verstehe es jetzt. Ich muss
zwischen zwei Vorstellungen wählen. Auf der einen Seite ist die Idee, dass es
bestimmte Lebewesen gibt, die jenseits aller Möglichkeit sind, jemals
liebenswert zu sein. Und so bezeichnen wir sie und ihre Handlungen als böse.
Auf der anderen Seite steht das Verständnis, dass dieses alles nur ein
vorübergehender illusorischer Zustand ist, und, dass alle Lebewesen von Natur
aus der Liebe würdig und ein Teil Gottes sind. Dass ich wirklich mit allen
Lebewesen und allen Dingen überall eins bin.
8:
Ja. Das ist die Wahl.
Z:
Nun, dann wähle ich das Einssein.
8:
Das ist gut. Doch wenn du diese Wahl nur halbherzig triffst, dann hat es keinen
Wert. Du musst sie vollständig und wahrhaft aus dem Herzen treffen, bevor sie
zu einer Veränderung in deinen Lebenserfahrungen führen wird.
Z:
Ich verstehe und ich bin bereit, diese Wahl zu treffen. Hilfst du mir, die
letzten Spuren der Glaubenssätze und Wahlen hinter mir zu lassen, die mich auf
dem Weg der Trennung halten?
8:
Ja. Das werde ich tun. Deshalb wähle ich heute, mit dir das Gespräch über das
Böse zu führen.
Z:
Wieso wähltest du es? Dieses Thema war meine Wahl!
8:
Ja. Genau. Du wirst es schließlich noch verstehen.
Z:
(ich lächle und schüttle meinen Kopf) Gut, lass mich also versuchen, das, was
ich von dir über das Böse verstanden habe, zusammenzufassen:
Wenn
ich das Gefühl habe, dass mir meine Wahlmöglichkeiten genommen wurden, dann
habe ich das Gefühl, dass mir Böses zugefügt wurde. Doch diese Gelegenheiten,
bei denen ich das erfahren könnte, sind illusorisch. Das heißt, dass ich
tatsächlich die Erfahrung gewählt habe, dass mir meine Wahlentscheidungen
genommen werden, und in der Tat kann ich immer eine andere Wahl treffen, egal
wie das für mich zu der Zeit erscheint.
8:
Ja. Und die Tatsache, dass du dieses Böse erfährst, bedeutet, dass du
wahrscheinlich ziemlich hart daran arbeitest zu glauben, dass du keine andere
Wahl hast als es zu erfahren. Das hast du so gewählt. Du, als Schöpfer, hast
die Illusion erschaffen, dass du kein Schöpfer bist. Und du, als ein
untrennbarer Teil des Einsseins, hast die Erfahrung erschaffen, dass du völlig
getrennt und allein bist.
Z:
Puh! Das ist ziemlich paradox, nicht wahr, 8?
8:
Ja. Doch deckt sich das nicht mit der Art und Weise, wie das Universum wäre,
wenn du in der Tat der Schöpfer deiner eigenen Wirklichkeit wärst?
Z: Ja,
das ist so.
8:
Und auch das Gegenteil wäre wahr. Wenn du vorbereitet wärst anzufangen zu
wählen, dass du eins mit allem wärst, wie du es nun gewählt hast, dann würde
etwas Interessantes eintreten: Indem du diese Wahl triffst und indem sie sich
in deiner Wirklichkeit immer mehr manifestiert, käme es dazu, dass du mit der
Zeit aufhören würdest, Böses zu erleben.
Z:
Wirklich? Das Einssein zu wählen, bedeutet, dass ich aufhöre, Böses zu erleben?
8:
Ja. Der Grad, in dem du weißt, dass es wahr ist, dass du wirklich eins bist mit
Allem Was Ist, ist der Grad, in dem du nichts Böses mehr erfährst. Du kannst
die Illusion des Bösen nur erfahren, während du dich in einem Zustand der
Trennung befindest. In der Dualität. Sobald du dich an dein innewohnendes
Einssein erinnerst, kannst du weder Böses erleben, das dir zugefügt wird, noch
kannst du erwägen, es jemand anderem zuzufügen. Nur im Zustand der Trennung
oder der Dualität kannst du entweder die Handlungen eines anderen Lebewesens
als böse erfahren oder in der Tat in Erwägung ziehen, einem anderen Lebewesen
Böses zuzufügen.
Z:
Kannst du mir das erklären, 8?
8:
Sicher. Auf der Ebene des Einsseins ist es für mich unmöglich, mich daran zu
machen, dir auch nur irgendeinen Schaden zuzufügen.
Z:
Warum, 8?
8:
Weil ich ganz genau weiß, dass du und ich eins sind! Siehst du, alle Wesen, die
sich an einem Ort des Einheitsbewusstseins befinden, erfahren alles, was sie
jemand anderem gegenüber tun unmittelbar als für sich selbst getan. Wenn ich
dir wehtue, dann verletze ich mich sofort mit jener Tat genau im selben Umfang
auch. Tatsächlich ist die Verletzung, die ich dir zufüge, die
Verletzung, die ich mir auch zufüge. Das geschieht auf der Ebene des
Einheitsbewusstseins. Und da ich kein Verlangen habe, mich selbst zu verletzen,
ich werde ich nicht versuchen, dich zu verletzen.
Ihr
befindet euch auf der Erde in einer Illusion der Dualität, das heißt, ihr habt
eine Illusion, dass dies nicht so sei. Das Instrument der „Zeit“ wird
verwendet, um euch von euren Wahlen zu trennen, sodass ihr nicht seht, dass ihr
alles, was ihr anderen antut, euch absolut und haargenau auch selbst antut.
Doch wir sind außerhalb der Illusion der Dualität und sehen es sofort. Wir sind
eins. Wir wissen das. Wir erleben es. Was ich dir zufüge, füge ich mir
zu. Also wird ein einheitsbewusstes Wesen niemals anstreben, Schaden
anzurichten, denn dieser Schaden heißt, sich selbst zu schaden.
Z:
Warte eine Minute, 8, sagst du, dass alles, was ich jemand anderen zufüge, ich
auch direkt mir zufüge? Wörtlich?
8:
Ja. So ist es. Doch ihr habt eine schlaue Illusion von Zeit und Raum, die euch
von euren Schöpfungen trennt, sodass ihr glauben könnt, das sei nicht so. Doch
es ist so. Verletze jemand anderen, und du verletzt dich selbst.
Möglicherweise musst du ein wenig durch Zeit und Raum reisen, um den Schmerz zu
fühlen, und so könnte es sein, dass du nicht erkennst, dass du ihn dir selbst
zugefügt hast. Und es könnte sein, wenn der Schmerz zu dir zurückkommt, dass du
dir sagst, dass es ein anderes Lebewesen sei, das ihn dir angetan hat. Das ist
die Macht der Illusion. Doch so ist es einfach; alles, was du anderen antust,
tust du dir selbst an. Folgendes wäre daher sehr klug: „Handle anderen
gegenüber so, wie du möchtest, dass sie dir gegenüber handeln.“ Das ist der
beste Weg, behandelt zu werden, wie du behandelt werden möchtest.
Z:
Gut, wenn ich also auf einen Fremden zugehen und ihm ins Gesicht schlage und
weglaufe, dann wird er mich nach einiger Zeit finden und zurückschlagen?
8:
Versuche nicht, so einfältig in deinem Denken zu sein. Hier ist eine bessere
Beschreibung:
Was
für eine Person wärst du, wenn du einfach auf einen Fremden zugingst und ihn
schlagen würdest? Oder vielleicht besser gefragt, welche Arten von Glaubenssätzen
drückst du über dich selbst und über das Leben aus, wenn du so etwas tust?
Vielleicht drückst du das Gefühl eines ungezogenen Kindes aus, nach dem Motto „Mir
ist das piepegal und ich komme mit allem ungestraft davon.“? So nutzt du
die ahnungslose, vertrauensvolle Natur des Fremden aus. Er befindet sich nicht
in der Verteidigung, als du dich näherst. Du schlägst ihn und läufst weg.
Was du wirklich getan hast, war, sein Vertrauen in ein Gefühl der Sicherheit zu
erschüttern. Du hast ihm ein wenig von seiner Unschuld gestohlen.
Nun
mag es dir so erscheinen, als hättest du diesen Fremden nach dem Zufallsprinzip
ausgewählt, doch das war nicht so. Du und er hatten einen Vertrag. Dieser wurde
auf höheren Ebenen vereinbart. Seine Seele brauchte ganz einfach diese
Erfahrung aus eigenen Gründen. Doch wir wollen die Angelegenheit nicht zu
kompliziert machen. Deshalb lassen wir einfach die Wahlen und Triebfedern der
Seele außer Acht. Der Punkt ist, dass die Seele tatsächlich darum bat.
Und so gabst du ihr, auf der Ebene der verkörperten Persönlichkeiten, das
Geschenk, worum sie gebeten hatte.
So,
und nun vergeht die Zeit für dich. Du bewegst dich weiter und hast diesen
Vorfall wahrscheinlich völlig vergessen. Jetzt bist du vielleicht auf einen
Drink in einer Bar. Du siehst eine schöne junge Frau und entscheidest dich, sie
anzumachen. Die Dinge entwickeln sich gut. Wie du mit ihr redest, scheint sie
alles zu haben, was du bei einem Mädchen suchst. Und sie scheint dich auch
wirklich zu mögen. Eine romantische Verstrickung bahnt sich an. Ihr seht euch
ein paar Mal mehr und dann, gerade als du völlig in sie verliebt bist, gerade
als du bereit bist, ihr dein Herz zu schenken… findest du sie im Bett mit
deinem besten Freund.
Z:
Klatsch!
8:
Genau. Du hast gerade die Rückkehr deines Geschenks erlebt. Mit ein paar
Zinsen.
Du
hast soeben erlebt, wie es sich anfühlt, wenn das Vertrauen in ein Gefühl der
Sicherheit erschüttert wird. Dir wurde deine Unschuld gestohlen.
Und
das ist in Ordnung, denn auf einer Seelenebene hast du darum gebeten. Du
musstest kennenlernen, wie es war, dies zu fühlen. Dies einem anderem zuzufügen
und es selbst zu erleben, sind zwei Seiten derselben Medaille. Zwei Seiten
derselben Erfahrung. Und auf einer Seelenebene hast du das erschaffen. Wie du darauf
reagierst – was du damit tun wirst – das ist dir überlassen.
Triffst
du Wahlen aus Weisheit und Mitgefühl, die dich zur Ganzheit und zum Einssein
führen? Oder triffst du Wahlen aus Unwissenheit und Hass, die zu Schmerz und
Trennung führen?
Wahlen,
Wahlen, Wahlen.
Du
stehst immer wieder vor einer Wahl und du erhältst immer die Ergebnisse deiner
Wahl.
Z:
Das war sehr lehrreich, danke, 8. Wenn ich das jetzt also auf meine wirkliche
Lebenssituation übertrage, dann kann ich sehen, wie ich damals wählte, meinen
Ego-Wünschen, Ängsten und Bedürfnissen zu erlauben, die Geschichte der
singulären Erscheinung in die Richtung einer großen Rettung für uns alle zu
schieben…
8:
Es ist dasselbe. Auf eine Reihe verschiedener Wege erfuhrst du, wie das zu dir
mit Zinsen zurückgegeben wurde. Du verursachtest anderen einiges Unbehagen,
d.h. denen, die deine Werke verfolgten und die vorherige Version dieses Buches
gelesen hatten. Einige von denen empfanden ganz erhebliche Schmerzen, als die
Dinge sich nicht so entwickelten, wie es im Jahr 2012 versprochen worden war.
Sie erlebten also Gefühle von Verlust, Zweifel, Angst, Misstrauen… du
verstehst.
Z:
Und dann bekam ich das zurück.
8:
Auf mehreren Wegen. Du nahmst dich in die gleiche Mangel, als sich die Dinge
nicht so entwickelten, wie geschrieben worden war. Doch das war nicht
ausreichend. Damit dein Seelenvertrag abgeschlossen werden konnte, musstest du
erfahren, dass dir dies angetan wurde.
Z:
Und jetzt verstehe ich es plötzlich. Deshalb wurde in mein Haus eingebrochen
und mein Laptop gestohlen, nicht wahr?
8:
Lass uns das betrachten, sollen wir? Denn du hast verständlicherweise darum
gekämpft, einen Sinn darin zu finden. Also sag mir, welche Gefühle hatte dieser
Einbruch in dir hervorgerufen?
Z:
Verlust, Zweifel, Angst, Misstrauen… ich verstehe.
8:
Und dann? Wie hast du dich entschieden, damit umzugehen?
Z:
Ich ging tatsächlich durch die Hölle. Ich war so wütend, und ich fühlte mich in
meinen Gefühlen so verletzt. Mein Zuhause fühlte sich nicht mehr sicher an. Und
ich verlor eine Menge Arbeit, die nicht gesichert war, die ich nie
wiederbekommen werde. Es gab da Material, an dem ich arbeitete, mit dem ich
wieder ganz von vorn anfangen muss, und…
8:
… ich möchte deine Schmerzen nicht schmälern, denn ich
weiß, sie waren heftig für dich. Doch das ist nicht die Frage. Wie bist du
damit umgegangen?
Z:
Ich…. äh… nun. Nicht besonders. Ich beschloss zu versuchen zu verstehen, wie
ich diese Erfahrung erschaffen hatte. Ich begann, dich in Gespräche zu
verwickeln. Und ich lernte durch das alles viel über Grenzen und darüber, die
Ergebnisse unserer Wahlen zu bekommen. Doch ich hatte nie das Gefühl, als hätte
ich die Auflösung. Ich hatte nie das Gefühl, als hätte ich verstanden, warum
es passiert ist. Doch jetzt kommt alles zusammen. Jetzt, in diesem Gespräch
macht alles für mich Sinn. Endlich begreife ich es.
8:
Dann kannst du das also auch loslassen?
Z:
Ja. Jetzt kann ich es loslassen.
8:
Und dein Einbrecher?
Z:
Er wurde nie gefunden.
Und
anfangs konnte ich nicht aufhören, ihm alle Arten von Bösem zu wünschen. Ich
wollte, dass er geschnappt würde, und dann wollte ich, dass er zu Schaden käme
für das, was er mir angetan hatte – und Lisa natürlich auch! Doch dann… nun…
ich muss mit dir nicht meinen ganzen langen Prozess durchgehen, doch ich kam
wirklich dazu zu erkennen, dass er offensichtlich einfach ein anderes
menschliches Lebewesen ist, das mit seiner eigenen Angst und seinem Mangel
umgeht. Er nahm mir etwas weg, weil er meinte, das sei der einzige Weg zu
bekommen, was er brauchte. Ich muss seine Geschichte nicht kennen. Ich kann ihn
einfach gehen lassen und hoffe, dass er in Zukunft bessere Wahlen trifft. Um
seiner selbst willen.
8:
Du kannst ihn also auch loslassen?
Z:
Ja. Ich habe jetzt die ganze Situation losgelassen. Es ist vorbei und ich habe
eine Menge daraus gelernt und bin gewachsen.
8:
Also? Hast du deine Wahlen aus Unwissenheit und Hass getroffen? Oder hast du
Wahlen aus Weisheit und Mitgefühl getroffen?
Z:
Es dauerte eine Weile, doch ich fühle definitiv, dass ich zum Schluss zu
Weisheit und Mitgefühl kam. Größtenteils dank deiner Hilfe.
8:
Bei jedem Schritt des Weges ging es darum, was du wählen wolltest. Schmälere
das nicht. Und da du aus Weisheit und Mitgefühl wähltest, bekommst du Ganzheit
und Einssein.
Du
fühltest schließlich, dass das geschah, nicht wahr? Als du die Wahl
trafst, den Verlust deines Laptops zu akzeptieren, stellte sich die notwendige
Einsicht ein, die dir erlaubte, anzufangen, weiterzugehen. Als du das wähltest
und dich für größere Weisheit und Gnade öffnetest, erhieltest du zusätzliche
neue Einsichten, die dir erlaubten, die Geschichte der singulären Erscheinung
in ihrer Richtigkeit neu zu schreiben. Und nachdem du die erneute
Erzählung der singulären Erscheinung abgeschlossen hattest, bist du jetzt in
der Lage, ein vollständiges Verständnis der Situation mit dem Laptop zu
bekommen. Diese beiden Erfahrungen waren für dich energetisch verstrickt. Und
sie wurden zusammen für dich gelöst.
Und
nun kannst du sehen, wie sich alles in der richtigen göttlichen Ordnung
entfaltet hat. Alle haben genau das bekommen, worum sie gebeten hatten und was
sie benötigten, und alle wählen weiterhin, wie sie es für angebracht halten und
bekommen die Ergebnisse ihrer Wahlen.
Ausgewogenheit
und Harmonie.
Auftrag
erfüllt.
Z:
Ja. Auftrag erfüllt.
Es
ist erstaunlich, wie diese scheinbar völlig unabhängigen Dinge für mich
tatsächlich energetisch zusammenhängen. Und wie sie jetzt zusammen gelöst und
losgelassen werden.
8:
Du wirst dir jetzt allmählich deiner eigenen Schöpfernatur gewahr. Du fängst
nun an, die Ursache-Wirkungs-Natur deiner Erfahrungen zu sehen. Sobald du dies
klar siehst, kannst du nicht mehr von dir selbst denken, dass du ein
Opfer zufälliger Ereignisse bist.
Natürlich
können andere dein Leben betrachten und denken, dass du ihm Bedeutung
zuschreibst, wo keine ist. Dass es keine Verbindung zwischen diesen beiden
Dingen gibt. Doch du kannst fühlen, dass sie zusammengehören. Du weißt
auf eine nicht zu leugnende Weise, dass dies wahr ist.
Z:
Es ist wahr.
Ich
komme wirklich zur dem Gewahrsein, dass ich meine Erfahrungen absolut mit
meinen Wahlen und Glaubenssätzen erschaffe.
8:
Dann möchte ich dir etwas Interessantes sagen. Deinem Einbrecher wurde sein
Handeln auch mit Zinsen zurückgezahlt. Es wäre nicht zu seinem Wohle gewesen,
wenn er „erwischt“ worden wäre. Die Gründe dafür sind kompliziert und für
unseren Dialog unbedeutend, doch der Punkt ist, dass „irdische Gerechtigkeit“
mit Polizei und Gefängnis hier nicht notwendig oder nützlich war. Aber zweifle
nicht; dein Einbrecher hat bereits seine energetische Investition mit
beachtlichen Zinsen zurückerhalten. Er nahm dir deine Werkzeuge weg, deine
Mittel, dich auszudrücken, dein Gefühl der Sicherheit… und er hat in allen
diesen gleichen Bereichen weit größere Verluste erfahren.
Ich
sage dir das, um diesen Punkt, den du erwähnst, noch einmal zu betonen. Es
spielt keine Rolle, ob du dir deiner eigenen Schöpfernatur gewahr bist oder
nicht. Was du herausgibst, wird zu dir zurückkommen.
Z: „Jede
und jeder bekommt immer genau das, was sie oder er geschaffen hat.“
8:
Das hast du, und so hat es auch dein Einbrecher. Es gibt keine Opfer, nur
Schöpfer. Und natürlich,
„Was
du einem oder einer anderen antust, das tust du dir selbst an.“
Z:
Das verstehe ich jetzt wirklich. Hier in der Trennung sind wir also innerhalb
der Illusion. Wir erfahren uns selbst als diejenigen, die einander Schaden
zuzufügen und sich gegenseitig das Recht nehmen zu wählen. Doch das ist
wirklich bloß eine Illusion. Tatsächlich tun wir dies alles uns selbst an. Und
ihr da in den höheren Dimensionen und in anderen Wirklichkeiten und was weiß
ich, ihr habt nicht diese Illusion von Zeit und Raum, und so könnt ihr nicht
glauben, dass ihr voneinander getrennt seid. Ihr wisst, dass, was immer
ihr auch tut, bei euch selbst ankommt. Ist das richtig?
8:
Für diejenigen unter uns, die im Einheitsbewusstsein sind, stimmt das. Wenn dir
jede Erfahrung eindeutig zeigt, dass du mit allen anderen Teilen der
Wirklichkeit eins bist, dann wärst du ganz schön unbesonnen, wenn du das nicht
als wahr akzeptieren würdest. So ist es für uns und langsam wird es jetzt auch
so für euch.
Z:
Ihr da würdet also niemals bewusst wählen, jemand anderen zu verletzen, weil
das sofort dazu führen würde, dass ihr euch selbst verletzt.
8:
Das sage ich.
Und
die andere Sache ist natürlich, dass ein Wesen im Einheitsbewusstsein
Verletzung nicht in derselben Weise erfahren kann, wie ihr glaubt es zu können.
Wir haben keine irdischen Formen, die geschädigt werden können, deshalb können
wir uns nicht vorstellen, dass wir physisch beschädigt oder getötet werden
können. Der Schmerz, den wir erleiden können, ist das, was ihr emotionale bzw.
psychische Verletzungen nennen würdet. Und diese Verletzungen werden anders verstanden
als ihr sie versteht. Wenn wir sie erfahren, dann denken wir nicht, dass sie
uns durch ein anderes Wesen oder durch einige externe Erfahrungen zugefügt
wurden. Wir verstehen ganz einfach, dass sie die Ergebnisse unserer eigenen
Wahlen sind. Wenn ich in einer Interaktion mit einem anderen Wesen verletzt
werde, dann verstehe ich, dass mir meine eigenen Wahlen den Schmerz verursacht
haben. Die Interaktion mit dem „anderen Selbst“ ist nur der Auslöser.
Tatsächlich werde ich, wenn ich aufmerksam bin, sehen, dass dies alles nur ein
Geschenk ist, das mir zeigt, welche meiner Wahlen und Glaubenssätze mir nicht
dienlich sind.
Ein
Wesen im Einheitsbewusstsein kann nicht erleben, dass ihm Böses angetan wird,
noch kann es erwägen, einem anderen Selbst Böses anzutun.
Z:
Ich denke, das verstehe ich jetzt.
8:
Das ist gut. Dann wirst du verstehen, dass du nur innerhalb einer
Dualitätswirklichkeit, aus der Sichtweise der Trennung, nicht weißt, dass du
EINS bist, und dass Lebewesen in einer Weise handeln möchten, die zutiefst
verletzend und zerstörerisch für sie selbst und für andere ist. Nur in solch
einer Wirklichkeit könnten sie ihre innere Zerrissenheit in solch einer Weise
erleben, dass sie sie veranlassen kann, sich so sehr zu hassen, dass sie
willens sein können, sich gegenseitig alle möglichen abscheulichen Dinge
anzutun.
Z:
Das sehe ich.
8:
Und es ist gleichermaßen so, dass du nur innerhalb einer Dualitätswirklichkeit,
aus der Sichtweise der Trennung, wenn du nicht weißt, dass du EINS bist, auf
die Handlungen eines solchen Lebewesens schauen und sagen könntest: „Du bist
böse.“
Außerhalb
der Dualität wirst du wissen, dass euch beiden, dir und dem Lebewesen, mit dem
du interagierst, gezeigt wird, wie die Wahlen, die ihr zuvor getroffen habt,
bei euch selbst zu einigem Schmerz und einiger Verwirrung geführt haben. Das
Wunder der Situation ist die Art und Weise, in der in dieser Interaktion zwei
grundverschiedene Selbste perfekt zu einer Interaktion zusammengebracht wurden,
die beiden von euch genau zeigt, wie diese Wahlen euch nicht dienlich sind. Vor
dieser Interaktion hast du das vielleicht noch nicht gesehen. Doch jetzt kannst
du es als Ergebnis der Interaktion deutlich erkennen. Und nachdem du es jetzt
gesehen hast, kannst du anders wählen. Und wenn du eine bessere Wahl
getroffen hast, dann kann die vorherige Wahl mit ihren Ergebnissen geheilt,
geliebt und wieder integriert werden.
Es
ist ein wundervolles Geschenk, siehst du.
Doch
innerhalb der Dualität kann es sehr gut sein, dass du diese Interaktion als
böse erlebst. Sie könnte die Erfahrung von Opfern sein, dass sie unschuldig
durch ihr Leben gingen, als sie von irgendeinem Übeltäter schrecklich ungerecht
behandelt wurden. Und sie könnte die Erfahrung von Tätern sein, dass sie ein
fürchterliches, benachteiligtes Leben hatten, was sie dazu trieb, sich auf
diese schreckliche Art und Weise zu verhalten. Und niemand kann irgendeinem von
ihnen sagen, dass ihre Erfahrungen nicht zu Recht bestehen. Es ist ihre
Erfahrung!
Jede
Erfahrung bietet dir eine Wahl. Fast jede und jeder, die oder der das
Dualitätsspiel spielt, wird nach jeder solcher Interaktion eine weitere
Opfer-basierte Wahl treffen. Das wird dazu dienen, sie in der Dualität zu
halten und mehr solcher Interaktionen einzuladen. Aber es ist möglich, dieser
Falle zu entkommen. Es ist möglich, stattdessen zu akzeptieren, dass die
Interaktion eine Erfahrung ist, die du dir selbst aufgrund des Ergebnisses
deiner Wahlen gebracht hast. Wenn du das tun kannst, dann kannst du beginnen,
auf dich selbst zu schauen, um neue Wahlen zu treffen, die besser für dich
geeignet sind. Es könnte dir helfen zu erkennen, dass sich alle diese
Erfahrungen innerhalb einer Illusion abspielen. Und dass dicht daneben eine
größere Wahrheit liegt, dass nämlich du und der andere Mitspieler beide wisst,
dass dies etwas ist, was ihr auf einer anderen Ebene gewählt und vereinbart
habt.
Z:
Das ist trotzdem sehr schwer, 8.
8:
Das ist es. Doch es war nie dazu gedacht, leicht zu sein. Ich werde das gleich
mit dem „Gleichnis vom Mönchsorden“ erklären.
Z:
(lacht) Dem was!?!
8:
(grinst) Du wirst sehen. Doch bevor wir dazu kommen können, möchte ich dir
zuerst ein anschauliches Beispiel geben, wie eine Opfer-Beziehung entstehen
könnte.
Stelle
dir jetzt vor, dass du nicht mehr inkarniert bist. Du bist hier bei mir im
Geist-Raum und wir planen eine neue Lebenszeit. Ich stelle mich vor dich hin
und sage dir:
„Du
kennst mich, ich bin 8. Ich habe für dich die Rolle des Geistführers gespielt,
als du in der Dualität verloren warst, und habe dir geholfen, deinen Weg nach
Hause zu finden. Ich bin auch dein geliebter Freund und auf einer gewissen
Ebene sind wir langjährige Partner. Auf einer anderen Ebene haben wir zusammen
zum Einssein gefunden. Du kennst mich. Und jetzt komme ich zu dir mit meinem
Bedürfnis. Damit ich mich so, wie ich wünsche, weiterentwickeln kann, muss ich
wirklich die Erfahrung verstehen, wie es ist, ein Opfer zu sein. Ich habe das
Gefühl, ich muss mich inkarnieren und dann erfahren, wie es ist, mich völlig
der Macht anderer auszuliefern, sodass sie mich sehr schlecht behandeln und
dann grausam töten könnten. Ich muss das ausspielen, sehen wie sich das anfühlt
und sehen, wie ich darauf reagiere. Bist du bereit, mit mir in einem
Dualitätssystem zu inkarnieren, wo wir uns in den Schleier begeben und dieses
Szenario ausspielen könnten? Würdest du für mich die Rolle des Täters
übernehmen?“
So
könnten wir also, wenn du meinem Vorschlag zugestimmt hast, eine Situation
haben, in der wir beide einen Teil von uns selbst hinter den Schleier schicken,
und ich bekomme die Erfahrung, ein machtloses Opfer zu sein, und dir fällt es
zu, die Rolle des bösen Täters zu spielen. Wir sehen, wie das ist, und wir
lernen etwas über uns selbst und dann beschäftigen wir uns mit dem, was wir
gelernt haben.
Siehst
du?
Z:
Ich folge, ja.
8:
Kannst du sehen, dass dich dies tatsächlich nicht böse macht? Du hast mir
einfach geholfen, das zu erfahren, was ich mir wünschte.
Z:
Das verstehe ich, ja. Danke für die Erklärung. Doch ich hoffe sehr, dass du
niemals mit solch einer Bitte an mich herantrittst.
8:
Warum ist das so?
Z:
Weil ich dann fürchte, dass ich dich fertig machen müsste. Tut mir sehr leid,
doch ich werde nicht dein Täter sein. Ich werde dir niemals auch nur
ansatzweise wehtun oder dich schlecht behandeln. Ich werde niemals wählen, dich
in irgendeiner Weise anders als mit Liebe, Respekt und Ehre zu behandeln.
8:
Gut. Doch warum? Wenn ich dich darum gebeten habe, warum wirst du es nicht für
mich tun?
Z:
Weil es für mich, mein geliebter 8, falsch ist. Denn egal wie sehr du es
brauchst, solch eine Rolle zu erfahren, ich habe in meinem Herzen oder in
meinem Wesen kein Verlangen, die entgegengesetzte Rolle zu spielen.
8:
Warum?
Z:
Weil… ich bin nicht bereit, mir das selbst anzutun. Denn dein grausamer Täter
zu sein, würde mich auch verletzen. In diesem Leben und vor allem in meinen
früheren Leben habe ich gesehen, was es heißt, ein Täter sein.
(Anmerkung
von Zingdad: s. Kapitel 1: „Der Zauberer“)
Ich
weiß, was das ist und ich habe kein Bedürfnis, mehr davon zu wissen. Dazu bin
ich nicht gewillt. Ich liebe mich selbst viel zu sehr, um mich selbst dem
auszusetzen, und ich liebe dich zu sehr, um dir das anzutun. So fühle ich es in
meinem Herzen. Es tut mir leid, wenn ich dich enttäusche.
8:
Mein lieber Freund! Ganz im Gegenteil. Warum sollte mich das enttäuschen?
Z:
Wenn ich nicht bereit bin, dein Täter zu sein, dann kannst du nicht die
Erfahrungen machen, von denen du das Gefühl hast, sie zu brauchen. Ist es nicht
so?
8:
Nein, so ist es nicht. Ist deine Welt nicht voll von Leuten, die bereit sind,
jemanden, die oder der es einfach zulässt, in irgendeiner Form schlecht zu
behandeln?
Z:
Ja. Ich vermute, das ist so. Also sagst du, dass du immer irgendjemanden
finden wirst, der diese Rolle für dich spielt.
8:
Das ist ganz richtig. In Wirklichkeit ist es noch viel einfacher. Die Tatsache,
dass ich mir einige Erfahrung wünsche, erschafft ein Ungleichgewicht im
Bewusstseinsfeld. Erinnerst du dich, dass eigentlich nur einer von uns hier
ist?
Z:
Gut… also…
8:
Wenn also nur einer von uns hier ist, dann bedeutet dass, dass ein Aspekt des
EINEN, der wünscht, etwas zu erfahren, dasselbe ist als würde sich dasjenige
der/die/das EINE wünschen. Das heißt, du kannst diesen Wunsch nicht ohne die
Mittel zu seiner Erfüllung haben. Der/die/das EINE kann, und wird, diesen
Wunsch nur in mir aussprechen, wenn es auch ein anderes Selbst gibt, das auf
diesen Wunsch reagiert, indem es bereit ist, die entsprechende Rolle zu
spielen. Und wenn wir damit fertig sind, unsere jeweiligen Rollen zu spielen,
dann können wir sämtliche Schmerzen, die wir haben, heilen, indem wir erkennen,
dass wir tatsächlich EINS sind, tatsächlich dasselbe größere Wesen. So
läuft das alles ab. Wenn du gewillt bist, den schrecklichen, bösen,
niederträchtigen Täter als Selbst zu sehen, dann wirst du etwas Größeres als du
warst. Dann steigst du auf. Und dasselbe geschieht natürlich auch, wenn du
gewillt bist, das traurige, bedauernswerte, schwache, klägliche Opfer als
Selbst zu sehen.
Z:
Oh. Wow, 8. Ich habe das Gefühl, du hast hier gerade etwas sehr Wichtiges
geäußert. Ich fühle in meiner Seele, dass dies etwas von tiefer Bedeutung für
mich ist.
8:
Nicht nur für dich. Für alle, die bereit sind, nach dem Einheitsbewusstsein zu
streben. Dies ist ein Gedanke, den wir im Folgenden weiterentwickeln werden.
Doch jetzt möchte ich deine Frage an dich zurückgeben. Was denkst du nun, nach
dem, was wir besprochen haben, wird passieren, wenn ich dich bitte, für mich
den Täter zu spielen und du mich fertig machst? Was geschieht dann?
Z:
Nun, im Licht dieser neuen Informationen scheint es mir, dass ich entweder die
richtige Antwort auf dein Bedürfnis bin oder nicht. Wenn ich es also bin, dann
werde ich „Ja“ sagen, wenn ich es nicht bin, dann sage ich „Nein“. Und, wie wir
erkannt haben, macht es mich nicht böse, „Ja“ zu sagen, weil ich dir dann
einfach etwas über dich selbst zeige. Und „Nein“ zu sagen ist auch okay, denn
es wird bestimmt irgendjemand anderen geben, für die oder den es richtig
ist, mit „Ja“ zu antworten.
8:
Wo ist also das Opfer? Wo ist das Böse?
Z:
Es gibt keines! Denn wir haben immer eine Wahl. Das haben wir alle. Und wenn
wir unsere Wahlen treffen, dann zeigen wir uns einfach etwas über uns selbst!
8:
Richtig. Und auf die Gefahr hin, auf dem Punkt herumzureiten, falls du
zustimmst, mein Täter zu sein, dann könnte ich dich als böse wahrnehmen, aber
nur innerhalb der Illusion des Spiels. Und es wird nur eine vorübergehende
Erfahrung sein.
Z:
Ja, das verstehe ich jetzt.
8:
Und du hast immer die Wahl, zu deinem eigenen höchsten Wohl zu
reagieren. Und wenn du in dein Herz gehst und Wahlen mit deiner tiefsten
Wahrheit triffst, dann wirst du dich im Einklang befinden mit dem, was der
einheitsbewusste Teil von dir auch für dich wählt.
Du
siehst also, alles, was es dort wirklich gibt, ist Wahl. Du wählst, und dann
erfährst du die Ergebnisse deiner Wahl.
Z:
Das sehe ich, 8, danke.
8:
Also! Fassen wir zusammen. Du pflichtest mir jetzt bei, dass Lebewesen sich so
fühlen, als wäre ihnen Böses geschehen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihnen
ihre Wahlen genommen wurden?
Z:
Jawohl. Angekommen.
8:
Und du stimmst mir auch zu, dass du tatsächlich immer Wahlen hast? Du
könntest die Illusion haben, dass das nicht so ist, doch wenn du gewillt bist,
für dich Verantwortung zu übernehmen, und wenn du gewillt bist, deine Führung
anzunehmen und auf deine Wahrheit in deinem eigenen Herzen zu hören, dann wirst
du auch die Illusion durchschauen. Dann wirst du wissen, dass du immer Wahlen
hast.
Z:
Ja, das verstehe ich auch. Auf der Ebene des Einsseins gibt es nichts Böses,
nur Wahlen. Und indem ich mich mit meinem Herzen verbinde, verbinde ich mich
mit dem, was auf der Ebene des Einsseins vorhanden ist.
8:
Du machst dich sehr gut. Ja. Das ist gut formuliert.
Bevor
wir jetzt fortfahren, möchte ich noch einmal kurz auf meine Bitte an dich
zurückkommen, mein Täter zu sein. Als du wähltest, meinen Wunsch abzuschlagen,
was war der Auslöser für deine Wahl?
Z:
Liebe. Ich beschloss, dass ich dich nicht verletzen wollte, weil ich eine Wahl
für die Liebe getroffen hatte.
8:
Das stimmt, das hast du. Du wähltest, dich nur so auszudrücken, dass du deine
Ausdrücke lieben würdest. Und das ist in der Tat eine sehr gute Wahl. Du
wähltest, die Notwendigkeit, mit Schmerz und Angst zu erschaffen, loszulassen.
Jetzt erschaffst du nur mit Liebe. Kannst du sehen, warum mir diese Wahl
gefällt?
Z:
Ja.
8:
Und als ich dich wegen der Gründe für deine Wahl unter Druck setzte, da hast du
einen wichtigen Punkt sehr schön veranschaulicht. Du brachtest die Erkenntnis
zum Ausdruck, dass es dich sehr verletzen würde, mein Täter zu sein.
Stimmt’s? Das bedeutet also, dass die Lebewesen in deiner derzeitigen
Wirklichkeit, die als die großen Bösen angesehen werden könnten, sich offenbar
selbst erhebliche Schmerzen zugefügt haben, als sie diese Rolle für dich
spielten.
Z:
Ja. Das kann ich sehen. Aber ich kann das immer noch nicht gutheißen, was sie
taten und immer noch tun!
8:
Das ist in Ordnung. Das heißt, sie bieten dir ein Geschenk an, das zu geben sie
einen hohen Preis kostet. Es ist die Möglichkeit zu wählen, ob du ihr Opfer
sein möchtest oder nicht. Wenn du dich entscheidest, dass du ihr Opfer sein willst,
dann sind sie da! Bereit, die Rolle zu spielen, die sie für dich spielen
sollen. Und wenn du wählst, nicht das Opfer zu spielen, dann zeigst du dir
selbst, dass du diese Wahl wirklich getroffen hast. Du siehst, ohne ihr
extrem gut gestaltetes Angebot wärst du nicht in der Lage zu sagen, dass du
endlich und vollständig gewählt hast, kein Opfer zu sein.
Z:
Dem kann ich nicht genau folgen…?
8:
Okay. Ich versprach, dies aufzugreifen, und hier ist es:
Das
Gleichnis vom Mönchsorden
Es
waren einmal zwei Männer. Sie waren etwa gleich alt und wurden beide in
bescheidenen Verhältnissen geboren. Der eine hatte einen sehr ausgeprägten
Geschäftssinn, den er gewissenhaft darauf verwandte, Reichtum anzusammeln. Er
hatte kaum sein Elternhaus verlassen, als er schon ziemlich gut für sich selbst
zurechtkam. Als er Mitte dreißig war, war er der mit Abstand reichste Mann in
der Stadt.
Der
andere Mann war nicht auf Reichtum aus, noch weniger war er von schwerer Arbeit
angetan. Er war ein Dichter und Musiker und seine Lieblingsbeschäftigung war
es, den ganzen Tag am Fluss zu sitzen, Fische zu fangen und Lieder zu
komponieren.
Doch
so verschieden, wie diese beiden Männer zu sein schienen, hatten beide ein
tiefes Interesse an spirituellen Dingen. Beide hungerten nach ihrer eigenen
Erleuchtung. Und so kam es, dass sie beide zu dem Entschluss kamen, sich völlig
ihrem spirituellen Wachstum zu widmen. Jeder von ihnen beschloss, dass der für
ihn geeignete Weg, dies zu tun, war, sich dem Kloster auf dem Hügel über der
Stadt anzuschließen.
Z:
Sie wollten Mönche sein?
8:
Genau. Und eine der Anforderungen dieser klösterlichen Orden war, dass die
Mönche ein Armutsgelübde ablegen, ihr gesamtes Hab und Gut aufgeben und aller
zukünftigen Anhaftung an materielle Güter abschwören.
Z:
Ha, damit würde der reiche Mann kämpfen!
8:
Und das tat er! Vor dem Hintergrund, dass er sein Leben damit verbracht hatte,
Reichtum anzusammeln, dass er darin sehr gut war und dass es dazu gekommen war,
dass dieser sein Erfolgsmaßstab und für viele andere die Basis seiner hohen
Wertschätzung war… war es in der Tat sehr schwierig für ihn, das loszulassen.
Der arme Mann dagegen hatte es nicht so schwer. Da er fast nichts besaß, gab er
fast nichts auf!
Z:
Ja, das sehe ich. Doch wie veranschaulicht dies den Aspekt, den du hervorhobst
bezüglich der Wahl, aufzuhören ein Opfer zu sein?
8:
Indirekt. Bleib bei mir und ich werde dazu kommen. Du siehst, es trifft sich,
dass beide Männer das Armutsgelübde ablegten, und beide wurden in das
Kloster aufgenommen. Beide waren dann Ordensbrüder und keiner hatte irgendeinen
physischen Besitz, den er sein eigen nannte.
Z:
Okay…
8:
Was meinst du also; welcher von ihnen wusste dann, bis in die Tiefen seiner
Seele hinein, was ist es heißt, die Armut vor dem Reichtum zu wählen?
Z:
Aha, ich sehe! Es ist der Mann, der reich war, der wirklich um den Wert dieser
Entscheidung wusste. Er würde wirklich wissen, was es bedeutet, allen
Reichtum und Besitz aufzugeben.
8:
Ja. Und so ist es für dich in dieser Dualitätswirklichkeit, die ihr bewohnt.
Ihr seid alle sehr reich an Gelegenheiten für die Opferrolle. Ihr werdet jeden
Tag auf 1 Million unterschiedliche Weisen eingeladen, immer wieder ein Opfer zu
sein. Jedes Mal, wenn ihr den Fernseher einschaltest, eine Zeitung aufschlagt
oder eine Zeitschrift lest, werdet ihr mit Botschaften über eure eigene
Opferrolle bombardiert, immer und immer wieder.
Eure
politischen, gesetzlichen und finanziellen Systeme existieren auf der
Grundlage, dass ihr alle Opfer seid, und sie bemühen sich, euch in diesem
Zustand zu halten.
Eure
Arbeitgeber brauchen euch als Opfer, damit ihr weiterhin für das Geld, das sie
euch anbieten, die Jobs verrichtet, die ihr hasst.
Überall,
in welche Richtung ihr auch blickt, seid ihr von Angeboten umgeben, die euch
eure eigene Opferrolle auf einem Tablett servieren.
Und
das ist alles furchtbar verlockend und zutiefst suchterregend. So glaubt ihr
weiterhin, dass es gut, richtig und verantwortungsvoll ist, diesen Job
anzunehmen, jene Hypothek zu bezahlen, diese Versicherung gegen alle denkbaren
Katastrophen abzuschließen, sich mit jenen Experten über alles zu beraten,
angefangen, was ist richtig und moralisch ist, über was gut für eure Seele ist,
was gut für eure Gesundheit ist, was ihr essen solltet , wie eure Beziehung zu
eurem eigenen Lebenspartner sein sollte und wie ihr eure eigenen Kinder
behandeln solltet, bis hin zu… na ja, du verstehst, worum es geht… ihr seid
süchtig, ein Opfer zu sein.
Und
es gibt ein paar hübsche stringente Auszahlungen. Ihr gelangt dahin zu sagen: „Es
ist nicht meine Schuld! Ich habe es nicht getan! Das ist nicht fair!“ und
mein persönlicher Favorit, „Warum ich?“ Ihr kommt dahin, das Gefühl zu
entwickeln, dass jemand anderes an allem schuld ist. „Sie haben mir Unrecht
getan! Ich wurde betrogen! Sie gaben mir nie meine Chance!“ Und so seid ihr
fein raus und braucht keine Verantwortung zu übernehmen.
Ein
ganz schön suchterzeugender Stoff.
Und
auch ganz schön kindisch, meinst du nicht?
Z:
Jaaa, wenn du das so darstellst, klingt es, als wären wir alle nur ungezogene
Kinder, die ihre Wutanfälle bekommen.
8:
So kann es bestimmt manchmal aussehen. Doch das ist in Ordnung. Mit der
Kindheit ist es so, dass es sie gibt, damit wir sie erfahren, und aus diesen
Erfahrungen beginnen wir, uns selbst zu entdecken und zu entscheiden, wer wir
sein wollen, wenn wir erwachsen werden. Sie ist eine schwierige Phase, und ein
paar Wutanfälle sind zu erwarten, nehme ich an. Und nach einiger Zeit wird jede
und jeder in der Tat erwachsen. Und das eigentliche Markenzeichen des
Erwachsenseins ist… Verantwortung zu übernehmen. Das tut ein Erwachsener. Und
geistig reife Lebewesen sind gewillt, die absolute Verantwortung für alle ihre
eigenen Erfahrungen zu übernehmen.
Z:
Ein geistig unreifes Kind übernimmt keine Verantwortung? Ein geistig unreifes
Kind sieht sich als Opfer?
8:
Das stimmt.
Z:
Hmmm. Dann vermute ich, dass es an der Zeit ist, die Opfer-Abhängigkeit
aufzugeben.
8:
Ja. So wie der reiche Mann seine Anbindung an Reichtum und weltliche Macht
aufgab, so wie der Junkie seine Abhängigkeit von einer Droge aufgibt, so wirst
du jemand sein, der bis in die Tiefen seiner Seele weiß, dass er endlich
und vollständig mit der Opferrolle abgeschlossen hat. Wenn du aus diesem
Dualitätssystem in deinen eigenen Schöpferstatus aufsteigst, dann wirst du nie
wieder in den Konflikt geraten zu glauben, dass du ein Opfer bist. Du wirst die
Opfermentalität in allen ihren verführerischen Verkleidungen gesehen haben. Du
wirst sie in deiner eigenen Seele, in deinen eigenen Erfahrungen und mit deiner
eigenen Entscheidungen überwunden haben. Du wirst dich selbst als Schöpfer
erschaffen haben. Das ist natürlich die einzige legitime Art, ein Schöpferwesen
zu werden.
Z:
Ha ha! Da ist schon wieder dieses Paradox. Doch dieses Mal sehen wir es von der
anderen Seite. Wenn wir Schöpfer sein sollen, dann müssen wir auch gewillt
sein, zu erschaffen, dass wir Schöpfer sind!
Das
ist einfach so irrsinnig cool.
8:
Es wird gesagt, wenn ein Lebewesen erstmalig zur Selbstbemeisterung erwacht,
dann beginnt dieses Lebewesen zu lachen und zu lachen und zu lachen. Das ist
sehr oft so. Die Lösungen für die Probleme und die Fallen, die dich zuvor
gebunden haben, werden als nichts anderes als große kosmische Scherze
aufgedeckt.
Gut,
dann lass es uns noch einmal zusammenfassen. Sag mir was du denkst: Gibt es
wirklich so etwas wie das Böse?
Z:
Nach dem, was ich jetzt verstanden habe, würde ich sagen, dass die Antwort
beides ist, sowohl ja als auch nein. Es ist etwas Illusorisches. Wenn du es
wählst, zulässt und einlädst, dann kannst du es erfahren.
8:
Du meinst:
„Es
gibt überhaupt nichts, was entweder gut oder böse ist, außer du empfindest es
so.“
Z:
Ha! Richtig!
8:
Was ist aber mit der Illusion, die wir tatsächlich erleben?
Z:
Wir erfahren die Illusion, dass uns unsere Wahlen weggenommen worden seien.
8:
Dann würdest du mir also bei Folgendem zustimmen:
„Böse
ist jede Handlung, die einem Lebewesen das Recht zu wählen wegzunehmen
scheint.“
Z:
Ja, dem würde ich zustimmen.
8:
Gut. Dann sind wir auf derselben Wellenlänge und wir haben, glaube ich, die
erste Frage beantwortet: „Was ist böse?“
Z:
Ja, das haben wir, ich danke dir.
8:
Und das bringt uns jetzt perfekt zur zweiten Frage:
Wie
sollte man auf das Vorhandensein des Bösen reagieren?
Also?
Möchtest du es versuchen? Wie fühlst du, solltest du auf die Erfahrung
des Bösen reagieren?
Z:
Es scheint, dass eine solche Erfahrung nach einem transzendenten Augenblick
ruft. Sie fordert von mir, dass ich wähle, mich daran zu erinnern, dass ich
wirklich eins mit allen anderen bin. Dass ich von einem Ort großer Liebe aus
wähle und handle.
8:
Das ist sehr gut beantwortet. Und es entspricht auch der anderen Sache, die ich
dir über das Böse gesagt habe, nämlich:
„Wenn
es so etwas wie das Böse gibt, dann ist das eine Gelegenheit, etwas über die
Liebe zu lernen.“
Z:
Ich denke, ich verstehe das ganz gut, doch ich muss sagen, dass ich das noch
nicht komplett fühle. Und ich schäme mich fast, es zu sagen, es gibt in
meinem Kopf immer noch einen Vorbehalt dagegen.
Ich
fühle, dass ich darüber hinaus sein sollte, weil das alles noch einmal zurück
zu dem ganzen Opfer/Täter/Retter-Dreieck kommt. Und das sollte ich inzwischen
einsortiert haben. Wir haben so viel darüber gesprochen!
8:
Sei nachsichtig mit dir. Es braucht eine Menge Arbeit, tief verwurzelte Ideen
und Glaubenssätze loszulassen. Gönne dir ein wenig Schonung. Du wirst noch
einmal eine letzte Runde mit diesem Dreieck bestreiten, und ich habe dieses
Gespräch erwartet.
Also…
heraus mit der Sprache… was stört dich? Dann kann ich dir helfen, diese
Einsichten aus deinem Kopf, wo du denkst, dass sie wahr sind, in dein
Herz zu senken, wo du weißt, dass sie wahr sind.
(wird
fortgesetzt) – am 28.1.
*
* * * *
Weitergabe
gern und nur im Originalformat mit folgenden Angaben:
Quelle: http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1
(10. What is Evil?)
Copyright: © Zingdad
http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1
Übersetzung: Karla Engemann www.klang-weg.de/blog
Den Originaltext und weitere Angebote dieses Autors finden Leser/innen auf http://zingdad.com
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