Saturday, January 28, 2017

Deutsch -- Zingdad: Was ist Böse? (2)



Zingdad: Was ist Böse? (2)
Veröffentlicht am 24. Februar 2017
Zingdad (Arn Allingham), Die Aufstiegs-Schriften, Bd. 1
Kapitel 10: Was ist das Böse? (2)
Das Opfer-Dreieck – zum allerletzten Mal
Z: Es ist so: Ich bin dahin gekommen, dass ich sehe, dass das Böse eine Illusion ist und dass ich mich, wenn ich das Einssein ergreife, davon befreie, es zu erleben. Und das ist für mich einfach nur toll. Doch was ist mit allen anderen, die immer noch darunter leiden?
8: Ah. Mitgefühl.
Mitgefühl ist ein wunderbares und zugleich schreckliches, zweischneidiges Schwert. Es erlaubt dir, wirklich die Erfahrung eines anderen zu teilen, was dich näher ans Einssein bringt. Doch es heftet dich auch an das Leiden dieses oder dieser anderen, und das zieht dich zurück in die Dualität.
Ich möchte dich etwas fragen. In den letzten Jahren hast du sehr aktiv dein eigenes Opfer-Bewusstsein losgelassen, ist es nicht so? Du hast dich aus den Opfer-Beziehungen herausgenommen, die du mit deiner Welt hattest und hast dich in eine neue Situation begeben, in der du in größerer Harmonie mit dem Leben sein wirst, nicht wahr?
Z: Sprichst du über meinen Umzug von der Stadt in den Wald?
8: Das hat sich auf der physischen Ebene zugetragen. Doch es ist natürlich die Bewegung, die auf einer emotionalen und geistigen Ebene geschieht, die mich mehr interessiert. Hast du nicht erfolgreich einen radikalen Übergang in Lebensentscheidungen vorgenommen?
Z: Ja, das habe ich, aber…
8: Also ist dies die äußere Erfahrung von jemandem, der seine Herz-Verbindung sucht und findet.
Wenn die Aufstiegs-Schriften das Grundgerüst sind, dann ist dein Leben die Struktur, die du auf diesem Gerüst aufgebaut hast. Du solltest Wege finden, wie du deine Geschichte erzählst und weiterhin mit anderen teilst, was du tust. Du wirst feststellen, dass es dir etwas bringt, sie zu erzählen, und es anderen etwas bringt, zu lesen, was du tust. Mehr noch, du wirst feststellen, dass es dich erweitert so zu verfahren. Das Erzählen deiner Geschichte wird dich öffnen, noch größere Geschenke zu geben.

Z: Ich kann sehen, wie das wahr ist. Ich habe auf meiner Website einen Blog (blog section) eingerichtet, wo ich über meine Erfahrungen schreibe, wie ich das Stadtleben hinter mir ließ und in den Wald zog, und es ist ganz bereichernd gewesen, darüber zu schreiben.
8: Dies wird auf eine unerwartete Weise noch zu weit größeren Bereicherungen führen,  als du dir jetzt vorstellen kannst.
Aber das ist nebensächlich. Der Punkt ist, dass du dich sehr aktiv in diese Veränderungen gestürzt hast, dich aus deinen alten Opfer-Beziehungen mit der Welt zu lösen. In deiner Psyche erfolgte eine massive Bewegung, und dies spiegelte sich in deiner äußeren Welt. Du hast es aufgegeben, ein Opfer zu sein und entdeckst dich jetzt selbst als ein Schöpferwesen. Stimmt’s?
Z: Jeden Tag und immer mehr.
8: Gut. Nun stellt sich hier die Frage… Bedeutet die Tatsache, dass du dies tust, dass du darauf bestehen und verlangen solltest, dass alle anderen in deiner Welt dies ebenfalls tun? Muss jede und jeder auf diesem Planeten das tun, was du jetzt gerade tust, nur weil du es tust? Muss jede einzelne Person genau dieselben Wahlentscheidungen treffen, die du triffst?
Z: Nein. Das erscheint mir nicht vernünftig. Natürlich nicht.
8: Was ist dann also mit all den vielen anderen, die noch das Opferspiel spielen möchten? Müssen sie ausgerechnet jetzt aufhören, nur weil du dich entschieden hast, aufzuhören? Musst du sie zuerst dazu zwingen aufzuhören, ihr Opferspiel zu spielen, bevor du weitergehen und ein anderes Spiel spielen kannst? Oder bist du gewillt, sie gewähren zu lassen, so wie sie es wünschen, während du hingehst und ein neues Spiel für dich mit denjenigen erschaffst, die deine Vision von dem, was ein gutes Spiel ausmacht, mit dir teilen? Ein Spiel, das besser zu deiner freundlicheren, liebevolleren Version von dir passt, die du gerade selbst zu sein entdeckst?
Z: Wenn du es so auf den Punkt bringst, dann kann ich es sehen. Offenbar muss ich gewillt sein, ihnen zu gestatten, auch weiterhin ihr Opferspiel zu spielen, wenn es das ist, was sie tun möchten.
8: Ihnen ihr Recht zu nehmen zu wählen, auch wenn dir das, was sie wählen grausam und lieblos zu sein scheint, wäre…
Z: Böse?
Wie merkwürdig. Es wäre böse, anderen ihr Recht zu nehmen, Böses zu erleben.
8: Ist also eine Tatsache, dass die Erfahrung des Bösen gemacht werden muss  – und die Tatsache, dass einige Opfer und Täter miteinander spielen – dein Problem?
Z: Nein, ich vermute nicht. Ich meine, ich weiß, dass das nicht mein Problem ist.
Doch warum fühle ich mich dann schuldig, wenn ich das sage?
8: Es ist wirklich ganz einfach so, dass du einer deiner letzten Einwendungen gegen deine Entscheidung begegnest, nicht länger als Retter aufzutreten. Du kannst sehen, dass du in der Lage sein solltest, die Leute wählen zu lassen, was sie wählen wollen, doch wenn ihre Wahlen für sie zu schmerzhaften Ergebnisse führen, dann fühlst du dich unwohl. Als wenn es falsch wäre, wenn du sie mit dem weitermachen lässt, wozu sie sich entschieden hatten.
Natürlich kannst du tun, was immer du tun möchtest. Du kannst jeder Aufforderung zum Tanz ganz so, wie du es am meisten wünschst, nachkommen. Doch du solltest daran denken, dass du dich mit jeder Wahl, die du triffst, dich selbst erschaffst. Mit jeder Wahl entscheidest du, wie deine Wirklichkeit sein wird. Wenn du dich entscheidest, jemanden zu retten, dann erschaffst du dich selbst als den Retter. Und der Retter ist ein Teil des Opfer/Täter/Retter-Dreiecks. Richtig verstanden sind alle seine drei Bestandteile eigentlich nur Opfer. Solltest du wählen, jemanden zu retten, dann wählst du immer noch, ein Opfer zu sein und verzichtest auf dein göttliches Recht, ein Schöpferwesen zu sein. Falls du das wählst, dann weilst du weiterhin innerhalb dieser Trennungswirklichkeit auf der Ebene des Dualitätsbewusstseins.
Z: Es ist frustrierend zu erkennen, dass ich damit immer noch nicht fertig bin.
8: Der Retter ist die letzte Hürde für die aufsteigende Seele. Von allen Opferabhängigkeiten ist der Retter bei weitem am schwierigsten abzuhängen, und er ist auch der Letzte der losgelassen wird. In der Analogie des Mönchsordens, die wir oben erwähnten, würde es einem Wirtschaftsmagnaten gleichkommen, der die Armut wählt und ins Kloster geht, wenn jemand letztlich das Retten aufgibt.
Z: Warum ist der Retter so schwer loszulassen?
8: Nun, als Retter bekommst du Gelegenheit, dir eine Geschichte zu erzählen, was für eine gute und edle Person du bist. Du hilfst! Das ist gut! Während das Opfer eine schwache Person ist und der Täter ein schlechter Mensch ist, gelingt es dir, wenn du im Retter-Modus bist, dir zu erzählen, dass du eine gute Person bist.
Das Problem dabei ist, dass du unausweichlich siehst, wie alle deine guten Absichten sich in Rauch auflösen. Die Opfer, die du rettest, werden unselbstständig und fordern immer mehr von dir. Du fängst an, den Opfern zu grollen und beginnst die Hilfe zu verweigern. Die Opfer fühlen sich dann, als ob sie deine Opfer sind, weil du deinen Teil der Abmachung nicht erfüllst. Und du fühlst dich wie ein Opfer, weil die Opfer deine Gutmütigkeit ausnutzen. Die Täter wiederum hassen dich, weil du dich in ihre Beziehungen mit den Opfern einmischst. Und recht bald braucht ihr alle Hilfe. Nur, wen wirst du dann rufen?
Z: Äh… Geisterjäger?
8: (lacht) Sehr witzig.
Z: (grinst) Ich sehe schon, was du sagst, – dann werden wir alle drei einen Retter benötigen. Und was dann?
8: Auf die eine oder andere Weise hört es niemals auf. Solange du an der Idee festhältst, ein Retter zu sein, dann hältst du dich in Wahrheit in der Opfermentalität. Du wirst dich nie aus dem Dreieck befreien.
Z: Okay. Ich habe also bereits früher beschlossen, das Retten einzustellen. Ich bekräftige jetzt diese Entscheidung.
8: Ausgezeichnet.
Das hier ist genau die Art und Weise, wie du dein Bewusstsein veränderst. Du triffst eine Entscheidung, eine neue Sichtweise einzunehmen, und jedes Mal, wenn sich dann ein Einwand gegen diese neue Sichtweise erhebt, setzt du dich mit ihm auseinander und findest einen Weg, die gleiche Entscheidung wieder zu treffen, sogar in Anbetracht des Einwandes. Dann kehrst du zu dieser neuen Sichtweise zurück. Du steuerst den Übergang in deinem Bewusstsein, indem du die Hindernisse überwindest, die die Einwände dagegen darstellen. Mit der Zeit wirst du alle deine Hürden von Einwänden überwunden haben und feststellen, dass du dich fest in dieser neuen Sichtweise eingerichtet hast. So läuft das und genau das tun wir hier. So transformierst du dich selbst von einem Opfer zu einem Schöpfer.
Z: Das sehe ich klar, und ich danke dir, dass du bei jedem Schritt des Weges bei mir bist.
Trotzdem kann ich ein wenig mehr Hilfe brauchen. Was ist dein Vorschlag, wie ich auf eine Welt reagieren sollte, in der ich sehe, dass Leute Wahlentscheidungen treffen, die für sie zu schmerzhaften Ergebnissen führen?
8: Ich habe eine Strategie, die ich dir anbieten kann. Wenn du jemandem begegnest, der oder die eindeutig hilfsbedürftig ist, dann ermöglicht dir diese Strategie ihm bzw. ihr Hilfe anzubieten ohne in den Retter zu verfallen.
Z: Das klingt genial, danke 8.
8: Und wenn wir schon dabei sind, dann werden wir uns auch noch die beiden anderen Schenkel des Opfer-Dreiecks anschauen, nämlich das Opfer und den Täter. Ich biete dir Strategien an, die du in deinem eigenen Leben anwenden kannst, solltest du dich in einem dieser Modi befinden. Insgesamt laufen diese Strategien darauf hinaus, Antwort auf die Frage zu geben: „Wie gehe ich mit dem Vorhandensein von Bösem um?“
Erstens: Wenn du der Täter bist
Dies kommt vor, wenn du dich in einer Situation wiederfindest, in der du entweder absichtlich oder unbeabsichtigt einem anderen Lebewesen das Gefühl vermittelt hast, als ob ihm seine Wahlen genommen worden seien.
Was solltest du tun?
Beginne, indem du allen Mut zusammennimmst. Sei tapfer und stelle dich dem, was du getan hast. Falls es überhaupt möglich ist, sprich mit dem Opfer und versuche zuerst, ganz klar von ihm herauszubekommen, wie es Situation erlebt hat. Was hat es gefühlt? Wie wurde es verletzt? Wenn du alle Fragen gestellt hast, die nötig waren, bis du zu dem Gefühl kommst, dass du sein Erleben wirklich verstanden hast und dass es dir alles gesagt hat, was es dir möglicherweise sagen wollte, dann solltest du ihm noch einmal sagen, was du gehört hast und mit ihm überprüfen, dass du seine Sichtweise wirklich richtig verstanden hast. Wenn es dir zustimmt, dass du seine Sicht wirklich gut verstanden hast, wie es sich fühlte, dann, und nur dann, ist es Zeit das du ihm deine Sichtweise schilderst. Wenn du deine Sicht gibst, bevor du seine vollständig verstanden hast, dann wirst du versucht sein, einfach Ausreden für dich zu finden und zu versuchen, da „herauszukommen“. Dies ist nur feige. Habe also den Mut zuerst wirklich und tief die Erfahrung aus der Sicht des Opfers zu sehen. Dann sage ihm, warum du das getan hast, was du getan hast. Sage ihm aus deinem Herzen heraus, was deine Absicht war und welches Motiv dahinterstand. Aller Wahrscheinlichkeit nach hattest du nie die Absicht, den Schaden zuzufügen, der ihm angetan wurde. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es eine unbeabsichtigte Nebenwirkung von deinem Versuch, etwas ganz anderes zu tun. Erkläre dich, so gut du kannst und dann bitte es, dir zurückzumelden. d.h. zu wiederholen, was es von dir gehört hat. Arbeite so lange mit ihm, bis du fühlst, dass es dich und deine Beweggründe richtig verstanden hat.
Wenn dies geschehen ist, kann die Heilung beginnen. Jetzt musst du dich verbürgen, dies nie wieder zu tun. Du hast gesehen, welchen Schaden es verursachte, also triff die Wahl, weder dich noch jemand anderen noch einmal auf diese Weise zu verletzen. Es ist sehr nützlich, wenn du versuchen kannst, den tiefsten Kern der Wahlentscheidung oder des Glaubenssatzes herauszufinden, wodurch dies zugelassen wurde. Wenn du mit einer oberflächlichen Wahlentscheidung arbeitest, dann musst du dies immer wieder neu angehen, bis du die Kern-Wahlentscheidung findest, die dir nicht dienlich ist. Erzähle deinem Opfer von deiner neuen Entscheidung und erzähle ihm, wie du zu der Überzeugung kommst, dass diese neue Entscheidung dich davon abhalten wird, es oder irgendeinen anderen auf diese Weise jemals wieder zu verletzen.
Als nächstes musst du dich um Wiedergutmachung bemühen. Versuche, etwas zu finden, was du für die Person, die du verletzt hast, tun kannst, das irgendwie den Schaden ausgleichen wird, den du angerichtet hast. Wenn es möglich ist, direkt das zu reparieren, was beschädigt wurde, dann tue das und mehr. Wenn das nicht möglich ist, dann versuche etwas anderes zu tun, was ihm in größerem Maße nutzt als der zugefügte Schaden. Was ich vorschlage, ist, dass du schaust, ob du mehr zurückgeben kannst als du genommen hast. Gestalte deine Wiedergutmachung so persönlich wie möglich und so direkt im Zusammenhang mit der Heilung des von dir angerichteten Schadens.
Wenn dies erledigt ist, arbeite daran, aus dieser Erfahrung jedes Jota an Weisheit zu ziehen. Bringe alles in dein Bewusstsein, was du daraus gelernt hast. Notiere dir auch, in Zukunft mit anderen mitfühlend zu sein, die ähnliche Fehltritte machen wie du.
Nachdem dies alles abgeschlossen ist, wirst du den Schaden behoben und vergolten haben. Du wirst von dem oder der anderen und dir selbst Vergebung erhalten haben. Du wirst Mitgefühl und Weisheit erlangt haben, die in der Situation eingeschlossen waren. Du wirst hier abgeschlossen haben.
Das tust du, wenn du dich in der Rolle des Täters wiederfindest.
Z: Das sind ganz gute Informationen, 8. Ich kann sehen, wie dies wirklich Balance und Heilung bringen könnte.
8: Sobald dein Bewusstsein so weit fortgeschritten ist, dass du gewillt und fähig bist, diese Prinzipien anzuwenden, wirst du dich nur noch selten in der Rolle des Täters wiederfinden. Doch es kann sicherlich noch passieren. Wie wir kürzlich in den letzten Kapiteln besprochen haben, warst du selbst bei dem Gefühl angelangt, in großem Umfang ein Täter zu sein. Das kann also vorkommen, sogar für die aufsteigende Seele.
Z: Doch 8, was ist, wenn du eine solche Aussprache nicht mit deinem Opfer haben kannst. Zum Beispiel wenn es nicht mehr inkarniert ist oder wenn du es nicht persönlich kennst.
8: Dann wird das Leben mit dir diese Aussprache haben. So, wie wir es erörtert haben. Du bekommst die Erfahrung aus dem Leben zurück, sodass du wirklich und wahrlich verstehst. Bevor du nicht bekommst, was du getan hast, bist du nicht fertig. Wenn du es bekommst, dann kannst du sagen: „Ich verstehe“, und es so meinen. Dann kannst du sagen: „Es tut mir leid“, und es so meinen. Und dann kannst du deine Geschichte wem auch immer erzählen, sodass sie, wenn sie davon Gebrauch machen, sie verstehen können, ohne dass es nur deine Ausreden sind. Und dann kannst du wissen, was du dem Leben als Wiedergutmachung zurückgeben möchtest.
Z: Hm. Das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich möchte dem Leben wirklich ein Geschenk geben. Es ist seltsam. Als ich mir erstmals gewahr wurde, dass ich Die Aufstiegs-Schriften überarbeiten und die 3. Ausgabe herausgeben musste, da wusste ich wirklich nicht warum, doch ich hatte das ganz starke Gefühl, dass ich zumindest die E-Book-Version kostenlos zur Verfügung stellen wollte. Da weder Druck- noch Versandkosten anfallen, kann ich das tun. Und dann kann ich dieses Buch an alle geben, die es haben möchten. Dieser Gedanke kam gleichzeitig mit dem Gedanken dass ich die singuläre Erscheinung richtig erklären müsste. Es war derselbe Gedanke: „Stelle es richtig und gib es kostenlos weg.“ Und jetzt scheint es mir, dass dies meine Wiedergutmachung ist. Auf einer tiefen, tiefen Ebene wusste ich, dass die kostenlose Herausgabe dieses Textes für alle, die ihn haben möchten und brauchen, meinen vorher angerichteten Schaden nicht wiedergutmacht, doch indem es kostenlos zur Verfügung steht, wird dieses Buch dann in der Lage sein, viele, viele mehr zu erreichen als anders. Dann leiste ich also mehr als nur Schadensersatz. Dies scheint mir auch eine möglichst direkte Antwort auf meine Fehlhandlung zu sein.
8: Hierin liegt eine poetische Harmonie. Also wenn es das ist, wozu dein Herz dich aufruft zu tun, dann unterstütze ich diese Idee total.
Allerdings ein Wort der Warnung. Übertreibe nicht so weit in die entgegengesetzte Richtung, dass es zu einem Ungleichgewicht führt. Blockiere jetzt nicht den Energiefluss. Handle unter allen Umständen so, wie du es möchtest und stelle dieses Werk kostenlos zur Verfügung, doch verbiete nicht anderen, etwas zurückzugeben, wenn sie sich dazu berufen fühlen. Was ich sagen will, ist, dass du niemals deine Fähigkeit zu empfangen gegenüber dem Wunsch blockierst zu geben. Damit steckst du einfach auf einer anderen, höheren Bewusstseinsebene fest  – in der Polarität statt in der Dualität.
Z: Ich werde über alles dieses gründlich nachdenken und dann eine Antwort geben, die aus meinem Herzen kommt, ich danke dir, 8.
(Anmerkung von Zingdad: Siehe hierzu und zu vielem mehr das Kapitel „Abschließende Gedanken“ am Ende des Buches.)
8: Tu das.
Nun lass uns die nächste Weise betrachten, wie du Böses wahrnehmen kannst.
Zweitens: Wenn du das Opfer bist
Wenn du den Täter dazu bekommst, den Ball aufzufangen und den oben beschriebenen Prozess zu durchlaufen, dann das wäre toll. Doch letztlich würdest du dich, wenn der Täter bereit wäre, sich auf solch einen Prozess einzulassen, nicht wirklich als Opfer sehen, sondern einfach nur wie jemand, der in einen unglücklichen Umstand verwickelt war, der sich schließlich zum Guten wendete. Wenn du dich also wirklich als Opfer fühlst, dann deshalb, weil du das Gefühl hast, dass dieses andere Lebewesen niemals das Unrecht gutmachen wird, das es dir angetan hat.
Was ist dann zu tun?
Das erste, was zu tun ist, wenn du dich wie ein Opfer fühlst, ist, dir Wahlen zu ermöglichen. Wenn du wählen kannst, dann bist du gleich wieder ein Schöpfer. Und du kannst nicht gleichzeitig ein Schöpfer und ein Opfer sein, es sei denn, du bist ein Schöpfer, der sich die Illusion erschafft, ein Opfer zu sein. Das ist genau das, was du in dieser Situation tun wirst.
Das ist also das Erste, was, du tun musst. Bringe dein Bewusstsein in den Schöpfer-Modus. Erkenne, dass du Wahlen hast. Etwas sehr Machtvolles, was du in dieser Hinsicht tun kannst, ist, dir selbst zu sagen:
„In jedem Augenblick erschaffe ich mich mit meinen Wahlen selbst. Welche Wahlen habe ich jetzt und wie erschaffe ich mich mit jeder dieser Wahlen?“
Zähle dann deine Antworten auf. Denke an alles nur erdenklich Mögliche, das du dir vorstellen kannst, in dieser Situation tun zu können. Schreibe es auf, wenn es mehr als eine Handvoll ist. Neben jede Wahl schreibe dann, was für eine Art von Person du wärst, wenn du jene Wahl getroffen hättest. Sei ehrlich und klar. Dann schreibe auf, welche Art von Person du wirklich sein willst. Du könntest dir zum Beispiel wünschen, „die großartigste, liebevollste Version von mir selbst“ zu sein oder vielleicht „die weiseste, schöpferischste Person die ich sein kann“ oder so ähnlich.
Sieh dir nun an, ob irgendeine deiner Wahlen, die du dir notiert hast, einer Wahl entsprechen würde, die jene liebevollste und großartigste Version von dir selbst treffen würde. Die Chancen stehen so, dass es keine davon tut. Deshalb erfährst du dich selbst als Opfer. Denn du wählst nicht, die höchste Version des Selbst zu sein, die du sein kannst. Die Opfer-Erfahrung ist ein Geschenk. Sie bittet dich, noch einmal neu zu wählen.
Und jetzt befindest du dich in einem magischen und wunderbaren Moment. Wenn du es nur zulässt, erfolgt eine gewisse Alchemie der Seele. Jetzt kannst du dir die sehr wichtige Frage stellen: „Was würde die prächtigste, liebevolle Version von mir in dieser Situation tun?“ Kommt dir die Antwort sofort in den Sinn? Dann schreibe sie auf. Dann tu es! Wenn du nicht sofort eine Antwort auf deine Frage bekommst, dann kannst du dir einfach gestatten sie „durchsickern“ zu lassen. Behalte die Frage in deinem Herzen und sei gewillt, die Antwort zu hören. Vielleicht wirst du am nächsten Morgen mit der Antwort aufwachen. Vielleicht wirst du sie indirekt von jemand anderem oder durch Inspiration erhalten. Doch lass mich dir sagen, wenn du die Frage in deinem Herzen behältst, dann wird die Antwort kommen.
Und wenn sie kommt, dann könnte es sein, dass du einen Widerstand gegen sie fühlst. Es könnte sich anfühlen wie, es sei „unfair“, nicht zu versuchen, deinen Täter zu bestrafen. Oder es könnte sich anfühlen wie, du seist dazu nicht in der Lage, dich über deine Gefühle von Wut und Verrat zu erheben. Oder was auch immer. Der Punkt ist, dass dies hier soeben dein erster Einwand ist. Du weißt, was zu tun ist, doch du hast einen Vorbehalt, es zu tun. Was also wirst du wählen?
Und während du für dich selbst an dieser Wahl arbeitest, könnte es sehr nützlich sein, ein wenig in deine Psyche einzutauchen. Gehe in deine tiefsten Glaubenssätze und Erinnerungen hinein, vor allem aus deiner Kindheit. Gehe und finde den Kerngedanken, an dem du festhältst und der der Samen ist, der verursachte, dass du diese Opfer-Erfahrung in dein Leben eingeladen hast. Erkenne, dass du an Glaubenssätzen festhältst, die dich nicht näher an die Liebe, die Freude und den Frieden bringen. Arbeite so lange daran, bis du herausfindest, welche Glaubenssätze oder Überzeugungen es sind, die die Opfer-Erfahrungen, die du machst, einladen. Arbeite so lange mit ihnen, bis du bereit bist, sie gehen zu lassen.
Und wenn du das nicht kannst? Wenn du feststellst, dass du feststeckst? Dann würde ich dir empfehlen, dass du einen befähigten Berater oder Therapeuten bzw. eine befähigte Beraterin oder Therapeutin aufsuchst, die dir dabei helfen. Es könnte sein, dass der tiefste Ursprung deines Schmerzes außerhalb deiner Reichweite liegt  – in einem anderen Leben oder auf einer anderen Existenzebene insgesamt. In diesem Fall kann es sehr günstig sein, externe Hilfe von jemandem einzuholen, der oder die in der Lage ist, dir Anregungen und Beratung anzubieten.
(Anmerkung von Zingdad: Als 8 diese Worte für mich erstmals aussprach, hatte ich keine Ahnung, dass ich dahin kommen würde, einer jener Menschen zu sein, ein Heiler, der genau bei dieser Art von Prozessen Unterstützung anbieten kann. Es ist wirklich erstaunlich, wie das Leben verläuft, nicht wahr? Ich kann Ihnen also versichern, wenn Sie Hilfe benötigen, um Ihren Schmerz als Opfer zu heilen und loszulassen, dann ist das ganz gewiss etwas, was ich wirklich sehr, sehr gut beherrsche. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Webseite zingdad.com unter dem Stichwort Wiedereingliederung der Seele Soul Re-Integration.)
Wenn du bereit bist zu wählen, dich über deine Opfer-Situation zu erheben und dann so zu handeln, wie es deine großartigste Version deines Selbst tun würde, wird dies auf die eine oder andere Weise für dich möglich sein. Und wenn du diese Wahl lange genug beibehältst, dann wirst du die wunderbaren Ergebnisse sehen, die daraus hervorsprießen werden. Du wirst dich leicht und frei fühlen. Du wirst dahin kommen, dich als das mächtige Schöpferwesen zu erkennen, das du wahrhaft bist.
Siehst du?
Z: Ja, in der Tat.
8: Doch du musst auf die Suche gehen. Und du musst gewillt sein, dich zu verändern.
Wenn die Seele bereit ist, weiterzugehen, dann wird sie es tun. Wenn sie kämpft, dies zu tun, ist Hilfe verfügbar. Wenn sie bereit und gewillt ist, die Hilfe anzunehmen, dann wird sich der Weg öffnen.
Z: Ich sehe. Das gefällt mir.
8: Dann wirst du zu gegebener Zeit finden, dass du keine Opfer-Erfahrungen mehr machst. Du wirst feststellen, dass du Entscheidungen triffst, die dir erlauben, alle jene Beziehungen hinter dir zu lassen, die dir nicht dienlich sind. Und dann wirst du schließlich bereit sein zu wissen, dass du in der Tat jede einzelne Opfer-Erfahrung selbst erschaffen hast, die du jemals hattest.
Danach wirst du damit abgeschlossen haben, ein Opfer zu sein!
Z: Beachtlich! Danke 8. Und der dritte Opferzustand ist der Retter?
8: Richtig.
Drittens: Wenn du der Retter bist
Wenn sich jemand in deinem Leben wie ein Opfer fühlt, kann es sein, dass du feststellst, dass er oder sie sich nach dir ausstreckt, um Hilfe zu bekommen. Solltest du dann selbst noch im Opferbewusstsein sei, dann wirst du sehr wahrscheinlich hineingezogen, den Retter für dieses andere Lebewesen zu spielen. Wenn du jedoch vollständig mit dem Opfer-Dreieck abgeschlossen hast, dann hast du nicht dieses Problem. Du wirst die gesamte Situation so sehen, wie sie ist. Du wirst sehen, dass die Opfer alle ihr gesamtes Drama für ihre eigenen Zwecke erschaffen, genauso wie du es zu tun pflegtest, als du noch dasselbe Opfer-Spiel spieltest. Und du wirst sehen, dass du nicht ihren Schmerz verursacht hast und dass du in der Tat nicht dafür verantwortlich bist, ihren Schmerz zu heilen. Du kannst nicht für sie wählen. Du kannst sie nicht reparieren. Du kannst sie nicht verändern. Und du würdest wissen, dass du, solltest du das versuchen, dich sehr bald selbst in ihren Schmerz verwickelst, indem du als ihr Retter beginnst und dann rasch zu ihrem Täter und ihrem Opfer wirst. Du wärst nicht gewillt, das zu tun, und du wärst dir vollkommen gewahr, dass sie sich in der Tat nur selbst heilen können. Zuerst müssen sie selbst sich entscheiden, dass ihr Leben nicht so ist, wie sie es gerne wünschen. Wenn sie feststellen, dass sie selbst nicht die Veränderung, die sie sich wünschen, herbeiführen können, dann können sie natürlich um Hilfe bitten. Denn niemandem kann geholfen werden, der oder die nicht bereit ist, sich helfen zu lassen.
Nun ist es möglich, dass diese Person nicht weiß, wie dies alles zu tun ist. Vielleicht glaubt sie, dass etwas oder jemand außerhalb von ihr selbst sich verändern muss, bevor sie glücklich sein kann. Vielleicht möchte sie sehen, wie sie für ihre eigenen Wahlen verantwortlich ist, doch sie weiß nicht, wie sie zu dieser Sichtweise gelangen kann. Vielleicht weiß sie nicht, wie sie herausfinden kann, welche Wahlen ihr schaden. Vielleicht weiß sie nicht, wie sie bessere Wahlen treffen kann. Und so könnte es für dich möglich sein, ihr zu helfen, ohne dich selbst zum Retter zu machen.
Z: Und du wirst eine Strategie, so zu verfahren, mit mir teilen?
8: Ja. Lass sie uns in einen dreistufigen Prozess aufgliedern:
Unterstützung gewähren ohne Retter zu werden:
Der Drei-Stufen-Prozess
Schritt 1: Hebe dein eigenes Bewusstsein in eine höhere Schwingung, indem du zu dir selbst sagst:
„Alles ist EINS und alles ist vollkommen. Beide, ………………….. (der Name dieses anderen Lebewesens) und ich sind ein vollkommener Ausdruck des EINEN. Ich möchte dem höchsten Wohl aller dienen, indem ich ………………………. unterstütze, sich selbst zu heilen. Mein innerer Antrieb ist nur Liebe.“
Schritt 2: Verstehe die Lage dieses anderen Lebewesens. Das kannst du tun, indem du dich in seiner Situation siehst, mit ihm sprichst und ihm solange Fragen über seine Erfahrung stellst, bis du wirklich seine Lage verstehen kannst. In diesem Schritt versuchst du nicht, irgendetwas zu reparieren oder zu verändern. Dies ist keine Gelegenheit für dich, es zu belehren oder ihm überhaupt irgendetwas zu sagen. In diesem Schritt versuchst du einfach so gut es dir möglich ist einfach zu verstehen, so gut wie du kannst, was seine Situation ist und was es plagt. Du kannst Fragen stellen. Fragen sind gut. Doch stelle Fragen, die dich zu einem tieferen Verständnis führen, wie seine Situation ist und wie es sich genau fühlt. Damit gibst du ihm das erste Geschenk. Du schenkst ihm deine Beachtung. Wenn du dies ohne zu urteilen oder zu kritisieren tun kannst, dann übergibst du in der Tat ein sehr liebevolles Geschenk. Fahre so lange damit fort, bis du das Gefühl hast, wirklich seine Situation zu verstehen. Überprüfe gemeinsam mit ihm, ob du es tust. Sage ihm, was du gehört hast, was es gesagt hat und frage, ob es bestätigt, dass dies eine zutreffende Beschreibung seiner Erfahrung ist. Du wirst überrascht sein, was für ein wunderbares Heilungsgeschenk schon allein dieser Schritt sein wird.
Schritt 3: Sobald du einen wirklich guten Überblick über die Situation hast, kannst du dich selbst fragen, was das höchste und beste Unterstützungsangebot ist, das du diesem oder dieser anderen geben kannst. Was ist es, was du in ihrer Situation für dich selbst getan haben möchtest?
Z: Ah, richtig: „Behandle andere so wie du möchtest, dass sie dich behandeln.“
8: Genau.
Doch hier kommt die Wendung. Achte darauf, denn es ist wichtig.
Bevor du tatsächlich irgendeine Art von Unterstützung anbietest, erinnere dich daran, dass du alles, was du für dieses andere Wesen tust, auch für dich selbst tust. Sei also gewillt, das für dich selbst zu erfahren, was du diesem anderen Lebewesen gibst und achte dann darauf. Es wird seinen Weg zu dir finden. Wenn du zum Beispiel vorschnell handelst und diesem anderen Lebewesen die Wahlmöglichkeiten wegnimmst, dann wirst du dahin kommen festzustellen, dass dir deine Wahlen ebenfalls genommen werden. Wenn du das andere Lebewesen behandelst, als ob es tatsächlich nicht in der Lage wäre, seinen eigenen Weg zu finden, dann wirst auch du dahin kommen, deinen Weg zu verlieren. Solltest du andererseits liebevolle und respektvolle Unterstützung anbieten, dann wird dir dies auch angeboten, wenn du es benötigst. Wenn du dieses Lebewesen als Teil des Einsseins behandelst, dann wirst du feststellen, dass du dich ebenfalls als Teil des Einsseins fühlst.
Verstehst du, worum es geht?
Nicht einfach: „Behandle andere so wie du möchtest, dass sie dich behandeln“, sondern: „Behandle andere und mache dir dabei klar, dass du genau dasselbe für dich tust.“ Vergewissere dich, dass du bereit bist, dass dies für dich ebenfalls getan wird.
Z: Ich sehe. Das ist ein ausgezeichneter Rat, 8. Ich kann sehen, dass das wirklich helfen könnte, ohne dass es ein Auslöser für mich wäre in den Retter hineingezogen zu werden.
8: Ich habe noch etwas mehr, das ich dir diesbezüglich anbieten möchte.
Z: Bitte…
8: Falls du als Opfer feststecktest, ist es dann nicht so, dass es dir am liebsten wäre, dir würde aus der Opfermentalität herausgeholfen? Dass dir geholfen würde zu sehen, dass du tatsächlich der Schöpfer deiner eigenen Wirklichkeit bist? Wäre das nicht die Art und Weise, wie du dir in solch einer Situation wünschst, dass dir geholfen würde?
Z: Ja. Das wäre ganz bestimmt, was ich mir wünschen würde.
8: Nun, sollte es sein, dass du jemandem helfen möchtest, der oder die sich in einem Opfer-Zustand befindet, dann wirst du dir offensichtlich wünschen, dass du ihm bzw. ihr hilfst, in das Schöpferbewusstsein zurückzukehren.
Z: „Behandle andere so“ und das alles…
8: Genau.
Nun, wie bei allen Dingen gibt es einen richtigen und einen falschen Weg, dies zu tun. Der falsche Weg ist, dieser Person zu sagen, die da in ihrem Schmerz und ihrer Verwirrung sitzt: „Reiß dich zusammen, denn du hast das doch sowieso alles selbst erschaffen!“
Z: (lacht) Du meine Güte, ich kann sehen, wie das nicht funktionieren würde!
8: Nein, in der Tat. Der richtige Weg ist weitaus sanfter und liebevoller als das. Und weitaus wirkungsvoller. Wenn du diesem Lebewesen helfen kannst zu sehen, dass es Optionen und Wahlmöglichkeiten hat, dann kann es sich sofort aus der Opfermentalität hinausbegeben.
Z: Oh, richtig… genauso wie ich es für mich tun würde, hätte ich mich als Opfer empfunden.
8: Ist das nicht das, was wir sagen? Tue für den anderen und die andere dasselbe, was du für dich getan haben möchtest.
Z: Ja, das sehe ich.
8: So wie du also hingehen und dir selbst zeigen würdest, dass du Wahlen hast, so könntest du einem Freund oder einer Freundin, im Opfer-Zustand helfen zu erkennen, dass es immer Wahlmöglichkeiten gibt. Und wenn sie dafür aufgeschlossen sind, dann könntest du ihnen vielleicht helfen, sich nach einer transzendenten Wahl auszustrecken… einer Wahl, die ihnen nicht nur zeigt, dass sie kein Opfer sind, sondern ihnen in der Tat eine weitaus größere Version ihrer selbst zeigt als sie bisher angenommen hatten.
Und das ist der Weg von Vereinigern. Das ist der Weg eines Lebewesens, das zum Einssein zurückkehrt.
Z: Das ist brillant, 8. Danke. Ich werde das in meinem Leben umsetzen. Ich werde es zu meinem Weg machen.
8: Anstatt dies einfach als Evangelium zu übernehmen, schlage ich dir vor, dass du versuchst es zu leben und dann siehst, wie du damit klar kommst. Bezogen auf alles, was ich soeben gesagt habe, bitte ich dich, daran zu denken, dass ich nicht hier bin, um Anweisungen, Lehrmeinungen oder Dogmen zu vermitteln. Ich biete dir einfach Wahlen an. Wenn du also wählst, dieses ernst zu nehmen, dann empfehle ich, das mit einer experimentellen Geisteshaltung zu tun. Wenn du es ausprobieren möchtest, dann musst du es natürlich wirklich in jeder deiner täglichen Interaktion leben. Verfahre so eine Zeit lang, bis es sich natürlich anfühlt. Dann mache eine Bestandsaufnahme von deinem Leben und schau, ob du zufriedener mit dir selbst bist, wenn du so lebst oder nicht. Schau, ob dir dein Leben größere Freude bringt oder nicht. Schau, ob du eine größere Liebe für dich selbst und für andere fühlst oder nicht. Entscheide, ob dies aufgrund deiner eigenen Erfahrung für dich richtig ist und nicht, weil ich es so sage.
Z: Das habe ich verstanden. Danke, 8.
8: Gut dann. Doch bevor wir hier weitermachen können, möchte ich, dass wir das ein wenig praktisch umsetzen. Lass uns schauen, wie du dein neues Verständnis anwendest. Einverstanden?
Z: Okay…
8: Gut, dann lass uns ein Szenario erschaffen. Stell dir vor, du hast einen Freund, nennen wir ihn Uther, der ziemlich arg im Opferbewusstsein feststeckt. Uther kämpft ein wenig mit seinem Leben, und viele Aspekte davon laufen einfach nicht gut für ihn. Er drückt dir gegenüber einige Ideen aus, wie: „Ich hasse meinen Job, und mein Chef ist ein Idiot“, oder „Diese dämlichen Politiker verkorksen das ganze Land“, oder „Meine Frau versteht mich einfach nicht“, oder „Nichts entwickelt sich jemals zu meinen Gunsten“, oder „Wenn ich als Kind nur andere Eltern gehabt hätte, dann säße ich heute nicht in diesem Schlamassel“, oder „Wenn nur mein Körper nicht so durcheinander wäre, wäre ich glücklich.“ Derartige Vorstellungen. Du kannst sehen, dass er im Schmerz ist. Du kannst sehen, dass sein Leben ihm keine Freude bringt und dass er ganz klar nicht weiß, wie er die Dinge verbessern könnte.
Da du nun weißt, was du weißt, was würdest du tun?
Z: Hmm… Ich kann Mitgefühl empfinden. Ich habe einige dieser Dinge in meinem Leben gefühlt, sodass ich weiß, was er fühlt. Ich bin da nicht mehr – jetzt verstehe ich die Dinge anders. Doch ich kann bestimmt verstehen, dass er da ist, wo er ist.
8: Also? Was machst du?
Z: Nun… lass mich die drei Schritte anwenden.
Zuerst erkenne ich, dass alles EINS ist und alles vollkommen ist. Uther und ich sind vollkommene Ausdrücke des EINEN. Ich möchte dienlich sein mit dem höchsten Guten für alle, indem ich Uther unterstütze, sich selbst zu heilen. Mein Beweggrund ist die Liebe.
Zweitens und drittens drücke ich meine Absicht aus, eine Wahl zu treffen, die an Uther nicht nur so handelt, wie ich möchte, dass mit mir gehandelt wird, sondern Uther gegenüber handelt, indem ich mir zugleich klar mache, dass ich das genau für mich selbst tue… dass ich willens bin, genau dieselbe Wahl für mich zu treffen.
(Ich denke ein wenig über die Situation nach und dann…)
Alles klar. Das hier ist mir eingefallen. Uther hat mich nicht wirklich um Hilfe gebeten. Er drückt einfach Schmerz aus. Also weiß ich nicht, ob er nur klagen möchte oder ob er tatsächlich aus der Opfermentalität heraus will. Also werde ich zunächst entscheiden, ob ich mich in Anteilnahme mit Uther zusammensetzen möchte oder nicht. Wenn ich das tue, dann werde  ich mich genau dort mit ihm befinden, wo er ist. Ich lasse ihn von seinem Schmerz und seiner Verwirrung erzählen und gebe ihm einen sicheren Ort sich mitzuteilen, ohne zu urteilen, ohne ihn zu kritisieren oder ihn als falsch hinzustellen. Bestenfalls werde ich ihm Fragen stellen, die es ihm erlauben, besser auszudrücken, was in seinem Leben vor sich geht. Ich werde darauf achten, dass ich ihm wirklich zuhöre und mit ihm überprüfen, was ich gehört habe, um sicherzugehen, dass ich wirklich verstanden habe, worum es geht. Ich gebe ihm das Geschenk meiner vollen Beachtung und meines Zuhörens. Ich werde zum Zeugen. Ich werde für Uther „da“ sein.
Das ist meine Wahl, zu der ich gelangt bin, und ich fühle, dass sie gut ist, weil sie sich mit den drei Schritten deckt. Ich selbst wäre sehr, sehr glücklich, wenn mir jemand, wenn ich einen Schmerz hätte, an dem ich arbeite, so ein aufmerksames und liebevolles Ohr anbieten würde.
8: Ausgezeichnet. Du machst mich stolz. Und ich kann dir einen weiteren Grund nennen, warum dies ist eine gute Wahl ist: Würdest du dies umsetzen, dann wärst du erstaunt, wie viel Fortschritt Uther machen würde, um seine eigenen Probleme zu lösen. Einfach in der Gegenwart eines liebevollen, aufmerksamen Zuhörers wie jenem bringt fast immer große Heilung. Der Fortschritte wird folgen. Und nachdem er einfach mit dir auf diese Weise geredet hat, wird Uther höchstwahrscheinlich sagen: „Du hast mir so sehr geholfen!“ oder so ähnlich. Und du wirst ihm erklären: „Nein, mein Freund, ich hörte nur zu. Geholfen hast du dir selbst.“ Und ihr werdet beide mit einem gehobenen Gefühl auseinandergehen.
Das ist ganz anders als die Situation, in der du dich entscheidest, übereilt zu handeln und Uther zu retten, in der du ihm genau sagst, wie er sich zusammenreißen und was er tun sollte, um sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Ein solcher Weg würde dazu führen, dass ihr euch beide blockiert, ungehört und gekränkt fühlt.
Z: Hmm. Ja. Ich bin dort gewesen. Auf beiden Seiten der Gleichung. Es funktioniert einfach nicht.
8: Gut. Jetzt die nächste Frage. Was wirst du tun, wenn dich Uther tatsächlich um Rat und Hilfe bittet? Vielleicht findet er, dass er nicht genügend Fortschritte macht, wenn er nur über sein Leben spricht. Oder vielleicht sieht er, dass du nicht so zu kämpfen hast wie er und möchte sich dein Lernen und deine Erfahrungen zunutze machen. Was ist dann?
Z: Ich  werde wieder die drei Schritte anwenden.
(Ich denke ein wenig darüber nach…)
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht hilfreich sein wird Uther zu sagen, was er tun muss.
Ich denke, eine wirklich großartige Möglichkeit für mich, ihm zu sagen, was ich denke, ist, ihm einen entsprechenden Teil meiner Geschichte zu erzählen. Dann kann er selbst hören, wie ähnlich (oder anders) er denkt, dass meine Erfahrung im Vergleich zu seiner war, und er kann hören, was ich in dieser Situation getan habe und wie ich damit klar kam. Dann kann er für sich selbst entscheiden, ob er das tun möchte, was ich tat oder was ich ihm vorschlage (wenn das anders ist als das, was ich eigentlich tat). Ich werde ihm deutlich sagen, dass ich nicht von ihm erwarte, dass er tun sollte, was ich sage. Ich biete ihm meine Gedanken mit Liebe an, und er ist willkommen, mit ihnen zu verfahren, wie er es für richtig hält.
Dies ist für mich stimmig, denn auch hier deckt es sich wieder mit den drei Schritten. Hätte ich einen Freund, der etwas geregelt hätte, mit dem ich noch kämpfe, dann würde ich ihn sehr gern um Rat fragen können. Ich würde ihm gern die Freiheit lassen, mir seinen Rat zu geben. Diesen hätte ich gern in der Form, dass er mir erlaubte zu sehen, wie er ihn in seinem Leben angewandt hatte und wie es für ihn funktionierte oder warum er das Gefühl hat, dass es bei mir klappen würde. Zu guter Letzt würde ich nicht wollen, auf das Ergebnis festgelegt zu werden, dass ich genau das tun sollte, was er sagte. Wenn ich seinen Rat hören wollte, und trotzdem die Freiheit hätte, ihn nicht anzuwenden, sollte das für ihn in Ordnung sein. Sonst möchte ich seinen Rat überhaupt nicht hören.
8: Das ist gut gesagt.
Ich möchte dich gern noch auf etwas hinweisen.
Z: Ja?
8: Wenn dein Freund Uther deinen Rat erbäte, wie er sich von seinem Opferbewusstsein befreien könnte… wäre es dann nicht möglich, dass du einfach Die Aufstiegs-Schriften mit ihm teilst?
Z: Oh, richtig (lacht). Das ist genau das, was ich hätte tun können! Und es ist genau das, was ich gewollt hätte. Als ich mich tief verloren in meinem eigenen Opferzustand fühlte, hätte ich mir gewünscht, dass mir jemand genau dieses Buch gegeben hätte.
8: So tun Die Aufstiegs-Schriften also wahrhaft etwas für andere, was du am liebsten auch für dich selbst bekommen hättest.
Z: Hmm… Ja… Ich verstehe! Dies ist ganz perfekt, nicht wahr?
8: Gemeinsam bieten wir alle dem Selbst einen Weg aus einer schwierigen Situation in einer Weise an, die sowohl sanft als auch respektvoll ist. Es ist wahr, dass das Selbst, das dieses Buch schreibt, und das Selbst, das dieses Buch liest, wählen können, die in ihm enthaltene Weisheit anzunehmen oder abzulehnen. Oder sich die Teile herauszunehmen, die ihnen vielleicht gefallen. So würdest du es gern angeboten bekommen, nicht wahr? Teilen ohne Zwang?
Z: Ja, so ist es.
8: Und so verschenkst du das, was du dir am meisten wünschst, und auf diese Weise schenkst du es dir selbst! Das ist das Schöne daran, wenn du es teilst.
So machen wir nebenbei noch eine wichtige Entdeckung bezüglich der Idee, einem oder einer anderen nur das zu geben, was du selbst auch gern annehmen würdest: Wenn es etwas gibt, bei dem du das Gefühl hast, dass du es haben möchtest oder brauchst, dann solltest du einen Weg finden, das, was du brauchst jemand anderem zu geben. Denn es ist in der Tat so, dass du immer erhältst, was du zuerst verschenkst.
Z: Das ist fabelhaft, 8. Ich verstehe das jetzt auf eine ganz neue Weise. Ich werde es anwenden und beobachten, wie es bei mir wirkt.
8: Fein gemacht! Du kannst also die Entscheidung noch einmal bestätigen, niemals mehr jemanden retten zu müssen, nicht wahr?
Z: Das kann ich bestimmt. Diese Einwendung ist abgehandelt.
Wenn ich nämlich den Retter spiele, dann gebe ich weg, was ich eigentlich nicht haben möchte. Ich möchte nicht, dass jemand anderes für mich Entscheidungen trifft, mir meine Lernmöglichkeiten nimmt oder mir sagt, was ich tun soll.
8: Gut. Dann füge das auch nicht anderen zu.
Gib nur das, was du dir für dich selbst wünschen würdest.
Z: Das ist super, danke 8.
Weißt du, es ist seltsam, dass ich mich ein wenig schämte, als ich noch einmal das Retter-Thema ansprach, als ich das Gefühl hatte, dass es schon so viele Male behandelt worden war. Ich kam mir ein wenig blöd vor. Doch jetzt ist es klar, dass es da so viel mehr für mich, darüber zu lernen gab. Und nun bin ich wirklich froh, dass ich es noch einmal angesprochen hatte.
8: Ich möchte, dass du verstehst, dass die Arbeit der Neuschöpfung des Selbst (nichts anderes machst du hier) in der Tat herausfordernd ist. Jedes einzelne menschliche Lebewesen auf dem Planeten Erde wird bereits von denjenigen aus den höheren Bereichen und anderen Wirklichkeiten gerade wegen der Tiefe der Aufgabe, die ihr kollektiv und jede und jeder für sich einzeln übernommen habt, in höchsten Maße geschätzt. Und diese Arbeit der Transformation des Bewusstseins ist wirklich das herausragende Wunder des Experiments, das „Menschheit“ genannt wird. Und dich mit deinen Einwendungen auseinanderzusetzen, ist, wie du diese Transformationen in deinem eigenen Bewusstsein verarbeitest.
Deshalb findest du mich so geduldig wenn ich diese Themen mit dir behandle. Solltest du wahrhaft nur Zeit und Energie verschwenden und „blöd sein“, dann weiß du nur allzu gut, dass ich das nicht unterstützen würde.
Und nun gibt es noch einen letzten Punkt, auf den ich dich hinweisen möchte, wenn es darum geht, anderen Lebewesen zu helfen, die sich selbst als Opfer betrachten. Folgendes: Denke bitte stets daran, dass es ihr gutes Recht ist, in der Opfermentalität zu bleiben, wenn sie das wollen. Die Tatsache, dass sie dich um Hilfe bitten, bedeutet nicht, dass du dich selbst an die Vorstellung klammern solltest, dass sie sich so verändern, wie du es gerne hättest. Du kannst deine Hilfe anbieten, doch du kannst sie nicht dazu zwingen, sie anzunehmen. Du kannst von ihnen nicht verlangen, die sie das tun, was du erwartest, nur weil sie dir gegenüber ein Bedürfnis geäußert haben. Fast jede und jeder auf diesem Planeten ist noch eifrig mit dem Opferspiel zugange. Die meisten müssen einfach noch ihre Opferdramen weiter ausspielen, damit sie die Erfahrungen machen können, derentwegen sie hierhergekommen sind. Auch wenn sie dich um Hilfe bitten und auch wenn sie sagen, dass sie aufhören wollen, das Opfer zu spielen, dann könnte es immer noch sein, dass sie es tatsächlich wollen und brauchen, die Opfermentalität beizubehalten. Es ist nicht dein Platz, sie zu zwingen, sich zu verändern.
Z: Ja, das kann ich sehen. Ich pflichte dir bei, dass ich entweder meine Hilfe ohne Erwartung anbieten oder sie überhaupt nicht anbieten sollte.
8: Ja. Verwende den Drei-Stufen-Prozess mit Mut und einem offenen Herzen. Zumindest wirst du dich selbst als ein Lebewesen mit liebevollem Mitgefühle erschaffen, das kein Opfer ist. Das ist ein guter Anfang. Das Ausmaß, in dem das andere Lebewesen daraus einen Nutzen zieht und Veränderungen in seinem Leben vornimmt, ist seine Sache.
Z: Danke, 8. Ich werde diese Strategien ausprobieren und sehen, wie sie sich in meinem Leben auswirken.
8: Gut. Falls sie auf jede Situation richtig angewandt und angepasst wurden, solltest du feststellen, dass du deine eigene Situation von der direkten Erfahrung von Bösem erlöst hast.
Z: Danke, 8.
Doch was ist mit den indirekten Erfahrungen? Wie… was ist mit all dem Zeug, das sich „dort draußen“ in der Welt abspielt? Auf diesem Planeten passiert eine Menge schlechter Dinge. Während das mein Leben nicht direkt tangiert, bin ich mich mir doch dessen sehr gewahr. Kannst du mir dabei helfen, dazu eine gesunde Einstellung zu finden, sodass ich es loslassen und gehen lassen kann?
8: Das ist das perfekte Stichwort für den dritten Teil dieses Gesprächs:
Manifestationen des Bösen
* * * * *

Weitergabe gern und nur im Originalformat mit folgenden Angaben:
http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1 (11. What is Evil?)
Copyright: © Zingdad
Abb./Quelle: http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1
Übersetzung: Karla Engemann www.klang-weg.de/blog
Den Originaltext und weitere Angebote dieses Autors finden Leser/innen auf http://zingdad.com

No comments:

Post a Comment